Brasilien erwägt, bis zu 5% seiner Währungsreserven in Bitcoin zu investieren und damit möglicherweise die erste strategische Bitcoin-Reserve eines Landes zu schaffen. Dieser Schritt könnte die BRICS-Staaten beeinflussen und die globale Finanzlandschaft verändern, insbesondere im Hinblick auf die Dedolarisierung. Parallel dazu reguliert Brasilien den Krypto-Sektor weiter, unter anderem durch einen Gesetzesentwurf zur Regulierung von Stablecoins.
Brasilien könnte den USA zuvorkommen und als erstes Land eine strategische Bitcoin-Reserve einrichten. Diese Entwicklung, die von Bitcoin News in einem Meinungsartikel ("Latam Insights Encore: Brazil Frontrunning the US in Building a Strategic Reserve Might Rally BRICS Around Bitcoin") analysiert wurde, könnte erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und insbesondere die BRICS-Staaten haben.
Als neuntgrößte Volkswirtschaft der Welt und Vorreiter in der Krypto-Adaption spielt Brasilien eine entscheidende Rolle für die Zukunft von Bitcoin als strategisches Reserve-Asset. Ein Gesetzesentwurf des Abgeordneten Eros Biondini sieht vor, bis zu 5% der brasilianischen Währungsreserven, die laut Bitcoin News aktuell 372 Milliarden US-Dollar betragen, in Bitcoin zu investieren. Dies entspräche einer potenziellen Investition von 18,6 Milliarden US-Dollar.
Die Folgen eines solchen Schrittes könnten weitreichend sein. Neben einem möglichen Einfluss auf den Bitcoin-Preis könnten andere Länder dem Beispiel Brasiliens folgen. Insbesondere im Kontext der bevorstehenden BRICS-Präsidentschaft Brasiliens im nächsten Jahr könnte diese Entscheidung Signalwirkung für die gesamte Organisation haben. Sollten die BRICS-Staaten gemeinsam Bitcoin als Reserve-Asset nutzen, würde dies die Weltwirtschaft grundlegend verändern, da einer der größten Wirtschaftsblöcke der Welt Bitcoin zur Stabilisierung seiner Reserven einsetzen würde.
Wie Bitcoin News berichtet, drängt David Bailey, Krypto-Berater von Donald Trump und CEO von BTC Inc., die USA dazu, schnellstmöglich eine eigene strategische Bitcoin-Reserve aufzubauen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Der Artikel von Bitcoin News betont auch Brasiliens Engagement für die Dedolarisierung und die Verlagerung der globalen Finanzmacht weg vom US-Dollar. Präsident Lula da Silva befürwortet eine multipolare Weltordnung und sieht in Bitcoin ein mögliches Instrument zur Erreichung dieses Ziels.
Neben der strategischen Bitcoin-Reserve verfolgt Brasilien weitere Initiativen im Krypto-Bereich. Cryptopolitan berichtet über einen Gesetzesentwurf zur Regulierung von Stablecoins, die bereits 70% aller Krypto-Transaktionen in Brasilien ausmachen. Auch die Besteuerung von Stablecoin-Transaktionen über Börsen wird diskutiert. Gleichzeitig steigen die Importe von Krypto-Assets in Brasilien stark an und erreichten laut Mitrade im September 2024 1,4 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 40% gegenüber dem Vorjahr.
Hashdex Research hebt hervor, dass neben Brasilien auch Russland neue Gesetze zur Besteuerung von Kryptowährungen verabschiedet hat. Kryptowährungen werden dort als Eigentum anerkannt und Gewinne mit 13% bzw. 15% besteuert, mit Ausnahme des Krypto-Minings, welches jedoch den Behörden gemeldet werden muss.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die zunehmende Bedeutung von Kryptowährungen in der globalen Wirtschaft und das Bemühen von Regierungen weltweit, mit dieser neuen Assetklasse umzugehen. Brasiliens Vorstoß in Richtung einer strategischen Bitcoin-Reserve könnte einen entscheidenden Wendepunkt markieren.
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