Ein Erklärvideo von BlackRock über Bitcoin hat eine Debatte über die 21-Millionen-Obergrenze ausgelöst, da ein Haftungsausschluss die Unveränderlichkeit dieser Grenze in Frage stellt. Während das Video die Knappheit von Bitcoin als Wertanker preist, sorgt die theoretische Möglichkeit einer Änderung für Kontroversen in der Krypto-Community, da dies dem Kernprinzip von Bitcoin widerspricht. Prominente Bitcoin-Befürworter wie Michael Saylor haben die Diskussion weiter befeuert.
Ein neues Erklärvideo von BlackRock zum Thema Bitcoin hat in der Krypto-Community für Diskussionen gesorgt. Auslöser ist ein Haftungsausschluss, der die Unveränderlichkeit der 21-Millionen-Obergrenze von Bitcoin in Frage stellt. Das dreiminütige Video, veröffentlicht am 17. Dezember vom weltweit größten Vermögensverwalter, preist zwar die begrenzte Anzahl von Bitcoin als zentralen Wertanker, enthält aber gleichzeitig den viel diskutierten Haftungsausschluss: „Es gibt keine Garantie dafür, dass die 21-Millionen-Obergrenze von Bitcoin nicht geändert wird.“ (Cryptopolitan, Cryptorank)
Die Begrenzung auf 21 Millionen Bitcoin gilt als integraler Bestandteil des Narrativs von Bitcoin als "digitales Gold". Analog zur Knappheit von Gold soll die Angebotsgrenze eine Wertstabilität gewährleisten und die mit Fiat-Währungen verbundenen Abwertungsrisiken eliminieren. BlackRocks Video betont diesen Aspekt und erklärt, die festgelegte Regel von Bitcoin kontrolliere Angebot und Kaufkraft und helfe dabei, den potenziellen Missbrauch durch das Drucken von immer mehr Währung zu vermeiden. Der inkludierte Haftungsausschluss wirft jedoch die theoretische Möglichkeit einer Änderung dieser Obergrenze auf – eine Vorstellung, die dem Kernethos von Bitcoin widerspricht und das Vertrauen der Anleger beeinträchtigen könnte. (Cointelegraph, Cointribune)
Die Reichweite der Debatte wurde durch Michael Saylor, Vorstandsvorsitzender von MicroStrategy und bekannter Bitcoin-Fürsprecher, verstärkt, der das Video teilte. Kritiker wie Joel Valenzuela von Dashpay äußerten Skepsis und argumentierten, eine Änderung der Obergrenze würde die Legitimität von Bitcoin untergraben. Auch der Ethereum-Entwickler Antiprosynthesis schaltete sich ein und behauptete: „BlackRock versteht Bitcoin besser als Bitcoin-Nutzer.“
Technisch gesehen könnte die Angebotsgrenze durch einen Hard Fork geändert werden. Dies erfordert jedoch einen breiten Konsens unter den Bitcoin-Stakeholdern, einschließlich Node-Betreibern, Entwicklern, Minern und Investoren. Ein solcher Schritt wäre äußerst umstritten und komplex. Ein Bitcoin-Entwickler, "Super Testnet", erklärte, ein Hard Fork könne zwar theoretisch eine neue Blockchain mit unbegrenztem Angebot erzeugen, diese entspräche aber nicht mehr dem ursprünglichen Bitcoin von Satoshi Nakamoto. "Die Inflationsgrenze ist definitionsgemäß für Bitcoin", so Super Testnet unter Bezugnahme auf das Bitcoin Whitepaper. "Wenn man das eliminiert, ist das, was man hat, nicht mehr Bitcoin."
Die langfristige Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks spielt ebenfalls eine Rolle in der Diskussion. Bitcoin-Miner sind auf Blocksubventionen und Transaktionsgebühren angewiesen. Die Blocksubventionen halbieren sich jedoch etwa alle vier Jahre, was eine finanzielle Herausforderung für die Miner darstellt, sofern der Bitcoin-Preis oder die Transaktionsgebühren nicht deutlich steigen. (Cryptorank)
Die Debatte um die Angebotsgrenze von Bitcoin ist nicht nur technischer, sondern auch philosophischer Natur. Für viele in der Community ist das feste Angebot unantastbar, ein Kernprinzip, das die Identität und den Wert von Bitcoin definiert. Jede Änderung würde die Community wahrscheinlich spalten und zu konkurrierenden Chains führen, ähnlich wie bei Bitcoin Cash.
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