Trump und die Wall Street: Wie lange hält die Liaison?

Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus hat an der Wall Street für Bewegung gesorgt. Wie Cryptopolitan berichtet, stellt sich die Frage, wie lange die scheinbare Harmonie zwischen dem ehemaligen Präsidenten und den Finanzmärkten anhalten wird. Bereits nach seiner Wahl im Jahr 2016 gab es ähnliche Spekulationen. Damals, so Peter Atwater in einem TIME-Artikel von 2016, stieg die Zuversicht der Republikaner sprunghaft an, während die der Demokraten sank. Dieser Stimmungsumschwung spiegelte sich auch an der Börse wider. Die Reaktionen der Wall Street auf Trumps zweite Amtszeit sind branchenabhängig. Banken, Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie und andere Sektoren, die von niedrigeren Steuern und weniger Regulierung profitieren könnten, verzeichneten Kursgewinne, wie Associated Press im PBS NewsHour berichtet. Im Technologiesektor herrscht eine Mischung aus Optimismus und Skepsis. Einerseits könnten sich Lockerungen der Antitrust-Bestimmungen positiv auswirken, andererseits besteht Unsicherheit bezüglich Trumps Handelspolitik, insbesondere im Hinblick auf den Chiphersteller Nvidia. Auch im Einzelhandel überwiegt die Unsicherheit. Steuersenkungen könnten den Konsum ankurbeln, jedoch könnten Trumps angedrohte Zölle zu Preiserhöhungen führen, so Anne D’Innocenzio von Associated Press. Die Energiebranche erwartet unter Trump eine Förderung fossiler Brennstoffe, während Erneuerbare-Energien-Unternehmen mit Gegenwind rechnen müssen. Im Gesundheitswesen könnten Fusionen erleichtert und Regulierungen gelockert werden. Gleichzeitig besteht Unsicherheit über die Arzneimittelzulassung und die Zukunft der Krankenversicherung unter dem Affordable Care Act. Die Automobilindustrie dürfte sich ebenfalls über weniger strenge Emissionsvorschriften freuen, fürchtet aber gleichzeitig Zölle auf importierte Fahrzeuge. Die Beziehung zwischen Trump und China wird voraussichtlich weiterhin komplex bleiben. Wie die BBC berichtet, hatte Trump Xi Jinping zunächst als Freund bezeichnet, doch die Beziehungen verschlechterten sich nach dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie. Die Rivalität zwischen den beiden Ländern hat sich in den letzten Jahren verschärft, und es besteht Besorgnis über einen eskalierenden nuklearen Wettbewerb. Die Frage nach dem Umgang mit Taiwan bleibt ebenfalls ein Spannungspunkt. Die Ernennung von Scott Bessent zum Finanzminister wurde von der Wall Street positiv aufgenommen, wie die Financial Times berichtet. Dennoch bleibt abzuwarten, ob Trumps Politik den Interessen der Finanzmärkte langfristig dienen wird. Wie Peter Atwater bereits 2016 anmerkte, könnte Trump die Bedürfnisse seiner Wähler über die der Investoren stellen. Quellen: - Cryptopolitan: https://www.cryptopolitan.com/trump-and-wall-street-how-long-will-the-love-affair-last/ - PBS NewsHour: https://www.pbs.org/newshour/economy/how-wall-street-is-reacting-to-a-second-trump-term-in-8-different-sectors - BBC: https://www.bbc.com/news/articles/cdxvdqg8214o - Reuters: https://www.reuters.com/world/us/trump-prepares-name-bessent-treasury-secretary-bloomberg-reports-2024-11-22/ - Financial Times: https://www.ft.com/content/b1a9516a-bef7-40e1-bc85-588247a1220c - TIME: https://time.com/4575807/donald-trump-wall-street/ - Cryptopolitan: https://www.cryptopolitan.com/kamala-harris-love-wall-street-election/