Der ehemalige CFTC-Vorsitzende Chris Giancarlo erwartet die Einstellung des Rechtsstreits zwischen der SEC und Ripple Labs. Er begründet dies mit dem bevorstehenden Führungswechsel bei der SEC und dem wahrscheinlichen Rücktritt von Gary Gensler. Giancarlo kritisiert Genslers Führungsstil und hält eine außergerichtliche Einigung oder gar einen vollständigen Fallrückzug für möglich, insbesondere im Hinblick auf das jüngste Urteil zu XRP-Transaktionen.
Chris Giancarlo, der ehemalige Vorsitzende der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), geht davon aus, dass die US-Börsenaufsicht SEC den Rechtsstreit mit Ripple Labs einstellen wird. In einem Interview mit Fox Business äußerte er laut Cryptopolitan die Vermutung: "Ich würde darauf wetten." Diese Aussage fällt zeitlich mit Spekulationen über einen bevorstehenden Führungswechsel bei der SEC zusammen, inklusive des bestätigten Rücktritts von SEC-Vorsitzendem Gary Gensler im Januar.
Der andauernde Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC begann im Dezember 2020. Die SEC wirft Ripple und seinen Führungskräften vor, durch den Verkauf der Kryptowährung XRP 1,3 Milliarden US-Dollar durch ein nicht registriertes Wertpapierangebot illegal eingenommen zu haben. Genslers Rücktritt nährt laut Bitget die Hoffnung auf eine außergerichtliche Einigung. Auch der Wahlsieg von Donald Trump, der Genslers Entlassung angekündigt hatte, korrelierte mit einem Kurssprung von XRP.
Giancarlo, aufgrund seiner positiven Haltung zu digitalen Vermögenswerten auch als "Crypto Dad" bekannt, hatte sich bereits in der Vergangenheit gegen die Einstufung von XRP als Wertpapier ausgesprochen. Diese Position deckt sich mit dem Urteil von Richterin Analisa Torres vom Juli 2023, wonach bestimmte XRP-Transaktionen nicht als Wertpapierverkäufe zu betrachten sind. U.Today zitiert Giancarlo: "Ich würde den Aufsichtsbehörden empfehlen, viele dieser Fälle, die sie verloren haben, fallen zu lassen. Ich denke, sie sollten den XRP-Fall fallen lassen." Er kritisierte Genslers Führungsstil scharf und verwies auf hohe Mitarbeiterfluktuation, sinkende Moral und übermäßige Durchsetzung von Maßnahmen.
Die Anwälte Jeremy Hogan und Fred Rispoli diskutierten laut CryptoPotato mögliche Szenarien für den weiteren Verlauf des Rechtsstreits. Hogan hält es für möglich, dass die SEC alle nicht auf Betrug basierenden Krypto-Klagen fallen lässt. Er hält auch eine Einigung zwischen Ripple und der SEC in Höhe von 125 Millionen US-Dollar für denkbar. Rispoli hingegen hält eine vollständige Einstellung der Klage für unwahrscheinlich und sieht in der Strafe von 125 Millionen US-Dollar den maximalen Erfolg für die SEC. Er prognostiziert, dass die neue SEC-Führung den Fall als "idiotisch" einstufen und sich zu diesem Zeitpunkt auf eine Einigung verständigen wird.
Binance berichtet, dass Ripples Chefjustiziar Stuart Alderoty die neue SEC-Führung dazu aufrief, alle nicht auf Betrugsvorwürfen beruhenden Krypto-Fälle unverzüglich einzustellen und die regulatorischen Prioritäten neu auszurichten. Laut U.Today hat Paul Atkins, ehemaliger SEC-Kommissar, derzeit eine 60%ige Chance, Genslers Nachfolger zu werden.
Quellen: