Russlands Vize-Außenminister Grushko behauptet, die EU habe durch die Russland-Sanktionen bereits über 1,5 Billionen Euro verloren und bezeichnet diese als "selbstzerstörerisch". Während die EU versucht, auch Kryptowährungen für Sanktionsumgehungen zu blockieren, erwägt Russland deren Nutzung für Energieexporte und zeigt sich trotz der Restriktionen wirtschaftlich widerstandsfähig.
Die Sanktionen gegen Russland aufgrund des Ukraine-Krieges haben weitreichende wirtschaftliche Konsequenzen für beide Seiten. Russlands stellvertretender Außenminister Alexander Grushko schätzt die Verluste der EU durch die Sanktionen auf über 1,5 Billionen Euro, wie Bitcoin.com berichtet. Er bezeichnet die Sanktionen als "selbstzerstörerisch" und kritisiert die EU für diese seiner Meinung nach teure politische Entscheidung. Grushko betont die Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit der russischen Wirtschaft trotz der Restriktionen.
Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 hat die EU mehrere Sanktionspakete gegen Russland verhängt. Diese betreffen unter anderem den Finanzsektor, den Energiebereich und den Handel. Crystal Intelligence berichtet, dass die Sanktionen im Oktober 2022 auf Krypto-Dienstleistungen ausgeweitet wurden, um die Umgehung von Beschränkungen bei Banküberweisungen mittels digitaler Vermögenswerte zu verhindern. Bereits im April 2022 hatte die EU russische Zahlungen an europäische Krypto-Wallets auf 10.000 Euro begrenzt. Diese Grenze wurde mit den neuen Sanktionen auf null gesetzt. Des Weiteren wurde die Bereitstellung von Krypto-Wallet-, Konto- oder Verwahrungsdiensten für russische Staatsbürger, in Russland ansässige Personen sowie in Russland niedergelassene juristische Personen, Organisationen oder Einrichtungen verboten.
Die Wirksamkeit von Kryptowährungen zur Sanktionsumgehung wird weiterhin diskutiert. Während Experten aufgrund der geringen Liquidität des Kryptomarktes und der Rückverfolgbarkeit von Blockchain-Transaktionen daran zweifeln, deuten Entwicklungen darauf hin, dass Russland Kryptowährungen als Mittel zur Bewältigung der finanziellen Sanktionen in Betracht zieht. So signalisierte der Vorsitzende des russischen Energiekomitees, Pavel Zavalny, laut BAFFI die Bereitschaft Russlands, Bitcoin-Zahlungen für Gas- und Energieexporte zu akzeptieren. Die russische Zentralbank hat zudem die Sberbank, die größte Bank des Landes, in ihr Register der Betreiber von Informationssystemen für digitale Finanzanlagen aufgenommen. Dies steht im Kontrast zur bisherigen ablehnenden Haltung der Zentralbank gegenüber Kryptowährungen.
Gleichzeitig spielen Kryptowährungen eine wichtige Rolle bei der Finanzierung der ukrainischen Regierung. BAFFI berichtet, dass die Ukraine seit Kriegsbeginn über 100 Millionen Dollar an Krypto-Spenden erhalten hat.
Die Sanktionen haben somit komplexe und vielschichtige Auswirkungen auf alle Beteiligten. Während die EU laut Grushko erhebliche wirtschaftliche Einbußen erleidet, zeigt sich die russische Wirtschaft widerstandsfähiger als erwartet. Kryptowährungen eröffnen neue Möglichkeiten – sowohl zur Umgehung von Sanktionen als auch zur Unterstützung der Ukraine.
Quellen: - https://news.bitcoin.com/eu-bleeds-e1-5-trillion-under-anti-russian-sanctions-report/ - https://crystalintelligence.com/articles/eu-sanctions-crypto-ban-on-russia/ - https://baffi.unibocconi.eu/research-units/mints-alternative-monies/newsletter/issue-0/cryptocurrencies-way-evade-sanctions - https://www.consilium.europa.eu/en/press/press-releases/2024/10/08/russia-eu-sets-up-new-framework-for-restrictive-measures-against-those-responsible-for-destabilising-activities-against-the-eu-and-its-member-states/