Trotz steigender Nachfrage sowohl von Kleinanlegern als auch institutionellen Investoren stagniert der Bitcoin-Preis und verharrt unter der 70.000-Dollar-Marke. Experten führen die Stagnation auf verschiedene Faktoren zurück, darunter die noch geringe Allokation institutioneller Investoren, geopolitische Risiken und die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit. Ein nachhaltiger Ausbruch nach oben hängt möglicherweise von anhaltenden ETF-Zuflüssen und einer stärkeren institutionellen Beteiligung ab.
Obwohl die Nachfrage nach Bitcoin (BTC) sowohl von institutionellen als auch von privaten Anlegern steigt, kämpft der Bitcoin-Preis mit seiner Dynamik. Cointelegraph berichtet, dass die Nachfrage von Kleinanlegern in den letzten 30 Tagen ein über sechsmonatiges Hoch erreicht hat, vergleichbar mit dem Niveau im März 2024, als Bitcoin ein neues Allzeithoch von über 73.600 US-Dollar erzielte.
CryptoQuant, ein Unternehmen für On-Chain-Analysen, berichtete am 22. Oktober auf X (ehemals Twitter): "Die Nachfrage von Kleinanlegern ist in den letzten 30 Tagen um etwa 13% gestiegen, ein Szenario, das zuletzt im März zu beobachten war, als wir uns dem letzten historischen Höchststand näherten."
Trotz dieses gestiegenen Interesses ist der Bitcoin-Preis in den letzten 24 Stunden um über 1,5% gefallen und wurde laut Cointelegraph-Daten am 23. Oktober um 12:22 Uhr UTC mit 66.432 US-Dollar gehandelt. Seit dem 29. Juli konnte die Kryptowährung die psychologisch wichtige Marke von 70.000 US-Dollar nicht nachhaltig überwinden.
Auch der institutionelle Besitz von US-amerikanischen Spot-Bitcoin-ETFs wächst, was weiteren Optimismus für den BTC-Preis schürt. Ki Young Ju, Gründer und CEO von CryptoQuant, gab am 18. Oktober auf X bekannt, dass Institutionen etwa 20% der US-amerikanischen Bitcoin-ETFs besitzen: "Der institutionelle Besitz von US-amerikanischen Bitcoin-Spot-ETFs liegt bei etwa 20%, wobei Vermögensverwalter 193.000 BTC halten (gemäß den Einreichungen von Formular 13F)."
Ju fügte hinzu, dass seit der Einführung von Bitcoin-ETFs vor 10 Monaten über 1.179 Institutionen in Bitcoin investiert haben. Vugar Usi Zade, COO von Bitget, vermutet gegenüber Cointelegraph, dass der stagnierende Preis von Bitcoin auf die noch relativ geringe Allokation dieser Institutionen zurückzuführen sein könnte, die mit einem weiteren Preisanstieg voraussichtlich zunehmen wird. Die steigende institutionelle Beteiligung sei nur eine Frage der Zeit.
Eine anhaltende institutionelle ETF-Akzeptanz könnte den Bitcoin-Preis erheblich stützen, da Institutionen über große Kapitalmengen verfügen, die die Kryptomärkte beeinflussen können. Für neue Allzeithochs könnte Bitcoin eine anhaltende institutionelle Nachfrage benötigen.
Daten von Farside Investors zeigen, dass die Bitcoin-ETF-Zuflüsse am 22. Oktober negativ wurden, nachdem sieben Tage lang kumulativ positive Nettozuflüsse verzeichnet wurden. Der Kryptoanalyst Rekt Capital schrieb am 23. Oktober auf X, dass der Bitcoin-Preis einen Wochenschluss über 66.400 US-Dollar benötigt, um einen möglichen Ausbruch zu bestätigen.
Anhaltende ETF-Zuflüsse könnten für einen bullischen Wochenschluss notwendig sein. Einen Monat nach ihrer Einführung machten US-amerikanische BTC-ETFs etwa 75% der neuen Bitcoin-Investitionen aus und trugen dazu bei, den Preis über 50.000 US-Dollar zu treiben.
Eswar Prasad von Brookings merkt an, dass Bitcoin zwar in seinen ursprünglichen Zielen gescheitert ist, sich aber zu einer spekulativen Anlage entwickelt hat. Er betont die fehlende intrinsische Wertgrundlage und die Abhängigkeit von der "Greater Fool"-Theorie. Außerdem hebt Prasad die ökologischen Bedenken im Zusammenhang mit dem Bitcoin-Mining hervor.
LucLuu_Trader auf Binance führt die Stagnation des Bitcoin-Preises auf geopolitische Risiken und wirtschaftliche Unsicherheit zurück, die ein vorsichtiges Marktumfeld schaffen. Laut LucLuu_Trader signalisiert der Sell-Side Risk Ratio Indikator eine Marktstagnation, da nur minimale Gewinne oder Verluste bei den aktuellen Preisen realisiert werden.
Decrypt.co berichtet, dass 2024 die längste Seitwärtsbewegung in einem Halbierungsjahr in der Geschichte der Kryptowährung darstellen könnte, wenn sich in den nächsten zwei Wochen kein Bitcoin-Bullenmarkt entwickelt. Laut Illia Otychenko, Lead Analyst bei CEX.IO, unterscheidet sich dieser Zyklus deutlich von früheren, da Bitcoin bereits vor der Halbierung im März 2024 ein neues Allzeithoch erreicht hat.
Investopedia berichtet, dass der Bitcoin-Preis trotz kurzfristiger Schwankungen aufgrund von Inflationsdaten oder Fed-Kommentaren im Bereich von 57.000 US-Dollar verharrt. JPMorgan-Analysten gehen davon aus, dass sich der negative Preistrend der Kryptowährung im August umkehren könnte. Der Artikel erwähnt auch den Einfluss von Bitcoin-Verkäufen der deutschen Regierung und den Kauf von US-Spot-Bitcoin-ETFs.
Bitget News analysiert die Stagnation des Bitcoin-Preises zwischen 57.814 und 61.815 US-Dollar und nennt die Schwäche der Spot-Nachfrage, den Widerstand am 50-Tage-SMA und die Konsolidierung zwischen zwei signifikanten Niveaus als Gründe. Glassnode-Daten zeigen einen anhaltenden Verkaufsdruck, während Material Indicators auf Käufe von Bitcoin-Walen hinweisen, die jedoch auf Widerstand stoßen.
Brave New Coin weist auf die anhaltenden Unsicherheiten im Markt hin und nennt die bevorstehenden US-Wahlen als einen Einflussfaktor. Der Artikel hebt auch das Potenzial von Presale-Tokens im Meme-Coin-Sektor hervor.
