Donald Trumps voraussichtlich kryptofreundliches Kabinett könnte laut Analysten eine DeFi-Renaissance in den USA auslösen, indem traditionelle Finanzinstitute Blockchain-Technologien integrieren und die globale Verbreitung von Kryptowährungen fördern. Die Ernennung von bekannten Krypto-Befürwortern in Schlüsselpositionen wird als Signal für eine positive Regulierung und ein verstärktes Wachstum des Kryptomarktes gewertet.
Die Analysten von Matrixport sehen in der sich formierenden, kryptowährungsfreundlichen Regierungsmannschaft unter Donald Trump das Potenzial für einen Umbruch im Bereich Decentralized Finance (DeFi) in den Vereinigten Staaten. Wie crypto.news berichtet, gelten Trumps voraussichtliche Kandidaten für das Finanz- und das Handelsministerium sowie möglicherweise auch für die Securities and Exchange Commission (SEC) als Krypto-Befürworter. Ihre Ernennung könnte die US-Finanzpolitik neu ausrichten und das Land stärker an den schnell wachsenden Krypto-Sektor heranführen.
Matrixport erwartet in einer aktuellen Analyse, dass sich das Narrativ von 2024 – Bitcoin als digitales Gold – zu einer „DeFi-Renaissance“ weiterentwickeln könnte. Demnach könnten traditionelle Finanzinstitute vermehrt DeFi-Anwendungen und Blockchain-Technologien in ihre Zahlungssysteme integrieren, um die Transaktionseffizienz zu steigern. „Obwohl mit klaren Regulierungen zu rechnen ist, könnten Krypto-Anwendungen die größten Gewinner dieser Wahl werden, wenn das US-Finanzwesen digitalisiert wird. Dieser Wandel könnte auch andere Regierungen dazu bewegen, Kryptowährungen zu akzeptieren, was die globale Verbreitung beschleunigen würde“, so Matrixport.
Howard Lutnick, CEO der Investmentbank Cantor Fitzgerald und designierter Handelsminister, ist ein bekennender Krypto-Befürworter und hebt die Bedeutung von Stablecoins und Kryptowährungen hervor. Ähnlich äußerte sich Scott Bessen, Trumps Kandidat für das Finanzministerium. Er betonte kürzlich, dass „Kryptowährungen für Freiheit stehen und die Krypto-Wirtschaft nicht mehr wegzudenken ist“. Laut Matrixport haben Bessens Forderungen nach einer Reduzierung des Haushaltsdefizits Spekulationen darüber angeheizt, dass die expansive Fiskalpolitik der vergangenen Jahre möglicherweise nicht fortgesetzt wird. Dies wird als ein Hauptgrund für den Kauf von Bitcoin in einem unsicheren makroökonomischen Umfeld gesehen. „Eine strategische Bitcoin-Reserve erscheint immer wahrscheinlicher, obwohl die USA Bitcoin möglicherweise nicht aktiv kaufen, sondern die bereits vorhandenen Bestände auf unbestimmte Zeit halten werden“, so Matrixport.
Als möglicher SEC-Vorsitzender wird Paul Atkins gehandelt, ein erfahrener Krypto-Anwalt und ehemaliger SEC-Kommissar. Matrixport zufolge hat Atkins durch seine regulatorische Expertise und sein Engagement für eine ausgewogene Aufsicht eine „entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Kryptowährungsindustrie“ gespielt.
Auch andere Experten sehen Trumps Wiederwahl positiv für den Kryptomarkt. IBS Intelligence berichtet, dass der Wahlausgang zu einem historischen Anstieg der Kryptopreise führte, wobei Bitcoin ein neues Allzeithoch von 76.000 US-Dollar erreichte. Experten wie Dilip Chenoy von der Bharat Web3 Association und Shivam Thakral von BuyUcoin sehen in Trumps kryptofreundlicher Haltung und der Erwartung regulatorischer Unterstützung die Gründe für diesen Aufschwung. Sie erwarten eine breitere Akzeptanz und mehr Stabilität im Markt. Das steigende Interesse institutioneller Investoren, wie von Anish Jain von WadzChain betont, deutet ebenfalls auf eine zunehmende Reife des Kryptomarktes hin.
Ryan Lee, Chef-Analyst bei Bitget Research, beobachtet, dass Optimismus und die Angst, etwas zu verpassen (FOMO), Gelder in den Markt treiben. Er prognostiziert einen weiteren Bitcoin-Preisanstieg, wenn mehr institutionelle Gelder einfließen. Gleichzeitig weist er auf potenzielle Herausforderungen wie eine durch Trumps Politik ausgelöste Inflation hin. Er glaubt jedoch, dass ein von den Republikanern geführter Kongress, der sich für kryptofreundliche Regulierungen einsetzt, diese Herausforderungen durch ein unterstützendes politisches Umfeld abfedern könnte.
Decrypt berichtet, dass Trumps Wahlsieg und seine angekündigte kryptofreundliche Politik die Akzeptanz digitaler Vermögenswerte in Lateinamerika beschleunigen könnten, wo Stablecoins und Bitcoin bereits als Inflationsschutz und für Überweisungen von Millionen von Menschen genutzt werden. Regionale Börsen melden einen Anstieg der Krypto-Aktivitäten, da die positive Haltung des designierten Präsidenten gegenüber Bitcoin in inflationsgeplagten Volkswirtschaften auf Resonanz stößt.
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