Die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen könnten den Bitcoin-Kurs beeinflussen, Experten sind sich jedoch uneinig über das Ausmaß des Einflusses. Während einige Analysten auf eine Korrelation zwischen den Wahlchancen der Kandidaten und der Kursentwicklung hinweisen, betonen andere die langfristige Bedeutung makroökonomischer Faktoren und die globale Natur von Bitcoin.
Die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen halten nicht nur die politische Welt in Atem, sondern ziehen auch die Aufmerksamkeit der Bitcoin-Community auf sich. Der Ausgang des Rennens zwischen Donald Trump und Kamala Harris könnte erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Bitcoin-Kurses haben, wie einige Experten vermuten. Doch wie stark ist dieser Einfluss tatsächlich und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?
Donald Trump genießt in Teilen der Krypto-Szene den Ruf, Bitcoin gegenüber aufgeschlossener zu sein als seine Herausforderin. Tatsächlich hat sich Trump in der Vergangenheit positiv über Kryptowährungen geäußert und eine Deregulierung des Finanzmarktes angestrebt, was auch Bitcoin zugutekommen könnte.
Kamala Harris hingegen steht dem Thema Kryptowährungen eher zurückhaltend gegenüber und hat sich für eine stärkere Regulierung des Sektors ausgesprochen. Dies wird von vielen in der Krypto-Community als negativ für die Kursentwicklung von Bitcoin gewertet.
Obwohl die politische Ausrichtung der Kandidaten auf den ersten Blick auf einen klaren Zusammenhang zwischen Wahlausgang und Bitcoin-Kurs hindeutet, sind sich Experten uneins über das tatsächliche Ausmaß des Einflusses. Eine Umfrage des Krypto-Magazins BTC-ECHO unter 45 Branchenexperten ergab, dass nur eine knappe Mehrheit von 58 Prozent einen starken Einfluss der US-Wahlen auf den Bitcoin-Kurs erwartet.
André Dragosch, Director und Head of Research Europe bei Bitwise Asset Management, verweist auf statistische Auswertungen, die eine positive Korrelation zwischen den Kursen der Top-10-Kryptowährungen und den Wahlchancen Trumps zeigen. Ein Wahlsieg Trumps könnte demnach einen Kursanstieg von knapp 10 Prozent bei Bitcoin nach sich ziehen, während ein Sieg von Harris einen Rückgang um etwa 10 Prozent bedeuten könnte.
Andere Experten wie Florian Döhnert-Breyer vom Krypto-Fonds F5 Crypto sehen die US-Wahlen als ein Event mit kurzfristigen Auswirkungen auf die Volatilität des Bitcoin-Kurses. Langfristig sei die makroökonomische Lage entscheidender für die Entwicklung von Bitcoin.
Dr. Joachim Schwerin, leitender Ökonom bei der EU-Kommission, hält die Fokussierung auf die US-Wahlen in Bezug auf den Bitcoin-Kurs für übertrieben. Bitcoin sei ein globales Phänomen und werde nicht allein von der US-amerikanischen Finanz- und Wirtschaftspolitik bestimmt.
Unabhängig vom Ausgang der Wahlen ist Bitcoin bereits jetzt ein relevantes Thema im US-Wahlkampf. Die Krypto-Branche hat in diesem Jahr Rekordsummen an Spenden an beide Kandidaten geleistet, wie die NGO Public Citizen berichtet. Dies verdeutlicht den wachsenden Einfluss der Krypto-Szene und ihr Interesse an einer krypto-freundlichen Politik.
Besonders aktiv sind dabei Unternehmen wie Coinbase, Ripple und die Winklevoss-Zwillinge, die sich für eine Deregulierung des Krypto-Marktes und gegen höhere Steuern einsetzen. Sie erhoffen sich von einem krypto-freundlichen Präsidenten eine positive Entwicklung des Sektors.
Obwohl der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen Einfluss auf den Bitcoin-Kurs haben könnte, sind konkrete Prognosen schwierig. Zu uneins sind sich die Experten über das Ausmaß des Einflusses und die langfristigen Auswirkungen der Politik auf den Krypto-Markt. Klar ist jedoch, dass Bitcoin zunehmend an politischer Relevanz gewinnt und die Krypto-Branche durch ihre Spendenbereitschaft versucht, die politische Agenda aktiv mitzugestalten.
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