Bitcoin-Fundingrate deutet laut Analysten nicht auf Überhitzung hin

Der Bitcoin-Kurs hat in den letzten Monaten neue Allzeithochs erreicht, was Spekulationen über eine mögliche Marktüberhitzung angetrieben hat. Entgegen dieser Befürchtungen signalisiert die Bitcoin-Fundingrate, ein wichtiger Indikator für die Marktstimmung, laut Analysten keine Überhitzung. Wie Cointelegraph berichtet, sieht zumindest ein Analyst keine Anzeichen dafür.

Die Fundingrate repräsentiert die Kosten für das Halten von Futures-Kontrakten. Sie bildet die Differenz zwischen dem Preis von Perpetual Futures und dem Spotpreis von Bitcoin ab. Ein positiver Wert zeigt an, dass Long-Positionen Short-Positionen bezahlen, was auf eine bullische Stimmung hindeutet. Umgekehrt bedeutet eine negative Fundingrate, dass Short-Positionen Long-Positionen bezahlen, was auf eine bärische Stimmung schließen lässt.

Der CryptoQuant-Analyst Avocado Onchain argumentiert, dass der 30-Tage exponentiell gleitende Durchschnitt (EMA) der Bitcoin-Fundingrate keine Anzeichen einer „spätzyklischen Überhitzung“ zeigt. Dies deutet darauf hin, dass die aktuellen Kursbewegungen nicht primär durch Hebelpositionen getrieben werden, was das Risiko abrupter Preisstürze reduziert. Wie NewsBTC berichtet, hat sich der Schwerpunkt der Marktaktivität von Futures- auf Spotmärkte verlagert. Dies spricht für eine steigende Nachfrage von Langzeitinvestoren, während die spekulative Aktivität im Futures-Markt abzukühlen scheint.

Die steigende Nachfrage im Spotmarkt wird positiv bewertet, da sie auf ein nachhaltigeres Wachstum hindeutet. Im Gegensatz zu Futures-Märkten, wo Händler auf kurzfristige Preisschwankungen spekulieren, stellt der Spotmarkt den tatsächlichen Kauf von Bitcoin zur sofortigen Auslieferung dar. Diese Entwicklung wird als Indikator für das Vertrauen der Anleger in das langfristige Potenzial von Bitcoin interpretiert.

Trotzdem ist zu beachten, dass sich die Marktstimmung schnell ändern kann. Obwohl die aktuelle Fundingrate keine unmittelbaren Warnsignale sendet, ist es ratsam, die Marktentwicklungen weiterhin genau zu verfolgen. Wie Clint Engler in einem LinkedIn-Artikel hervorhebt, können übermäßig hohe Fundingraten auf ein Markt-Ungleichgewicht hinweisen und zu erhöhtem Verkaufsdruck führen. Auch historische Daten, wie die Korrekturen im Mai und September 2021 nach Phasen hoher Fundingraten, legen Vorsicht nahe.

Neben der Fundingrate bieten weitere Indikatoren Einblicke in die Marktstimmung. Das Open Interest, der Gesamtwert aller offenen Futures-Kontrakte, ist ein solcher Indikator. Ein steigendes Open Interest kann auf wachsendes Marktinteresse hindeuten, während ein fallendes Open Interest auf abnehmende Aktivität schließen lässt. Auch das MVRV-Verhältnis (Market Value to Realized Value), das das Verhältnis des Marktwerts zum realisierten Wert misst, kann Hinweise auf eine mögliche Über- oder Unterbewertung von Bitcoin liefern.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Bitcoin-Fundingrate aktuell keine Anzeichen einer spätzyklischen Überhitzung aufweist. Die Verschiebung der Marktaktivität in Richtung des Spotmarktes wird als positives Signal gewertet. Dennoch ist es wichtig, die Marktentwicklungen kontinuierlich zu beobachten und verschiedene Indikatoren zu berücksichtigen, um ein umfassendes Bild der Marktstimmung zu erhalten.

Quellen: - Cointelegraph: https://cointelegraph.com/news/bitcoin-funding-rate-signs-no-late-cycle-overheating-analyst - CryptoQuant - NewsBTC: https://cryptorank.io/news/feed/35eb0-bitcoins-price-momentum-shifts-as-spot-market-outpaces-futures-heres-what-it-meanscryptoquant.com - AMBCrypto: https://ambcrypto.com/bitcoin-hits-new-ath-of-107k-key-levels-driving-btcs-next-upward-move/ - LinkedIn: https://www.linkedin.com/pulse/btc-funding-rates-soar-signs-market-overheating-clint-engler-jykdf - Yahoo Finance: https://finance.yahoo.com/news/market-makers-may-keep-bitcoin-094626617.html