In der Schweiz wurde eine Initiative lanciert, die die Schweizerische Nationalbank (SNB) verpflichten soll, Bitcoin in ihren Währungsreserven zu halten. Bis Juni 2026 müssen 100.000 Unterschriften gesammelt werden, um eine Volksabstimmung zu erzwingen, obwohl die SNB sich bisher Bitcoin gegenüber skeptisch gezeigt hat. Das Hauptziel der Initiative ist es, eine öffentliche Diskussion über die Rolle von Bitcoin im Schweizer Finanzsystem anzustoßen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht sich mit steigendem Druck konfrontiert, Bitcoin in ihre Währungsreserven aufzunehmen. Wie Finance Magnates berichtet, wurde am 31. Dezember 2024 ein entsprechender Vorschlag offiziell im Bundesblatt publiziert. Die Initiative strebt eine Verfassungsänderung an, die die SNB zur Haltung von Bitcoin in ihren Bilanzen verpflichten würde. Eine Gruppe von zehn Personen, darunter mehrere Schweizer Kryptowährungs-Befürworter, hat die Initiative eingereicht, wie Reuters berichtet.
Um eine Volksabstimmung zu erzwingen, benötigt die Initiative bis zum 30. Juni 2026 100.000 Unterschriften. SWI swissinfo.ch meldet, dass der Initiativtext am Dienstag im Bundesblatt veröffentlicht wurde. Dem Komitee hinter dem Vorschlag mit dem Titel "Für eine finanziell starke, souveräne und verantwortungsvolle Schweiz (Bitcoin-Initiative)" bleiben 18 Monate Zeit, um die erforderlichen 100.000 Unterschriften zu sammeln. Laut Bitcoinist wurde der Vorschlag von Giw Zanganeh, Tether's Vice President of Energy and Mining, Yves Bennaïm, Gründer und Vorsitzender des Schweizer Bitcoin-Thinktanks 2B4CH, sowie acht weiteren Bitcoin-Verfechtern eingereicht.
Die SNB hat sich in der Vergangenheit Bitcoin gegenüber skeptisch gezeigt. Gemäß Reuters äußerte der Vorsitzende der Zentralbank letzten Monat Bedenken hinsichtlich Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether. Bereits vor zwei Jahren erklärte der damalige SNB-Präsident Thomas Jordan laut SWI swissinfo.ch, dass Bitcoin die Anforderungen an Währungsreserven nicht erfülle.
Ziel der Initiative ist es, eine Diskussion über die Rolle von Bitcoin im Schweizer Finanzsystem anzuregen. Wie SWI swissinfo.ch berichtet, erklärte Yves Bennaïm gegenüber der NZZ am Sonntag im Frühjahr, dass das Hauptziel darin bestehe, eine Debatte zu lancieren. Bitcoinist hebt hervor, dass 2024 ein wichtiges Jahr für die Bitcoin-Akzeptanz war, unter anderem durch die Zulassung von Bitcoin-ETFs in den USA und die Äußerungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der sich selbst als "ersten Bitcoin-Präsidenten" bezeichnete.
Die Diskussion über die Integration von Bitcoin in die nationalen Reserven wird auch in anderen Ländern geführt, beispielsweise in den USA, Brasilien und Polen. Finance Magnates berichtet, dass El Salvador und Bhutan derzeit die einzigen Länder mit nennenswerten Bitcoin-Reserven sind. Auch der Schweizer Parlamentarier Samuel Kullmann setzt sich für die Aufnahme von Bitcoin in die Nationalreserve ein und stößt dabei auf Skepsis, wie Cryptopolitan berichtet.
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