Yen im Abwärtstrend: Zinserwartungen der Bank of Japan unter Druck

Der japanische Yen befindet sich in seiner längsten Abwärtsphase gegenüber dem US-Dollar seit Juni, wie verschiedene Medien, darunter Cryptopolitan, berichten. Diese Entwicklung lässt die Frage nach einer möglichen erneuten Krise aufkommen. Am Freitag fiel der Yen um 0,7% auf 153,67 Yen pro Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit dem 26. November. Dies markiert den fünften Tag in Folge mit Verlusten. Händler spekulieren laut Bloomberg darauf, dass die Bank of Japan (BOJ) in der kommenden Woche auf eine Zinserhöhung verzichten wird. Bloomberg beruft sich auf Quellen, die angeben, dass die BOJ-Verantwortlichen derzeit keinen dringenden Bedarf für eine Zinserhöhung vor Januar oder später sehen, da das Risiko einer übermäßigen Inflation gering eingeschätzt wird. Eine Anhebung in der kommenden Woche sei jedoch nicht ausgeschlossen und hänge von den aktuellen Wirtschaftsdaten und der Marktentwicklung ab. Nach diesem Bericht sanken die Erwartungen des Geldmarktes bezüglich einer Zinserhöhung der BOJ im Dezember. Die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung wird aktuell auf 16% geschätzt, im Vergleich zu 64% vor einer Woche. Die Entscheidung der BOJ wird einen Tag nach der erwarteten Senkung des Leitzinses der US-Notenbank Federal Reserve um einen Viertelpunkt bekannt gegeben. Takafumi Onodera, Leiter des Verkaufs und Handels bei der Mitsubishi UFJ Trust & Banking Corp. in New York, wird von Bloomberg zitiert und hält eine Zinserhöhung der BOJ in der kommenden Woche für unwahrscheinlich. Sollte die Fed die Zinsen senken und eine Pause für das kommende Jahr signalisieren, könnte der Yen auf 156 pro US-Dollar fallen. Der am Freitag veröffentlichte vierteljährliche Tankan-Bericht der BOJ zeigte zwar anhaltendes Vertrauen bei den japanischen Großunternehmen, hatte aber keinen Einfluss auf die Zinserwartungen. Daten der Commodity Futures Trading Commission zeigen, dass Hedgefonds ihre Wetten gegen den Yen in der Woche bis zum 10. Dezember erhöht haben. Adarsh Sinha, FX- und Zinsstratege bei der Bank of America, wird von Bloomberg mit der Aussage zitiert, dass die Risiken eher in Richtung eines schwächeren Yen tendieren. Die BOJ verharre in einer abwartenden Position, während sie die zukünftige US-Wirtschaftspolitik analysiert. Auch GuruFocus berichtet über die anhaltende Verlustserie des Yen und die Spekulationen über eine mögliche Zinserhöhung der BOJ. Fastbull unterstreicht ebenfalls die Bedeutung der kommenden Woche für den Yen, da sowohl die BOJ als auch die Fed wichtige Entscheidungen treffen werden. Yahoo Finance berichtet über die gleiche Entwicklung und hebt die längste Verlustserie des Yen seit Juni hervor. Die anhaltende Schwäche des Yen könnte auch längerfristige Konsequenzen haben. Goldman Sachs Research prognostiziert, dass der Yen über einen Zeitraum von 12 Monaten bei oder über 150 zum Dollar bleiben wird. Die Gründe für die Yen-Schwäche sind vielfältig und reichen von der robusten US-Wirtschaft bis hin zu den Entscheidungen der japanischen Behörden. Quellen: - Cryptopolitan: https://www.cryptopolitan.com/japanese-yen-longest-losing-streak-june/ - Bloomberg: https://www.bnnbloomberg.ca/business/international/2024/12/13/yen-set-for-longest-losing-streak-since-june-on-bets-boj-to-hold/ - Fastbull: https://www.fastbull.com/news-detail/yen-set-for-longest-losing-streak-since-june-4314903_0 - GuruFocus: https://www.gurufocus.com/news/2632863/yen-faces-longest-losing-streak-since-june-amid-boj-rate-hike-bets - Yahoo Finance: https://finance.yahoo.com/news/yen-set-longest-losing-streak-102611369.html - Goldman Sachs: https://www.goldmansachs.com/insights/articles/the-japanese-yen-will-likely-remain-weak-for-months-to-come