Risikokapitalgeber (VCs) spielten nach dem ICO-Crash eine wichtige Rolle bei der Finanzierung von Kryptoprojekten, werden aber gleichzeitig für die Abschöpfung von Gewinnen und die Benachteiligung von Communities kritisiert. Griff Green, Gründer von General Magic, sieht in VCs eine notwendige, aber fehlerhafte Zwischenlösung und plädiert für nachhaltigere Modelle wie Bonding-Curve-Launchpads. Er kritisiert zudem den Einfluss der Regulierung, die zwar Betrugsprojekte begünstige, aber legitime Anwendungsfälle und Dezentralisierung behindere.
Die Rolle von Risikokapitalgebern (VCs) in der Kryptowelt ist ambivalent. Sie sprangen zwar nach dem Zusammenbruch des Initial Coin Offering (ICO)-Marktes als wichtige Finanzierungsquelle ein, werden aber gleichzeitig beschuldigt, das System zu ihren Gunsten und dem großer Investoren ("Whales") zu manipulieren. Griff Green, Gründer des Web3-Produktstudios General Magic, argumentiert, dass die Beteiligung von VCs an Token-Launches zwar notwendig war, aber durchaus verbesserungsfähig ist.
Wie Bitcoin.com News berichtet, räumt Green ein, dass VCs nach der ICO-Ära eine entscheidende Rolle spielten, als Teams dringend Kapital benötigten, Community-Fundraising jedoch schwierig geworden war. "Dank des VC-Ökosystems konnten Tausende von Experimenten durchgeführt werden, die uns dahin gebracht haben, wo wir heute sind. Das ist wertvoll", so Green gegenüber Bitcoin.com News.
Gleichzeitig entwickelten sich VCs jedoch zu Gatekeepern, die einen Großteil der Gewinne für sich abschöpften und Communities auf der Suche nach Airdrops oder Yield-Farming-Möglichkeiten im Regen stehen ließen. Green räumt ein, dass dies keine ideale Situation ist, argumentiert aber, dass VCs angesichts der regulatorischen Unsicherheiten eine – wenn auch nicht perfekte – Lösung boten. Newstral berichtet ebenfalls, dass Green die Beteiligung von VCs an Token-Launches als Überbrückungslösung nach dem Rückgang der ICOs betrachtet.
Green, der 2021 das Web3-Produktstudio General Magic gründete, sieht die Zukunft des Token-Launch-Sektors in Bonding-Curve-Launchpads. Diese hätten sich 2024 als erfolgreich erwiesen, wie er gegenüber Bitcoin.com News erklärt. Er ist der Überzeugung, dass Web3-Projekte ein Modell benötigen, das langfristige Nachhaltigkeit und strategische Ausrichtung über kurzfristige Gewinne stellt. Green kritisiert zudem die Dominanz von Pump-and-Dump-Systemen wie pump.fun, die zwar hohe Umsätze generieren, aber hauptsächlich Betrugsprojekte fördern.
Die Regulierung habe laut Green die Landschaft der Token-Launches maßgeblich beeinflusst. Memecoins hätten Zulauf erhalten, weil die Regulierung legitime Anwendungsfälle verdrängt habe. Ironischerweise hätten einige der betrügerischsten Projekte die geringsten regulatorischen Bedenken ausgelöst, so Green gegenüber Bitcoin.com News. Er kritisiert, dass die Regulierung wenig zum dezentralen Aspekt der Blockchain beigetragen und legitimen Projekten den Zugang zu privaten und institutionellen Investoren erschwert habe.
Quellen: