Ein Werbevideo von BlackRock für einen Bitcoin-ETF hat für Aufregung gesorgt, da ein Disclaimer die 21-Millionen-Obergrenze von Bitcoin in Frage stellt, obwohl das Video selbst diese Grenze als Vorteil hervorhebt. Experten wie Adam Back argumentieren, der Disclaimer sei aus rechtlichen Gründen notwendig, während Bitcoin-Maximalisten die potenzielle Änderung der fundamentalen Regel als kritisch ansehen. Die Debatte dreht sich um die technische Komplexität einer solchen Änderung und die langfristigen Anreize für Miner.
Ein neues Werbevideo von BlackRock für einen Bitcoin-ETF hat in der Krypto-Community Kontroversen ausgelöst. Auslöser ist ein Disclaimer, der die festgelegte Höchstmenge von 21 Millionen Bitcoin infrage stellt. Wie Cryptopolitan berichtet, verteidigte Adam Back, der Gründer von Blockstream, den Haftungsausschluss. Er argumentierte, dass dieser aus rechtlichen Gründen erforderlich sei, da BlackRock Investmentprodukte verkaufe und keine Kontrolle über das Bitcoin-Netzwerk habe.
Das Video selbst bewirbt die Vorteile von Bitcoin und erklärt dessen Funktionsweise. Dabei wird auch die Begrenzung auf 21 Millionen Einheiten erwähnt und als positiver Aspekt hervorgehoben. Gleichzeitig erscheint jedoch ein Disclaimer, der darauf hinweist, dass keine Garantie dafür besteht, dass diese Grenze unverändert bleibt. Dieser Widerspruch führte zu Verwirrung, besonders bei Bitcoin-Maximalisten, für die die festgelegte Menge ein Kernbestandteil der Kryptowährung ist. Wie Decrypt berichtet, teilte Michael Saylor, Gründer von MicroStrategy und bekannter Bitcoin-Befürworter, das Video auf X (ehemals Twitter). Dadurch erhielt der Disclaimer und die darauf folgende Diskussion zusätzliche Aufmerksamkeit.
Die Frage, ob die Bitcoin-Menge verändert werden kann, ist technisch komplex. Eine Änderung der festgelegten Obergrenze würde einen sogenannten Hard Fork, also eine Abspaltung der Blockchain, erfordern. Wie Cointribune erklärt, müsste für einen solchen Hard Fork ein Konsens innerhalb der Bitcoin-Community, bestehend aus Node-Betreibern, Entwicklern, Minern und Investoren, erreicht werden. Ein solcher Prozess ist aufwendig und benötigt breite Zustimmung. Ob die daraus resultierende neue Blockchain dann noch als Bitcoin gelten würde, ist fraglich. Ein Bitcoin-Entwickler, Super Testnet, betonte gegenüber Cointelegraph, dass die 21-Millionen-Grenze ein definierendes Merkmal von Bitcoin sei und eine Änderung dessen grundlegende Natur verändern würde.
Wie Coinpedia berichtet, konzentriert sich die Debatte auch auf die Anreize für Miner. Diese sichern das Bitcoin-Netzwerk und erhalten dafür neue Bitcoins als Belohnung. Diese Belohnung halbiert sich alle vier Jahre, und im Jahr 2140 werden alle 21 Millionen Bitcoins geschürft sein. Danach sind die Miner auf Transaktionsgebühren angewiesen. Es gibt Bedenken, dass diese Gebühren nicht ausreichen könnten, um die Miner langfristig zu motivieren. Eine Aufhebung der Obergrenze könnte die Rentabilität der Miner sichern, würde aber gleichzeitig das Knappheitsprinzip von Bitcoin untergraben.
Wie Bitnewsbot berichtet, hat die Bitcoin-Community in der Vergangenheit bereits Widerstand gegen größere Änderungen gezeigt. In den Jahren 2016 und 2017 versuchten Miner, die Blockgröße von Bitcoin zu erhöhen, um die Skalierbarkeit zu verbessern. Obwohl 95% der Miner diese Änderung befürworteten, wurde sie von der breiteren Community abgelehnt. Dies verdeutlicht, dass Änderungen an den fundamentalen Regeln von Bitcoin schwer durchzusetzen sind.