Chancen und Herausforderungen der KI-Regulierung im Finanzsektor
Fed-Gouverneurin Michelle Bowman betont die Notwendigkeit eines ausgewogenen Regulierungsansatzes für Künstliche Intelligenz (KI) im Finanzsektor, um Innovation zu fördern, ohne die Risiken zu ignorieren. KI birgt großes Potenzial, z.B. zur Effizienzsteigerung und Betrugsbekämpfung, beeinflusst aber auch die Geldpolitik durch ihre Auswirkungen auf Produktivität und Arbeitsmarkt, was die zukünftige Regulierung zusätzlich erschwert. Innerhalb der Fed herrscht zudem Uneinigkeit über die Inflationsentwicklung und die damit verbundenen geldpolitischen Entscheidungen.
Die Risiken und Chancen der Künstlichen Intelligenz (KI) sind derzeit Gegenstand zahlreicher Diskussionen, auch im Finanzsektor. Michelle Bowman, Gouverneurin der Federal Reserve (Fed), betonte die Notwendigkeit eines ausgewogenen Regulierungsansatzes für KI. Wie Cryptopolitan berichtet, warnte Bowman vor einer überhasteten Regulierung, die die Entwicklung nützlicher Technologien einschränken könnte. Ein zu konservativer Ansatz könne den Wettbewerb verzerren, indem Aktivitäten aus dem regulierten Bankensystem verdrängt oder die Nutzung von KI gänzlich verhindert werde.
Bowman sieht im Finanzsektor großes Potenzial für KI. Sie könnte die betriebliche Effizienz verbessern, Betrug bekämpfen und den Zugang zu Krediten erweitern. Sogar die Zentralbanken könnten von KI profitieren, so Bowman. KI könnte die Zuverlässigkeit von Daten, insbesondere bei unsicheren oder häufig revidierten Wirtschaftsdaten, überprüfen und so die Qualität der Daten verbessern, auf die sich die Geldpolitik stützt.
Darüber hinaus könnte KI die Geldpolitik durch ihre wirtschaftlichen Auswirkungen beeinflussen. Die Einführung von KI-Tools verändert die Arbeitsmärkte, beeinflusst die Produktivität und potenziell auch die natürliche Arbeitslosenquote und den natürlichen Zinssatz. In den letzten acht Quartalen ist die US-Arbeitsproduktivität im Durchschnitt um 2,3 % pro Jahr gestiegen, verglichen mit 1,3 % im Jahrzehnt vor der Pandemie. Einige Fed-Politiker haben in den letzten Wochen angemerkt, dass künstliche Intelligenz einen Teil dieses Anstiegs erklären könnte, es aber noch zu früh sei, um zu wissen, wie viel sie dazu beiträgt. Lisa Cook, ebenfalls Gouverneurin der Fed, erwartet, dass KI einen weiteren Anstieg des Produktivitätswachstums vorantreiben wird, fügte aber hinzu, dass diese Prognose mit erheblicher Unsicherheit behaftet sei, wie Marketscreener berichtet.
Bowmans Äußerungen stehen im Kontext einer breiteren Debatte über die Regulierung von KI. Wie American Banker berichtet, plädiert Bowman für eine Aufsichtsatmosphäre, die Banken Raum für neue Anwendungsfälle bietet, gleichzeitig aber die Risiken für die Bank und das Finanzsystem bewertet. Diese differenzierte Sichtweise spiegelt die Komplexität der Herausforderung wider, Innovation zu fördern und gleichzeitig potenzielle Risiken zu mindern.
Auch die Diskussion über die zukünftige Geldpolitik der Fed wird durch unterschiedliche Einschätzungen der Inflationsrisiken geprägt. Während Bowman aufgrund der anhaltenden Inflation zur Vorsicht mahnt, äußerte sich Cook zuversichtlich, dass der Preisdruck weiter nachlassen wird, wie Economic Times India berichtet. Diese unterschiedlichen Perspektiven verdeutlichen die Faktoren, die die Entscheidung der Fed über eine mögliche Zinssenkung bei ihrer Sitzung im Dezember beeinflussen.
Quellen:
- www.cryptopolitan.com/fed-michelle-bowman-warns-ai-regulation/
- www.bnnbloomberg.ca/business/technology/2024/11/22/feds-bowman-says-regulators-shouldnt-rush-to-contain-ai/
- www.marketscreener.com/news/latest/EMEA-Morning-Briefing-Investors-Parse-Fed-Officials-Comments-Nvidia-48423243/
- economictimes.indiatimes.com/markets/stocks/news/fed-governors-stake-out-competing-views-of-inflation-risk/articleshow/115509131.cms?from=mdr
- www.americanbanker.com/news/feds-bowman-regulators-must-have-an-openness-to-ai