Cointelegraph führt die Ängste um den Bitcoin-Energieverbrauch (FUD) auf den 2018 von Digiconomist veröffentlichten Energieindex zurück, dessen Berechnungsmethode jedoch Kritik, z.B. wegen der fehlenden Berücksichtigung älterer Mining-Hardware, auslöste. Alternative Methoden, wie die des Cambridge Centre for Alternative Finance, berücksichtigen weitere Faktoren wie die Nutzung erneuerbarer Energien, doch das ursprüngliche Narrativ von Digiconomist prägt die öffentliche Wahrnehmung weiterhin.
Die Diskussion um den Energiebedarf von Bitcoin ist ein Dauerbrenner. Cointelegraph zufolge lassen sich die Ängste, Unsicherheiten und Zweifel (FUD) hinsichtlich des Bitcoin-Energieverbrauchs bis ins Jahr 2018 und zur Website Digiconomist zurückverfolgen. Damals veröffentlichte die Plattform einen Bitcoin Energy Consumption Index, der schnell zur Hauptquelle für Kritiker der Kryptowährung wurde.
Der Index von Digiconomist, gegründet vom ESG-Analysten Alex de Vries, basierte auf einer Berechnungsmethode, die den Energieverbrauch pro Bitcoin-Transaktion ermittelte und mit dem Energieverbrauch ganzer Länder verglich. Diese Darstellung, so Cointelegraph, trug entscheidend zur Verbreitung des Narrativs bei, Bitcoin sei energieverschwenderisch und umweltschädlich.
Die Methodik von Digiconomist wurde jedoch von mehreren Experten in Frage gestellt. Ein Hauptkritikpunkt war die Annahme, dass alle Miner die neueste und energieeffizienteste Hardware verwenden. Tatsächlich ist die Mining-Landschaft vielfältig und besteht aus einer Mischung aus älterer und neuerer Ausrüstung. Dies führt zu einer Überbewertung des tatsächlichen Energieverbrauchs.
Ein weiterer Kritikpunkt bezog sich auf die Konzentration auf den absoluten Energieverbrauch, ohne die erbrachte Leistung zu berücksichtigen. Bitcoin sichert ein dezentrales, globales Finanznetzwerk, eine Leistung, die mit traditionellen Finanzsystemen nur schwer vergleichbar ist. Ein fairer Vergleich müsste den Energieverbrauch des traditionellen Finanzsystems, einschließlich Banken, Rechenzentren und globaler Transaktionsnetzwerke, einbeziehen.
Die Kritik an Digiconomist führte dazu, dass andere Organisationen und Forscher alternative Methoden zur Berechnung des Bitcoin-Energieverbrauchs entwickelten. Das Cambridge Centre for Alternative Finance (CCAF) bietet beispielsweise einen Bitcoin Electricity Consumption Index an, der versucht, die geografische Verteilung der Miner und den Anteil erneuerbarer Energien zu berücksichtigen.
Trotz der Kritik und der alternativen Berechnungsmethoden hält sich das von Digiconomist initiierte Narrativ über den hohen Energieverbrauch von Bitcoin hartnäckig. Es wird häufig in Medienberichten und politischen Debatten zitiert und beeinflusst die öffentliche Wahrnehmung der Kryptowährung.
Die Debatte um den Energieverbrauch von Bitcoin verdeutlicht die Komplexität der Bewertung neuer Technologien. Es ist wichtig, verschiedene Perspektiven und Methoden zu berücksichtigen, um ein umfassendes Verständnis zu erlangen und fundierte Entscheidungen treffen zu können.
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