Coin Center warnt: US-Politik könnte Krypto-Investoren trotz Trump-Sieg abschrecken

Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus hat in der Krypto-Community gemischte Reaktionen hervorgerufen. Während einige seinen Sieg als potenziell positiven Wendepunkt für die Branche betrachten, warnt Coin Center, eine Non-Profit-Organisation, die sich für Krypto-Rechte einsetzt, vor möglichen negativen Auswirkungen der US-Politik auf Krypto-Investitionen. Wie Cointelegraph berichtet, befürchtet Coin Center, dass Trumps Fokus auf traditionelle Finanzsysteme und strengere Regulierungen, die bereits in seiner vorherigen Amtszeit zu beobachten waren, Investoren verunsichern könnten.

Tatsächlich äußerte sich Trump in der Vergangenheit skeptisch gegenüber Kryptowährungen. So bezeichnete er Bitcoin 2019 in einem Tweet als unzuverlässig und hob das Potenzial für illegale Aktivitäten hervor. Diese Haltung beeinflusste auch die Regulierungsbehörden wie die Securities and Exchange Commission (SEC), die unter seiner Präsidentschaft einen vorsichtigen Ansatz gegenüber digitalen Währungen verfolgten. Forexlive berichtet, dass Trumps vorherige Äußerungen, obwohl sie keine umfassenden Änderungen der Krypto-Regulierungen zur Folge hatten, das Investorenvertrauen beeinträchtigten.

Der Bitcoin-Kurs reagierte unmittelbar nach Trumps Wahlsieg mit einem starken Anstieg von über 33%, überschritt kurzzeitig die Marke von 90.000 US-Dollar und signalisierte damit einen optimistischen Ausblick einiger Anleger. Euronews berichtete am 13. November 2024 über diesen Anstieg, der mit einer allgemeinen Erholung der Aktienmärkte nach dem Wahlsieg zusammenfiel. Allerdings folgte bald eine Korrektur, die den Bitcoin-Preis wieder unter 87.000 US-Dollar drückte. Analysten führten diese Volatilität auf Gewinnmitnahmen und die allgemeine Unsicherheit über die zukünftige US-Wirtschaftspolitik unter Trump zurück.

Die SEC unter Gary Gensler, den Trump laut eigenen Aussagen entlassen will, verfolgte eine strenge Regulierungspolitik gegenüber Kryptowährungen. Brownstein Hyatt Farber Schreck analysiert, dass Genslers SEC die meisten digitalen Token als Wertpapiere einstufte und somit der Registrierungspflicht unter dem Securities Act von 1933 unterwarf. Dies führte zu zahlreichen Klagen und Strafen gegen Krypto-Unternehmen. Ein Wechsel an der Spitze der SEC könnte daher zu einer Kursänderung in der Regulierung führen, was wiederum Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft haben könnte.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die US-Krypto-Politik unter Trump tatsächlich gestalten wird. Während einige Experten, wie Josh Gilbert von eToro (zitiert von Euronews), einen weiteren Bitcoin-Anstieg auf 100.000 US-Dollar prognostizieren, warnen andere vor den Risiken einer restriktiven Regulierung. Die von Trump angekündigte Ernennung von Scott Bessent, einem bekannten Bitcoin-Befürworter, zum Finanzminister, könnte jedoch ein positives Signal für die Branche sein. Coindesk und andere Medien berichteten über diese Personalie, die in der Krypto-Szene für Optimismus sorgte. Dennoch bleibt die Unsicherheit bestehen, wie sich Trumps Politik langfristig auf den Kryptomarkt auswirken wird.

Quellen: - cointelegraph.com/news/coin-center-warns-us-policies-scare-away-crypto-despite-trump-win - www.forexlive.com/Education/what-it-means-for-crypto-after-trump-won-the-election-20241119/ - www.euronews.com/business/2024/11/13/bitcoin-retreats-after-33-surge-since-trumps-us-election-win - www.bhfs.com/insights/alerts-articles/2024/crypto-policy-outlook-in-the-trump-administration - coindesk.com (und andere Medien, die über die Ernennung von Scott Bessent berichteten) - cryptopanic.com/news/20303219/Coin-Center-warns-US-policies-could-scare-away-crypto-investors-despite-Trump-win