Nach einem Livestream-Verbot verzeichnet die Meme-Coin-Plattform Pump.fun starke Umsatzeinbußen und sinkende Nutzeraktivität. Grund für das Verbot waren Berichte über extreme und unangemessene Inhalte in Livestreams, darunter ein angeblich inszenierter Selbstmordversuch eines Meme-Coin-Erstellers. Die Plattform steht nun vor der Herausforderung, ein effektives Moderationssystem zu implementieren und gleichzeitig der wachsenden Konkurrenz zu begegnen.
Die auf Solana basierende Meme-Coin-Plattform Pump.fun verzeichnet nach dem Verbot von Livestreams einen erheblichen Rückgang ihrer täglichen Einnahmen. Bitcoin.com berichtet von einem Einbruch des Umsatzes von einem Höchststand von 5,3 Millionen US-Dollar am 24. November auf 3,6 Millionen US-Dollar am 27. November. Dieser Rückgang korreliert zeitlich mit der Entscheidung der Plattform, Livestreams von Meme-Coin-Launches zu unterbinden.
Pump.fun sah sich zu diesem Schritt gezwungen, nachdem Berichte über extreme Werbemethoden einiger Meme-Coin-Ersteller aufgetaucht waren. Bitcoin.com beschreibt die Bedenken hinsichtlich schockierender Aktionen, die von verzweifelten Entwicklern live übertragen wurden. Auslöser für das Verbot war die Ausstrahlung eines angeblichen Selbstmords, der sich später, laut einem Bericht von DL News vom 27. November, als inszenierter Stunt des Meme-Coin-Erstellers herausstellte. Die Plattform plant, die Livestreams auszusetzen, bis ein Moderationssystem implementiert ist, das mit dem hohen Aktivitätsaufkommen umgehen kann.
Kritiker vermuten, dass die regelmäßigen schockierenden Aktionen und Stunts zum enormen Umsatzwachstum von Pump.fun – über 230 Millionen US-Dollar seit Januar – beigetragen haben. Ein in einem DL News-Bericht zitierter Experte sieht in dem Rückgang jedoch eher ein Zeichen für eine zunehmende Nutzerermüdung: „Viele Nutzer haben ihre Ermüdung mit Pump.fun-Meme-Coins zum Ausdruck gebracht, und die negative Stimmung gegenüber der Plattform hat ein Allzeithoch erreicht.“ BTC-ECHO beleuchtet den Hype um Memecoins im Allgemeinen und erwähnt Pump.fun als ein Ökosystem für diese Token. Der Artikel betont, dass der Erfolg von Memecoins oft von spekulativen Anlegerinteressen und der allgemeinen Marktstimmung abhängt.
Zusätzlich zum Rückgang der Nutzeraktivität steht Pump.fun auch vor stärkerer Konkurrenz. Die Base-Plattform von Coinbase gilt als größter Herausforderer, während auch Justin Suns Sunpump und Token Mill um Marktanteile kämpfen. Crypto.news berichtet, dass die einfache und kostenlose Token-Erstellung auf Pump.fun zu einem ethischen Problem geführt hat. Unmoderierte Inhalte führten zu kontroversen Livestreams mit Vorfällen, die von Drohungen bis hin zu Kindesmissbrauch reichten, und zwangen die Plattform letztendlich, die Livestream-Funktion zu entfernen. Binance.com beschreibt ebenfalls die Kontroverse um die Livestreams auf Pump.fun und die Besorgnis der Community über unangemessene Inhalte und finanzielles Fehlverhalten. Manche Nutzer forderten die Schließung der Plattform, andere die Deaktivierung der Livestream-Funktion.
Die Situation von Pump.fun verdeutlicht die Schwierigkeiten von Plattformen, die Nutzern zwar große kreative Freiheit bieten, aber ohne strenge Regulierung auch erhebliche Risiken bergen. Die Notwendigkeit einer verstärkten Moderation wird immer offensichtlicher, um die Integrität der Plattform und die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten.
