El Salvador verfolgt weiterhin ambitionierte Ziele im Bereich digitaler Vermögenswerte, die weit über die Einführung von Bitcoin als Zahlungsmittel hinausgehen. Laut Juan Carlos Reyes, Präsident der Nationalen Kommission für digitale Vermögenswerte, sind die bisherigen Entwicklungen nur ein "flüchtiger Blick" auf die umfassenden Pläne des Landes, welche unter anderem die Tokenisierung von Vermögenswerten umfassen. Trotz staatlicher Bemühungen bleibt die Bitcoin-Nutzung in der Bevölkerung jedoch gering.
El Salvador, das erste Land, das Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt hat, verfolgt weiterhin ambitionierte Ziele im Bereich der digitalen Vermögenswerte. Juan Carlos Reyes, Präsident der Nationalen Kommission für digitale Vermögenswerte (CNAD), betonte kürzlich in einem Interview mit Bitcoin.com, dass die bisherigen Entwicklungen in El Salvador nur einen "flüchtigen Blick" auf das Kommende erlauben. "Wenn man das Gesamtbild betrachtet... sieht man nur Ausschnitte", so Reyes. Er fügte hinzu, dass selbst regulierte ausländische Unternehmen die Fortschritte und das Tempo der Entwicklungen in der Branche nicht vollständig erfassen könnten. "Die meisten werden nicht verstehen, was wir tun", schloss er.
Wie Bitcoin.com berichtet, verfügt El Salvador über einen der umfassendsten regulatorischen Rahmen für digitale Vermögenswerte, der unter anderem die Tokenisierung von realen Vermögenswerten, Schulden und sogar USDT-ähnlichen Stablecoins umfasst. Diese Aussage unterstreicht die weitreichenden Pläne des Landes, die über die bloße Einführung von Bitcoin als Zahlungsmittel hinausgehen.
In einem Interview mit CoinDesk im November 2024 erklärte Reyes, dass die Regulierungsbehörden die Technologie tiefgreifend verstehen müssten, bevor sie regulatorische Rahmenbedingungen anbieten könnten. Er betonte die Bedeutung eines maßgeschneiderten Rahmens für digitale Vermögenswerte, anstatt zu versuchen, bestehende Regeln auf diese anzuwenden. "Digitale Vermögenswerte sind nicht wie traditionelle Finanzinstrumente", so Reyes gegenüber CoinDesk. Die CNAD verfolgt seit Reyes' Amtsantritt im September 2023 einen technologieorientierten Ansatz bei der Regulierung von Kryptowährungen.
Die Bemühungen El Salvadors, digitale Vermögenswerte zu fördern, stehen jedoch im Kontrast zur tatsächlichen Nutzung von Bitcoin im Land. Eine Umfrage des Center for Citizen Studies, Disruptive Magazine und der Francisco Gavidia University ergab, dass nur 7,5% der salvadorianischen Bürger Bitcoin für Transaktionen verwenden. Wie News.Bitcoin.com berichtet, ist dies ein Rückgang im Vergleich zu den Adoptionszahlen des Vorjahres, die bei 12% lagen. Trotz der staatlichen Förderung und eines $30-Airdrops für die Registrierung bei der staatlichen Bitcoin-Wallet Chivo bleibt die Akzeptanz gering. Präsident Bukele räumte im August die geringe Akzeptanz ein und erklärte, Bitcoin habe als Rebranding-Instrument für El Salvador gedient und Investitionen und Tourismus ins Land gebracht.
Die geringe Akzeptanz könnte sich jedoch als vorteilhaft für El Salvador erweisen, da die Regierung versucht, eine Finanzierungsvereinbarung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) abzuschließen. Der IWF hat gefordert, den Anwendungsbereich des Bitcoin-Gesetzes einzuschränken und die Aufsicht über die Bitcoin-Nutzung zu verstärken. Die geringe Akzeptanz könnte El Salvador helfen, den Forderungen des IWF nachzukommen und gleichzeitig seine digitalen Ambitionen weiterzuverfolgen.
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