Die dezentrale Plattform BlueSky verzeichnet starkes Nutzerwachstum und etabliert sich als Alternative zu X (ehemals Twitter), mit 25 Millionen Nutzern im Vergleich zu 15 Millionen im November 2024. Die Abwanderung von X wird teils auf Musks Unterstützung für Trump und die zunehmende Toxizität der Plattform zurückgeführt, während BlueSky werbefrei ist und auf den Aufbau von Nischen-Communities setzt.
Die dezentrale Social-Media-Plattform BlueSky etabliert sich zunehmend als Alternative zu X (ehemals Twitter) und verzeichnet ein beachtliches Nutzerwachstum. Wie Cointelegraph berichtet, hat sich die Nutzerzahl seit November annähernd verdoppelt und erreicht nun 25 Millionen. Dies legt nahe, dass BlueSky im Zuge der US-Präsidentschaftswahlen möglicherweise Nutzer von X in den USA gewonnen hat. Bereits im November 2024 berichtete Forbes von 15 Millionen Nutzern und einem stetigen Wachstum seit der Öffnung der Plattform für die Öffentlichkeit im Februar desselben Jahres.
BlueSky entstand 2019 als internes Projekt von Jack Dorsey, dem damaligen CEO von Twitter, und wurde 2021 in ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert. In Aussehen und Funktionalität erinnert die Plattform stark an das ursprüngliche Twitter. Laut Forbes haben sich bereits einige Unternehmen und Marken, darunter der britische Nachrichtenverlag The Guardian, BlueSky angeschlossen – eine Reaktion auf die Entwicklungen bei X unter Elon Musk.
Die Abwanderung von X wird unter anderem auf Musks Unterstützung für den gewählten Präsidenten Donald Trump zurückgeführt, wie Forbes berichtet. Nutzer, die die zunehmende Toxizität und das unsoziale Verhalten auf X ablehnen, suchen nach Alternativen, die an die „freundlicheren Zeiten“ der sozialen Medien erinnern, so der Social-Media-Experte Scott Steinberg gegenüber Forbes. BlueSky bietet einen Raum für weniger kontroverse Diskussionen und einen gesünderen Austausch.
Cointelegraph berichtet, dass BlueSky bereits nach einer temporären Sperre von X in Brasilien einen sprunghaften Anstieg von 2,6 Millionen Nutzern verzeichnete, wobei sich rund 500.000 neue Nutzer, hauptsächlich aus Brasilien, an einem einzigen Tag anmeldeten. Ein weiterer Vorteil von BlueSky, so Laura Graham, PR-Expertin und Fakultätsmitglied an der North Carolina Central University gegenüber Forbes, ist das Fehlen von bezahlter Werbung, Monetarisierungstools oder der Möglichkeit, für Antworten oder Priorität zu bezahlen. Dies fördere den Aufbau authentischer Beziehungen zwischen Unternehmen, Influencern und ihren Stakeholdern.
BlueSky setzt auf Nutzeranpassung und die Möglichkeit, Nischen-Communitys zu bilden, führt Graham weiter aus. Nutzer können Hashtags blockieren, die Moderation anpassen und Servern und Communities beitreten, um die angezeigten Inhalte weiter zu personalisieren. Diese Anpassungsmöglichkeiten könnten es Unternehmen zwar erleichtern, Marktsegmente zu identifizieren, gleichzeitig aber auch erschweren, die Menschen in diesen Segmenten tatsächlich zu erreichen.
Ob Bitcoin-Nutzer BlueSky annehmen werden, ist noch offen. Die Plattform bietet zwar eine Alternative zu X, doch die Fokussierung auf Community-Aufbau und das Fehlen von Monetarisierungsmöglichkeiten könnten für einige Nutzer und Unternehmen abschreckend wirken.
Quellen: