Krypto-Lobbygruppen wehren sich gegen die Wiederernennung von Caroline Crenshaw zur SEC-Kommissarin. Sie kritisieren ihre ablehnende Haltung gegenüber Kryptowährungen und Spot-Bitcoin-ETFs und befürchten eine zu strenge Regulierung der Branche. Der Senat soll noch vor Weihnachten über Crenshaws Nominierung abstimmen.
Verschiedene Interessensverbände aus der Kryptobranche setzen sich gegen die erneute Nominierung von Caroline Crenshaw für eine weitere Amtszeit bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ein. Sie sehen in ihr eine Gegnerin ihrer Interessen, wie Cointelegraph berichtet. Eine von Krypto-Akteuren finanzierte Organisation, die Cedar Innovation Foundation, führt sogar eine digitale Werbekampagne, in der Crenshaw als "extremer" als SEC-Vorsitzender Gary Gensler dargestellt wird. CoinDesk berichtet ebenfalls über diese Kampagne und zitiert die Stiftung, welche Crenshaws Ablehnung von Spot-Bitcoin-ETFs und ihre kritische Haltung gegenüber Kryptomärkten, die sie als "Brutstätte für Betrug" bezeichnet, hervorhebt.
Am Mittwoch soll der Senat Banking Committee über Crenshaws Nominierung abstimmen. Unabhängig vom Ergebnis wird Crenshaw voraussichtlich die einzige Demokratin in der SEC-Führung sein, sobald die Republikaner Ende Januar die Behörde und die Regierung übernehmen. Ihr aktuelles fünfjähriges Mandat ist bereits abgelaufen, sie befindet sich jedoch in einer Übergangsphase, die bis Ende 2025 andauern könnte. Wie CoinDesk weiter berichtet, haben mehrere Organisationen aus dem Bereich der digitalen Vermögenswerte bereits Schritte unternommen, um ihre Bestätigung zu verhindern.
So haben die Blockchain Association und andere Lobbygruppen Briefe an Senatoren verschickt, in denen sie die Ablehnung der Kommissarin fordern. CoinDesk zitiert aus einem Schreiben an den Vorsitzenden des Bankenausschusses, Senator Sherrod Brown, und den ranghöchsten Republikaner, Senator Tim Scott, in dem die Blockchain Association argumentiert, Crenshaws "Handlungen hätten das klare Mandat des Kongresses zur Schaffung solider regulatorischer Richtlinien für Krypto untergraben". Der DeFi Education Fund vertritt eine ähnliche Position und behauptet, Crenshaws Handeln stehe "im Widerspruch zu diesem Auftrag". Auch Ji Kim, Chefjustiziar des Crypto Council for Innovation, äußerte sich auf X, ehemals Twitter, kritisch gegenüber Crenshaw, wie CoinDesk berichtet.
Auch Crypto Briefing berichtet über den Widerstand gegen Crenshaws Wiederernennung und erwähnt insbesondere die Digital Chamber, eine US-amerikanische Interessenvertretung für Blockchain-Technologie und die Digital-Asset-Industrie. Diese forderte den Senat Banking Committee in einem Brief vom 12. Dezember auf, die Nominierung abzulehnen. Die Digital Chamber argumentiert, Crenshaws Amtszeit sei von einer negativen und veralteten Sichtweise auf den Digital-Asset-Markt geprägt, was sich in ihrer Ablehnung von Spot-Bitcoin-ETFs und ihrer Opposition zur Umwandlung des Bitcoin-ETFs von Grayscale zeige. Auch Coinbase-CEO Brian Armstrong hat sich laut Crypto Briefing öffentlich gegen Crenshaw positioniert und sie als gescheiterte SEC-Kommissarin bezeichnet.
Einige Republikaner werfen den Demokraten vor, Crenshaws Bestätigung noch schnell voranzutreiben, bevor sie möglicherweise im Januar ihre Mehrheit im Senat verlieren. Die Abstimmung ist für den 18. Dezember geplant, kurz vor der Weihnachtspause des Kongresses. Kritiker sehen darin einen strategischen Vorstoß der Demokraten, um Crenshaws Position bei der SEC zu sichern und einen regulatorischen Rahmen zu erhalten, den sie für die Überwachung des Kryptosektors für notwendig halten. Crypto Briefing berichtet, dass Crenshaw die notwendige Mehrheit erreichen könnte, wenn alle demokratischen Mitglieder des Senat Banking Committee für sie stimmen.
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