Coinbase entfernt Wrapped Bitcoin (WBTC) von seiner Plattform und führt gleichzeitig seinen eigenen Wrapped Bitcoin (cbBTC) ein, was Kritik wegen Zentralisierung und Marktmacht hervorruft. Justin Suns Firma BiT Global verklagt Coinbase wegen des Delistings, da dies angeblich zu erheblichen Marktwertverlusten führen könnte und monopolistische Absichten vermutet werden. Der WBTC-Anbieter BitGo kritisiert cbBTC ebenfalls als zu zentralisiert.
Die Ankündigung von Coinbase, Wrapped Bitcoin (WBTC) von seiner Plattform zu entfernen, hat in der Krypto-Community für Aufruhr gesorgt. Als Grund für das Delisting, das am 19. Dezember 2024 wirksam wird, nennt die Börse nicht mehr erfüllte „Listing-Standards“, wie Cryptopolitan berichtet. Dieser Schritt erfolgt zeitgleich mit dem Launch von Coinbases eigenem Wrapped Bitcoin (cbBTC) auf der Base-Blockchain und wirft Fragen nach den Motiven der Börse auf.
WBTC, ein Token, der Bitcoin auf der Ethereum-Blockchain repräsentiert, ermöglicht es Bitcoin-Inhabern, am dezentralen Finanzwesen (DeFi) teilzunehmen. Wie das OneSafe Content Team in einem Blogbeitrag erklärt, eröffnet WBTC den Zugang zu DeFi-Anwendungen wie Lending und Borrowing. Mit einem gebundenen Kapital von über 13 Milliarden Dollar spielt WBTC eine wichtige Rolle im DeFi-Ökosystem. Die Entscheidung von Coinbase, WBTC zu entfernen, könnte erhebliche Auswirkungen auf den Token haben, insbesondere wenn andere Börsen diesem Beispiel folgen.
Mit cbBTC präsentiert Coinbase eine eigene Alternative zu WBTC. Das neue Angebot hat bereits eine Marktkapitalisierung von 1,3 Milliarden Dollar erreicht und verzeichnet über 15.000 Token im Umlauf. Obwohl cbBTC den Coinbase-Standards entspricht, gibt es Bedenken hinsichtlich Zentralisierung und Transparenz. Das OneSafe Content Team hinterfragt die Akzeptanz eines weiteren zentralisierten Assets und verweist auf die Probleme, die im Zusammenhang mit USDC während der Bankenkrise Anfang des Jahres auftraten.
Die Kontroverse um das WBTC-Delisting wird durch die Klage von Justin Suns Firma BiT Global gegen Coinbase weiter verschärft. Wie Protos berichtet, behauptet BiT Global, dass die Entscheidung von Coinbase zu Verlusten von „mehr als 1 Milliarde Dollar an Marktbewertung“ führen könnte. Die Klage wirft Coinbase vor, den Markt für tokenisiertes Bitcoin mit cbBTC monopolisieren zu wollen. Protos betont, dass Sun sowohl BiT Global als auch HTX berät, welches kürzlich große Mengen an WBTC eingelöst hat.
Die Debatte um die Zentralisierung von Wrapped Bitcoin-Tokens spiegelt sich auch in den unterschiedlichen Positionen von Coinbase und BitGo, dem Anbieter von WBTC, wider. Coindesk zitiert BitGo CEO Mike Belshe, der cbBTC als „zu zentralisiert“ kritisiert und darin eine Gefahr für die dezentralen Prinzipien des DeFi-Bereichs sieht. Belshe verteidigt die Partnerschaft von BitGo mit BiT Global und hebt die Sicherheitsvorkehrungen und die dezentrale Struktur des Custody-Verfahrens hervor.
Die Entscheidung von Coinbase, WBTC zu entfernen, markiert einen Wendepunkt im Bereich der Wrapped Bitcoin-Tokens und verdeutlicht den zunehmenden Wettbewerb zwischen Kryptobörsen und Projekten um die Marktführerschaft. Die Zukunft von WBTC und cbBTC sowie die Auswirkungen auf das DeFi-Ökosystem bleiben abzuwarten.
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