Sam Bankman-Fried (SBF), Gründer der Kryptobörse FTX, wurde wegen Betrugs schuldig gesprochen und die Staatsanwaltschaft fordert eine langjährige Haftstrafe von 40 bis 50 Jahren. SBF soll Kundengelder veruntreut und für riskante Investitionen, politische Spenden und seinen luxuriösen Lebensstil missbraucht haben, wodurch Tausende Anleger geschädigt wurden. Seine Anwälte plädieren hingegen für eine deutlich mildere Strafe.
Der Zusammenbruch der Kryptowährungsbörse FTX und die Verurteilung ihres Gründers Sam Bankman-Fried (SBF) wegen Betrugs haben die Finanzwelt erschüttert. Die US-Staatsanwaltschaft setzt sich nun für die Aufrechterhaltung des Schuldspruchs und eine lange Haftstrafe ein.
Im November 2023 wurde SBF in sieben Anklagepunkten, darunter Betrug und Verschwörung zur Geldwäsche, schuldig gesprochen. Wie der Guardian berichtet, soll er Milliarden von Kundengeldern an den Schwester-Hedgefonds Alameda Research weitergeleitet haben, um dessen Liquidität zu sichern. (Guardian)
Die Staatsanwaltschaft argumentiert, SBF habe Kundengelder veruntreut und für riskante Investitionen, politische Spenden und einen luxuriösen Lebensstil missbraucht. Sie fordert eine Haftstrafe von 40 bis 50 Jahren, um die Schwere des Schadens für Tausende von Opfern zu verdeutlichen und als Abschreckung für zukünftige Finanzkriminalität zu dienen. In den eingereichten Opferauskünften wird das Leid der geschädigten Anleger, sowohl individueller als auch institutioneller, deutlich. Der Guardian zitiert ein Opfer, das im Alter von 24 Jahren seine gesamten Ersparnisse von über 20.000 Dollar verloren hat. (Guardian)
Einst ein Star der Krypto-Szene, präsentierte sich SBF als Philanthrop und Befürworter des effektiven Altruismus. Er spendete Millionen an politische Kampagnen und pflegte Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten. Dieses Image steht in starkem Kontrast zu den ihm nun vorgeworfenen Machenschaften. Die New York Times berichtete, dass SBF mit seiner damaligen Partnerin und CEO von Alameda Research, Caroline Ellison, und weiteren Mitarbeitern in einem Penthouse auf den Bahamas lebte. (New York Times)
Der Fall begann im November 2022, als CoinDesk berichtete, dass SBF Milliarden in FTT, der eigenen Kryptowährung von FTX, hielt und diese als Sicherheit für Kredite verwendet hatte. Dies löste einen Vertrauensverlust und einen Run auf FTX aus, der letztendlich zum Zusammenbruch der Börse führte.
Ellison, eine Schlüsselfigur in diesem Fall, sagte im Prozess gegen SBF aus. SBFs Anwälte forderten im Februar 2024 eine mildere Strafe von fünf bis sechseinhalb Jahren und argumentierten, SBF "bedauere zutiefst", was er verursacht habe. Sie führten auch seine "Neurodiversität" als Erklärung für sein Verhalten an. (New York Times) (Reuters)
Die US-Justizbehörden drängen jedoch auf eine harte Strafe. Sie sehen in SBFs Handlungen einen schweren Betrug, der ein klares Zeichen erfordert. (Cryptopolitan) Das Urteil im Fall SBF wird erwartet.
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