Die Ausrufung des Kriegsrechts in Südkorea durch Präsident Yoon Suk Yeol am 3. Dezember 2024 verunsicherte die Kryptomärkte und führte zu starken Kurseinbrüchen, insbesondere an südkoreanischen Börsen wie UPbit. Obwohl die Hintergründe der Kriegsrechtsausrufung unklar sind, verdeutlicht die Situation den Einfluss geopolitischer Ereignisse auf die Volatilität von Kryptowährungen wie Bitcoin.
Die überraschende Ausrufung des Kriegsrechts in Südkorea durch Präsident Yoon Suk Yeol am 3. Dezember 2024 hat international für Aufsehen gesorgt und die Finanzmärkte, insbesondere den Kryptomarkt, verunsichert. Medienberichten, darunter BTC-ECHO, zufolge begründete Präsident Yoon diesen Schritt mit einer angeblichen Blockade des Parlaments durch die Opposition und deren vermeintlicher Nähe zu Nordkorea. Er betonte die Notwendigkeit, die Ordnung im Land wiederherzustellen und Südkorea vor der angeblichen Bedrohung durch "nordkoreanische kommunistische Kräfte" zu schützen. Konkrete Maßnahmen wurden zunächst nicht bekannt gegeben.
Die Unsicherheit über die Hintergründe der Kriegsrechtsausrufung – ob eine tatsächliche Bedrohung aus Nordkorea besteht oder ob es sich um einen Putschversuch handelt – führte zu starken Kurseinbrüchen an den südkoreanischen Krypto-Börsen. BTC-ECHO meldete einen zwischenzeitlichen Absturz des Bitcoin-Kurses auf der Plattform UPbit auf umgerechnet etwa 62.000 US-Dollar. Auch andere Börsen verzeichneten Kursrückgänge, jedoch in deutlich geringerem Umfang. Coinbase beispielsweise verzeichnete einen Rückgang auf 93.600 US-Dollar. Sowohl UPbit als auch Bithumb berichteten über Performance-Probleme aufgrund des hohen Nutzeraufkommens. Diese Plattformen sind üblicherweise für Arbitrage-Geschäfte bekannt, wie BTC-ECHO in einem früheren Artikel zum "Kimchi-Premium" erläutert.
Die Volatilität des Bitcoin-Kurses ist an sich nichts Neues. Investing.com hatte bereits Ende November 2024 über die Möglichkeit eines Absturzes auf 62.000 US-Dollar spekuliert, gefolgt von einer möglichen Rallye auf 250.000 US-Dollar. Cardano-Gründer Charles Hoskinson prognostizierte in einem YouTube-Video einen solchen Anstieg innerhalb der nächsten zwei Jahre, basierend auf dem erwarteten Zufluss institutioneller Investitionen und dem steigenden Interesse von Privatanlegern. Investing.com verweist zudem auf das Gold/Bitcoin-Verhältnis als Indikator für mögliche Trendwenden. Ein steigendes Verhältnis, wie es aktuell beobachtet wird, signalisiere eine bevorstehende Bitcoin-Schwäche.
Die Situation in Südkorea verdeutlicht den Einfluss politischer Ereignisse auf die Kryptomärkte. Ähnliche Entwicklungen wurden bereits in der Vergangenheit beobachtet, beispielsweise durch die verstärkte Regulierung in Südkorea und China, die stern.de im Januar 2018 thematisierte. Auch stern.de berichtete im Juni 2022 über den Einfluss des Krypto-Crashs auf das nordkoreanische Nuklearwaffenprogramm, welches durch Hackerangriffe auf Kryptobörsen finanziert wird. CryptoMonday analysierte im Oktober 2024 den Einfluss der Eskalation im Nahen Osten auf den Bitcoin-Kurs und stellte fest, dass der Kryptomarkt nach solchen Konflikten zunächst negativ reagiert, sich anschließend aber wieder erholt.
Die langfristigen Auswirkungen des Kriegsrechts in Südkorea auf den Bitcoin-Kurs und die Kryptomärkte sind derzeit noch nicht absehbar. Die Situation ist volatil und hängt von vielen Faktoren ab, darunter die weitere Entwicklung des Konflikts und die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft.
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