Die Idee einer strategischen Bitcoin-Reserve für die USA gewinnt nach der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten wieder an Fahrt. Wie Cryptopolitan berichtet, hatte Trump bereits im Juli und August dieses Jahres Andeutungen in diese Richtung gemacht, das Thema verlor jedoch nach einem Bitcoin-Preisverfall an Bedeutung. Nun, mit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus, rückt die Idee wieder in den Fokus. Eine treibende Kraft hinter diesem Vorhaben ist Senatorin Cynthia Lummis, Republikanerin aus Wyoming, die aufgrund ihres Engagements für die Kryptoindustrie auch als "Bitcoin-Senatorin" bekannt ist. Lummis präsentierte bereits im Juli auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville Pläne für eine solche Reserve und bekräftigte gegenüber Decrypt kürzlich, dass diese mit Trump als Präsident realisierbar seien. Sie sieht in Trump den Präsidenten, der Bitcoin und Kryptowährungen am stärksten unterstützt und glaubt, dass unter seiner Führung die Voraussetzungen für eine strategische Bitcoin-Reserve und damit für eine Stärkung des US-Dollars als Weltreservewährung geschaffen werden können. Lummis, die die Initiative maßgeblich vorangetrieben hat, sieht in der Reserve das Potenzial, die Position des US-Dollars als Weltreservewährung für die kommenden Jahrzehnte zu festigen. Der Weg zur Umsetzung ist mit der Einführung des "Boosting Innovation, Technology, and Competitiveness Through Optimized Investment Nationwide Act", kurz "Bitcoin Act", bereits geebnet, auch wenn dieser noch nicht verabschiedet wurde. Wie aus dem Gesetzesentwurf hervorgeht, sieht dieser ein "dezentralisiertes Netzwerk sicherer Bitcoin-Tresore" vor, die vom US-Finanzministerium betrieben werden sollen. Der Staat soll jährlich bis zu 200.000 Bitcoins erwerben. Das Bitcoinblog.de berichtet, dass Lummis' Pläne noch weitreichender sind. Sie strebt den Aufbau eines neuen, dezentralen und transparenten "Fort Knox" für Bitcoin an und möchte die USA mit dem BITCOIN Act zu einer Bitcoin-Supermacht machen. Der BITCOIN Act sieht vor, dass die USA über einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich 200.000 Bitcoins erwerben und so eine strategische Reserve von einer Million Bitcoins aufbauen, was fast fünf Prozent aller im Umlauf befindlichen Bitcoins entspricht. Diese Reserve soll mindestens 20 Jahre lang gehalten und nur zum Abbau von Staatsschulden verwendet werden dürfen. Die Transparenz der Reserve soll durch vierteljährliche "Proof of Reserves" gewährleistet werden, bei denen die Bestände mit kryptografischen Methoden überprüft und die Bitcoin-Adressen in Berichten auf einer Website veröffentlicht werden. Wie der Financial Times zu entnehmen ist, gibt es jedoch auch Skepsis gegenüber der Realisierbarkeit einer solchen strategischen Bitcoin-Reserve. Die Finanzierung des Erwerbs von einer Million Bitcoins bleibt unklar, auch wenn der Entwurf Einnahmen der Federal Reserve Banks und Überschüsse aus Goldzertifikaten erwähnt. Es wird vermutet, dass die USA die notwendigen Mittel zunächst selbst aufbringen müssten, da sie Dollars praktisch nach Belieben drucken können. Der BITCOIN Act ist derzeit eher Wunschdenken als reale Aussicht. Obwohl die Senatorin den Gesetzentwurf im Kongress einbringen kann, ist eine Verabschiedung aktuell unwahrscheinlich. Dennoch ist die Initiative von Bedeutung, da sie die Grenzen des Denkbaren verschiebt. Im Vergleich zu Lummis' Plänen wirkt Trumps Vorschlag, die beschlagnahmten, etwa 200.000 Bitcoins in Staatsbesitz, einer strategischen Reserve zuzuführen, fast schon konservativ. Quellen: - Cryptopolitan: https://www.cryptopolitan.com/a-bitcoin-strategic-reserve-might-be-a-little-unrealistic-for-america-right-now/ - Decrypt: https://decrypt.co/290811/bitcoin-strategic-reserve-us-how-could-work - BitcoinBlog.de: https://bitcoinblog.de/2024/08/06/us-senator-suggests-buying-one-million-bitcoin-for-strategic-reserve/ - Financial Times: https://www.ft.com/content/73fa6fd9-6f34-4e59-8f0f-04de3be7387a