Für 2025 erwarten Wall-Street-Banken eine Abkühlung der US-Aktienrally, wobei der S&P 500 laut *Financial Times* im Durchschnitt auf 6.550 Punkte steigen soll, angetrieben durch Faktoren wie Aktienrückkäufe, aber gebremst durch Skepsis gegenüber der Profitabilität von KI-Investitionen der Tech-Unternehmen. Obwohl optimistischere Schätzungen bis zu 7.100 Punkte reichen, mahnen Experten zur Vorsicht aufgrund hoher Bewertungen, insbesondere im Tech-Sektor.
Für das Jahr 2025 prognostizieren die großen Wall-Street-Banken eine Abschwächung der aktuellen Rally am US-Aktienmarkt. Laut der Financial Times erwarten Analysten von zehn führenden Banken, darunter Morgan Stanley, HSBC und Goldman Sachs, im Durchschnitt einen Anstieg des S&P 500 um etwa 8 Prozent auf rund 6.550 Punkte bis Ende 2025. Dies liegt unter der historischen durchschnittlichen Jahresrendite des Index von etwa 11 Prozent. Die zurückhaltende Prognose wird unter anderem mit zunehmender Skepsis der Anleger gegenüber der Profitabilität von Technologieunternehmen aus ihren Investitionen in künstliche Intelligenz begründet. Wie Cryptopolitan berichtet, waren es gerade die großen Tech-Konzerne, die den Aktienmarkt in diesem Jahr auf Rekordhöhen getrieben haben. Mike Wilson, Chief Investment Officer von Morgan Stanley, wird von der Financial Times mit den Worten zitiert: „Wir kämpfen gegen die Euphorie an, die die Leute zum Aktienkauf animiert hat, im Gegensatz zu den Realitäten des nächsten Jahres.“
Auch Yahoo Finance berichtet über optimistische, aber gedämpftere Erwartungen für den S&P 500 im Jahr 2025 und hebt hervor, dass Analysten ihre Kursziele für den Index anheben. Oppenheimer gibt mit 7.100 Punkten die optimistischste Prognose ab, während die Deutsche Bank ein oberes Kursziel von 7.000 Punkten für den S&P 500 im Jahr 2025 sieht. Die Bank of America erwartet, dass der S&P 500 bis Ende nächsten Jahres 6.666 Punkte erreichen wird, was einem Anstieg von 10 % gegenüber dem aktuellen Kursziel von 6.050 Punkten entspricht.
Venu Krishna, Stratege bei Barclays, spricht laut Financial Times von „einer neuen Phase“ für die großen US-Tech-Unternehmen. Zwar gebe es „Nischen des Überenthusiasmus“, doch die Technologie-Giganten müssten erst noch beweisen, dass sie ihre KI-Investitionen zu Geld machen könnten. Er fügt hinzu: „Wir sind vorsichtig, weil es unrealistisch ist, dass diese außergewöhnlichen Renditen anhalten. Big Tech ist voll bewertet... US-Aktien sind voll bewertet." Die Financial Times weist darauf hin, dass US-Aktien mittlerweile 70 Prozent des Marktwerts der Aktien der entwickelten Märkte im weit verbreiteten MSCI World-Benchmark ausmachen, verglichen mit 30 Prozent in den 1980er Jahren.
Trotz der allgemeinen Vorsicht gibt es auch optimistischere Einschätzungen. Die Deutsche Bank hat mit 7.000 Punkten das höchste Kursziel unter den zehn globalen Banken festgelegt. Bankim Chadha, Chefstratege für US-Aktien bei der Deutschen Bank, begründet dies damit, dass US-Aktien außergewöhnlich gut dastehen, weil „der Rest der Welt nicht wächst“, während sie im absoluten Vergleich zum letzten Jahrzehnt „ziemlich normal“ seien. Er erwartet eine Rally des S&P 500, die teilweise durch große Aktienrückkäufe angetrieben wird. Auch die Bank of America prognostiziert, dass der Index 6.666 Punkte erreichen wird, da die Zinssätze sinken und sich die Anleger auf eine „massive Neukalibrierung“ der Zusammensetzung des Benchmarks einstellen.
Die Financial Times merkt an, dass die Prognosen der Banken für das laufende Jahr oft ungenau waren. Einige Analysten hatten einen Rückgang des S&P 500 im Jahr 2024 vorhergesagt, während andere ihre Jahresendprognosen bereits vor Ende 2023 nach oben korrigieren mussten. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt im kommenden Jahr tatsächlich entwickeln wird. Unsicherheiten bestehen weiterhin hinsichtlich der Inflationsentwicklung unter der zweiten Amtszeit von Präsident Trump, insbesondere angesichts potenzieller Zölle auf Importe aus Ländern wie China und Mexiko. Die Banken gehen jedoch davon aus, dass diese Zölle durch Trumps Versprechen, die Unternehmenssteuern zu senken, kompensiert werden.
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