Der Bitcoin-Kurs fiel nach einem starken US-Arbeitsmarktbericht, da Banken wie Goldman Sachs nun weniger Zinssenkungen der Fed erwarten und die Bank of America sogar eine mögliche Zinserhöhung in Betracht zieht. Der robuste Arbeitsmarktbericht ließ die Renditen von US-Staatsanleihen steigen und den Dollar stärken, was Druck auf Risikoanlagen wie Bitcoin ausübte. Dies führte zu Kursverlusten bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen sowie an den traditionellen Märkten.
Der Bitcoin (BTC) verzeichnete zu Beginn der Woche Verluste, nachdem große Investmentbanken ihre Prognosen für Zinssenkungen der US-Notenbank Fed im Lichte des robusten Arbeitsmarktberichts vom Freitag angepasst haben. Wie Cryptonews berichtet, fiel die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung während des europäischen Handels unter 93.000 US-Dollar, was einem Tagesverlust von 1,6% entspricht. Der Kurs bewegte sich in Richtung der Unterstützungszone um 92.000 US-Dollar, die seit Ende November als zuverlässige Untergrenze dient.
Der CoinDesk 20 Index, ein breiter Marktindikator, gab um mehr als 3% nach, wobei wichtige Kryptowährungen wie XRP, ADA und DOGE stärkere Verluste hinnehmen mussten. Auch an den traditionellen Märkten fielen die S&P 500 Futures um 0,3%, was auf eine Fortsetzung des Rückgangs vom Freitag hindeutet, als der Index um 1,5% auf den tiefsten Stand seit Anfang November fiel. Der Dollar-Index (DXY) näherte sich erstmals seit Ende 2022 der Marke von 110, unterstützt durch steigende Renditen von US-Staatsanleihen.
Die am Freitag veröffentlichten Daten zeigten einen Anstieg der Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft um 256.000 im Dezember. Dies ist der höchste Wert seit März und übertraf die Erwartungen von 160.000 neuen Stellen sowie den vorherigen Wert von 212.000 deutlich. Die Arbeitslosenquote sank von 4,2% auf 4,1%, während der durchschnittliche Stundenlohn mit 0,3% im Monatsvergleich und 3,9% im Jahresvergleich etwas unter den Erwartungen lag.
Goldman Sachs verschob daraufhin die Erwartung der nächsten Zinssenkung von März auf Juni. "Unsere Ökonomen erwarten nun, dass die Fed im Jahr 2025 nur noch zweimal die Zinsen senken wird (Juni/Dezember gegenüber zuvor März/Juni/Dezember), mit einer weiteren Zinssenkung im Juni 2026", so eine Mitteilung von Goldman Sachs Economic Research an Kunden vom 10. Januar. Weiter heißt es: "Wenn die FOMC-Entscheidung vom Dezember eine signifikante Rückbesinnung auf die Inflationsbekämpfung in der relativen Risikobewertung der Fed markierte, könnte der Arbeitsmarktbericht vom Dezember den Umschwung vollendet haben. Der niedrige durchschnittliche Stundenlohn verhinderte zwar ein alarmierenderes Signal einer erneuten Überhitzung, aber die Argumente für eine Zinssenkung zur Minderung der Risiken für den Arbeitsmarkt sind in den Hintergrund getreten."
Der Zinssenkungszyklus der Fed begann im September mit einer Senkung um 50 Basispunkte. In den folgenden Monaten folgten weitere Senkungen um jeweils einen Viertelpunkt, bevor die Fed im Dezember pausierte und weniger Zinssenkungen für 2025 signalisierte. Der Bitcoin-Kurs ist seit der ersten Zinssenkung am 18. September um über 50% gestiegen und erreichte zwischenzeitlich Rekordhöhen von über 108.000 US-Dollar.
Während Goldman Sachs und JPMorgan weiterhin Zinssenkungen erwarten, befürchtet die Bank of America (BofA) eine längere Pause, mit einem höheren Risiko für eine Zinserhöhung oder eine erneute Straffung. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen, die empfindlich auf Zinserwartungen, Wachstums- und Inflationserwartungen reagiert, ist seit der Zinssenkung am 18. September bereits um 100 Basispunkte gestiegen. "Wir glauben, dass der Senkungszyklus vorbei ist ... Unser Basisszenario sieht eine längere Pause der Fed vor. Wir denken jedoch, dass die Risiken für den nächsten Schritt eher in Richtung einer Zinserhöhung tendieren", so Analysten der BofA laut Reuters.
ING erklärte angesichts der jüngsten Wirtschaftsberichte: "Der Markt hat Recht, das Risiko einer längeren Pause der Fed zu sehen." "Diese Ansicht wird sich nur verstärken, wenn die Kerninflation nächste Woche zum fünften Mal in Folge bei 0,3 % im Monatsvergleich liegt", so ING in einer Mitteilung an Kunden am Wochenende. Der Bericht zum Verbraucherpreisindex für Dezember soll am 15. Januar veröffentlicht werden. Einige Beobachter befürchten, dass Basiseffekte den Gesamt-VPI und den Kern-VPI beschleunigen könnten, was die restriktive Haltung der Fed verstärken würde. Wie Hellenic Shipping News berichtet, haben auch andere Wall-Street-Broker ihre Prognosen für die Fed-Zinssenkungen nach dem starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag revidiert und BofA Global Research prognostiziert eine mögliche Zinserhöhung der Zentralbank.
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