Die transformative Rolle von KI in der deutschen Wirtschaft
Künstliche Intelligenz (KI) könnte die deutsche Wirtschaft bis 2025 um 480 Milliarden Euro stärken, laut einer Studie von eco und Arthur D. Little, die das BIP-Wachstumspotenzial durch KI auf 13% schätzt. Dafür braucht es jedoch eine umfassende Strategie, die neben technologischer Innovation auch gesellschaftliche Akzeptanz, KMU-Förderung und einen innovationsfreundlichen Regulierungsrahmen umfasst. Die Nachfrage nach KI-Lösungen und -Expertise steigt stark, wie die Expansion von KI-Firmen und der Bedarf an KI-Schulungen zeigen.
Wie KI die deutsche Wirtschaft transformieren könnte
Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend als Schlüsseltechnologie für die Zukunft der deutschen Wirtschaft gesehen. Wie Cryptopolitan berichtet, birgt KI das Potenzial, verschiedene Sektoren zu revolutionieren und Deutschlands Position als führende Wirtschaftsmacht zu stärken. Eine Studie von eco in Zusammenarbeit mit Arthur D. Little, die auf der Webseite von eco International verfügbar ist, quantifiziert dieses Potenzial und prognostiziert bis 2025 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 13 Prozent durch KI. Dies entspricht einem Gesamtpotenzial von 480 Milliarden Euro, das sich aus Kosteneinsparungen von 330 Milliarden Euro und potenziellen Einnahmen von 150 Milliarden Euro zusammensetzt.
Die Studie "Artificial Intelligence (AI): Its Potential and the Lasting Transformation of the German Economy", die von eco und Arthur D. Little erstellt wurde, untersucht anhand von 150 Anwendungsfällen die konkreten Auswirkungen von KI auf verschiedene Branchen und Unternehmensfunktionen. Die Studie hebt hervor, dass KI sowohl Realität als auch Hype ist und analysiert die Technologie und ihre Bausteine, die Vorteile für die deutsche Wirtschaft, die notwendige strategische Transformation und die Regulierung von KI.
Der eco Verband betont die Bedeutung einer ganzheitlichen Herangehensweise, die neben gezielter Forschung und Entwicklung auch den Ausbau von Hochgeschwindigkeits- und souveränen digitalen Infrastrukturen sowie die gesellschaftliche Akzeptanz von KI fördert. Wie der Vorstandsvorsitzende Oliver J. Süme betont, benötigen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besondere Unterstützung, um KI optimal und souverän nutzen zu können.
Die Notwendigkeit von Richtlinien für den Umgang mit KI "Made in Germany" wird ebenfalls hervorgehoben. Ein zuverlässiger und geeigneter Rahmen für den Einsatz von KI, der auf innovationsfreundlichen und marktorientierten Regulierungsmechanismen basiert, ist entscheidend. Bereits 2018 hat eco Empfehlungen für solche Richtlinien formuliert.
Ein Beispiel für die Anwendung von KI im deutschen Mittelstand ist das Projekt Service-Meister, eine offene KI-Plattform für alle Serviceprozesse. Ziel ist es, mithilfe von KI das notwendige Servicewissen zu Industrieanlagen skalierbar verfügbar zu machen.
Die Transformation durch KI betrifft nahezu alle Wirtschaftssektoren. Germany Trade & Invest (GTAI) berichtet über den wachsenden Bedarf an KI-Lösungen in deutschen Unternehmen. Das Beispiel des polnisch-amerikanischen Unternehmens Digica, das sich auf KI-Softwarelösungen spezialisiert hat und nach Deutschland expandiert, verdeutlicht diesen Trend. Digica konzentriert sich auf Kunden in der Medizintechnik und im Verteidigungsbereich, zwei Sektoren mit großem Wachstumspotenzial für KI-Anwendungen.
Die steigende Nachfrage nach KI-Expertise führt auch zu einem erhöhten Bedarf an Schulungen. Eine Bitkom-Umfrage, die von GTAI zitiert wird, zeigt, dass 61 Prozent der befragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in deutschen Unternehmen mehr KI-Schulungen wünschen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von Investitionen in Aus- und Weiterbildung, um die deutsche Wirtschaft für das KI-Zeitalter zu rüsten.
Während die wirtschaftlichen Vorteile von KI im Vordergrund stehen, wird auch die ökologische Nachhaltigkeit diskutiert. Das HIIG (Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft) analysiert die Diskurse rund um nachhaltige KI in Deutschland. Dabei wird KI sowohl als Werkzeug für Nachhaltigkeit (z.B. Optimierung von Energienetzen) als auch als Technologie mit erheblichen Umweltkosten (z.B. Energieverbrauch von Rechenzentren) betrachtet. Die Herausforderung besteht darin, die Vorteile von KI zu nutzen und gleichzeitig die ökologischen Auswirkungen zu minimieren.
Das ZEW (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung) untersucht ebenfalls die Auswirkungen der Digitalisierung, einschließlich KI, auf die deutsche Wirtschaft. Die Forschungseinheit "Digitale Ökonomie" analysiert die Verbreitung digitaler Technologien und deren wirtschaftliche Folgen.
Insgesamt zeigt sich, dass KI das Potenzial hat, die deutsche Wirtschaft grundlegend zu verändern. Die erfolgreiche Integration von KI erfordert jedoch eine umfassende Strategie, die neben technologischen Innovationen auch die gesellschaftlichen, ökologischen und regulatorischen Aspekte berücksichtigt.
Quellen:
- www.cryptopolitan.com/how-ai-could-transform-germanys-economy/
- international.eco.de/artificial-intelligence-its-potential-and-the-lasting-transformation-of-the-german-economy/
- www.hiig.de/en/sustainable-ai-in-germany/
- www.gtai.de/en/invest/service/publications/markets-germany/from-not-now-to-no-brainer-1838026
- www.gtai.de/en/invest/industries/digital-economy/demand-for-ai-training-grows-in-german-businesses--1840728
- www.youtube.com/watch?v=WO6nIsoIpDc
- www.zew.de/en/press/latest-press-releases/ai-adoption-stagnates-in-german-companies