Architekturvorschlag für digitale Zentralbankwährungen im Einzelhandel von BIZ-Beratungsgruppe

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat über ihre Beratungsgruppe für Innovation und digitale Wirtschaft (CGIDE) einen Architekturvorschlag für digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) im Einzelhandel veröffentlicht. Der Bericht, über den Cointelegraph berichtet, konzentriert sich auf vier Kernprozesse: Nutzerregistrierung, CBDC-Erstellung ("Cash-in"), CBDC-Vernichtung ("Cash-out") und Transaktionen innerhalb des CBDC-Ledgers. Diese Prozesse können je nach Design der CBDC, den regulatorischen Vorgaben, der technologischen Infrastruktur und den politischen Zielen des jeweiligen Landes variieren und weitere Abläufe beinhalten. Die vorgeschlagene Architektur basiert auf einem hybriden Modell, das eine Aufgabenteilung zwischen der Zentralbank und privaten Intermediären vorsieht. Wie auf der BIZ-Webseite erläutert, ermöglicht dieses Modell eine abgestufte KYC-Prüfung ("Know Your Customer"). So könnten Wallets mit strengeren KYC-Anforderungen für Einzelpersonen und Unternehmen mit höheren Transaktionslimits und vereinfachte Wallets mit weniger strengen KYC-Anforderungen für kleinere Transaktionen angeboten werden. Datenschutz wird großgeschrieben: Transaktions- und Identitätsinformationen sollen getrennt verwaltet werden, wobei letztere bei den privaten Intermediären und Nutzern verbleiben, um Risiken zu minimieren und einen höheren Datenschutz als in anderen Modellen zu gewährleisten. Laut Jon Frost, Head of Economics for the Americas bei der BIZ, handelt es sich bei dem CGIDE-Bericht nicht um ein offizielles Positionspapier der Mitglieder oder Beobachter der CGIDE zum Design, zur Ausgabe oder zur Einführung von CBDCs oder zu technischen Standards für CBDCs. Der Bericht soll vielmehr als Grundlage für die weitere Arbeit an diesem Thema dienen und die Expertise der Expertengruppe aus der Region Amerika öffentlich zugänglich machen. Frost betont auf LinkedIn das Potenzial von CBDCs im Einzelhandel, den Wettbewerb und die Effizienz in den Zahlungsmärkten zu verbessern und die finanzielle Inklusion zu fördern. Gleichzeitig unterstreicht er die Notwendigkeit, dass die Architektur den hohen Anforderungen gerecht wird, die die Gesellschaft an CBDCs – wie an jedes wichtige Zahlungssystem – stellt. Der Bericht enthält Ablaufdiagramme für die vier Kernprozesse, die Zentralbanken und Anbietern bei der praktischen Umsetzung dieser Funktionalitäten helfen sollen. PANews berichtet, dass sich CBDC-Programme in Jamaika, Nigeria, China, Schweden, den Bahamas und Peru in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinden. "NoCash" hebt die abgestufte KYC-Prüfung und den Datenschutz durch die Trennung von Transaktions- und Identitätsinformationen hervor. Kiffmeister's Fintech Daily Digest fasst die wichtigsten Punkte des Berichts zusammen und betont die Notwendigkeit einer flexiblen, anpassbaren Architektur. Quellen: - Cointelegraph: https://cointelegraph.com/news/bis-consultative-group-proposes-retail-cbdc-architecture - BIZ: https://www.bis.org/publ/othp89.htm - LinkedIn (Jon Frost): https://www.linkedin.com/posts/jonfrost1_a-proposal-for-a-retail-central-bank-digital-activity-7274861374470553600-bb9f - PANews: https://www.panewslab.com/en/sqarticledetails/727e1a321afab95685e3e05caa.html - Kiffmeister Chronicles: https://kiffmeister.com/2024/12/18/kiffmeisters-fintech-daily-digest-20241218/ - NoCash: https://nocash.ro/a-proposal-for-a-retail-central-bank-digital-currency-cbdc-architecture/