Der Kryptomarkt befindet sich im Abwärtstrend, Bitcoin und Altcoins verzeichneten Kursverluste, unter anderem aufgrund von erwarteten Zinserhöhungen der Bank of Japan und der US-Notenbank. Zusätzlich dämpfte die ausbleibende Krypto-Unterstützung von US-Präsident Trump nach seinem Amtsantritt die Stimmung, während ein mögliches Doppeltop-Chartmuster bei Bitcoin weitere Kursrückgänge signalisiert.
Bitcoin und die meisten Altcoins mussten diese Woche Kursverluste hinnehmen, trotz der Amtseinführung von Donald Trump, der als kryptowährungsfreundlichster US-Präsident gilt. Wie crypto.news berichtet, fiel der Bitcoin-Preis (BTC) am 23. Januar auf 101.000 US-Dollar, während populäre Meme-Coins wie ai16z, Fartcoin und Official Trump um mehr als 20% einbrachen. Auch andere bekannte Kryptowährungen wie Lido DAO, Jupiter, Virtuals Protocol und Hyperliquid verzeichneten erhebliche Verluste.
Für den anhaltenden Abwärtstrend am Kryptomarkt kommen mehrere Gründe in Frage. Zum einen erwarten Ökonomen, dass die Bank of Japan (BoJ) am Freitag die Zinsen um 0,25% anheben wird. Dies würde den Leitzins auf 0,50% bringen, den höchsten Stand seit 2008. Die letzte Zinserhöhung der BoJ im August letzten Jahres führte zu einem starken Rückgang bei Kryptowährungen und anderen Anlageklassen. Dies geschah aufgrund der Auflösung des Yen-Carry-Trades. Eine erneute Zinserhöhung der BoJ könnte daher einen weiteren, wenn auch möglicherweise schwächeren, Rückgang auslösen.
Des Weiteren gaben Bitcoin und Altcoins nach, während die Händler auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve in der kommenden Woche warteten. Eine restriktive Geldpolitik der Fed könnte ebenfalls zu weiterer Schwäche in der Krypto-Branche führen, da dies die Renditen von Staatsanleihen erhöhen würde.
Ein weiterer Grund für die Kursrückgänge ist, dass Donald Trump seit seinem Amtsantritt Kryptowährungen nicht mehr erwähnt hat. Er hat auch keine Durchführungsverordnung zu Kryptowährungen unterzeichnet. Dies erklärt, warum die Wahrscheinlichkeit, dass er eine strategische Bitcoin-Reserve anlegt, auf Polymarket auf 40% gefallen ist. Zusätzlich sanken die Kurse aufgrund der gängigen Praxis, einen Vermögenswert im Vorfeld eines wichtigen Ereignisses zu kaufen und ihn dann nach dem Ereignis wieder zu verkaufen.
Bitcoin hat zudem das riskante Chartmuster eines Doppeltops bei 108.100 US-Dollar gebildet. Dieses Muster besteht aus zwei Höchstständen und einer Nackenlinie und wird in der Regel als bärisches Umkehrmuster interpretiert. Die Nackenlinie liegt in diesem Fall bei 89.305 US-Dollar. Misst man den Abstand zwischen dem Doppeltop und der Nackenlinie, ergibt sich ein potenzielles Kursziel für Bitcoin von etwa 74.000 US-Dollar.
Solange Bitcoin unterhalb dieses Doppeltop-Musters notiert, wird er volatil bleiben. Dies wird sich wiederum auf andere Altcoins auswirken, die sich häufig in die gleiche Richtung wie Bitcoin bewegen. Ein Anstieg über den Doppeltop-Punkt bei 108.100 US-Dollar würde die bärische Sichtweise entkräften und auf weitere Kursgewinne hindeuten, möglicherweise bis zum psychologischen Niveau von 110.000 US-Dollar.
Wie Investopedia berichtet, könnten auch geopolitische Bedenken und die relative Stabilität von Bitcoin im Vergleich zu anderen Kryptowährungen eine Rolle bei den jüngsten Kursbewegungen spielen. So habe die anhaltende Krise in der Türkei zu einem Zufluss von Investorengeldern in Bitcoin geführt, da dieser als stabilerer Wertspeicher als die türkische Lira angesehen wird.
Coinpedia Fintech News berichtet, dass die Unsicherheit über Spot-ETFs für Ethereum ebenfalls zu dem jüngsten Absturz beigetragen hat. Die Verzögerung bei der Notierung dieser ETFs, obwohl sie von der SEC genehmigt wurden, hat die Marktstimmung negativ beeinflusst. Makroökonomische Faktoren wie die Stärke des Dollars und die Renditen von US-Staatsanleihen spielen ebenfalls eine Rolle.
Quellen:
