Die EU-Kommission hat Nvidias Übernahme des israelischen KI-Startups Run:ai ohne Auflagen genehmigt, da keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken bestehen. Die Untersuchung ergab, dass weiterhin alternative Software für Nvidias Hardware verfügbar sein wird und die Übernahme die Marktmacht des Chip-Herstellers nicht übermäßig stärkt. Dies ebnet Nvidia den Weg zur Stärkung seiner Position im KI-Bereich.
Die Europäische Kommission hat die Übernahme des israelischen Startups Run:ai durch Nvidia ohne Auflagen genehmigt. Die Kommission kam nach eingehender Prüfung zu dem Schluss, dass die Übernahme keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums aufwirft. Wie Reuters berichtet, lag der Fokus der EU-Untersuchung auf möglichen Praktiken, die Nvidias Dominanz im GPU-Markt weiter stärken könnten. Die EU stellte jedoch fest, dass die Übernahme von Run:ai keine solchen Bedenken rechtfertigt. "Unsere Marktuntersuchung hat bestätigt, dass weiterhin andere Softwareoptionen verfügbar sein werden, die mit Nvidias Hardware kompatibel sind", erklärte die neue EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera. CTech zufolge hatte die Kommission die Möglichkeit, die Vereinbarung entweder mit oder ohne Bedingungen zu genehmigen oder eine vertiefte viermonatige Untersuchung einzuleiten, falls erhebliche Bedenken aufgetaucht wären. Kartellbehörden in Europa und den USA haben zunehmend Bedenken hinsichtlich sogenannter "Killer-Akquisitionen" geäußert, bei denen große Unternehmen Startups übernehmen, nur um sie anschließend zu schließen und so den Wettbewerb zu unterdrücken.
Nvidia, dessen Prozessoren eine Schlüsselrolle in KI-Anwendungen wie dem Training von Modellen wie ChatGPT spielen, hatte die geplante Übernahme von Run:ai im April bekannt gegeben. Der Wert der Transaktion beläuft sich laut Bloomberg auf rund 700 Millionen US-Dollar. Wie PYMNTS berichtet, erklärte Nvidia bei der Ankündigung der Übernahmepläne im April, dass die Vereinbarung Kunden dabei helfen werde, ihre Rechenressourcen effizienter zu nutzen. "Run:ai ermöglicht es Unternehmenskunden, ihre Recheninfrastruktur zu verwalten und zu optimieren, egal ob vor Ort, in der Cloud oder in hybriden Umgebungen", so Nvidia in einem Blogbeitrag vom 24. April. Run:ai-Mitgründer und CEO Omri Geller erklärte in demselben Beitrag, dass das Unternehmen seit 2020 mit Nvidia zusammenarbeitet und beide Unternehmen "die Leidenschaft teilen, ihren Kunden zu helfen, das Beste aus ihrer Infrastruktur herauszuholen".
Obwohl die Transaktion nicht den EU-Umsatzschwellenwert erreichte, der Nvidia normalerweise zur Einholung der EU-Genehmigung verpflichtet hätte, informierte die italienische Wettbewerbsbehörde die Europäische Kommission über den Fall. Die EU nahm die Überweisung an und wies auf potenzielle Wettbewerbsrisiken hin, die von der Vereinbarung ausgehen könnten. Wie Anadolu Agency berichtet, betonte die Erklärung, dass sich die Geschäftsfelder der beiden Unternehmen nicht überschneiden. Die EU-Kommission ist befugt, Fusionen und Übernahmen großer multinationaler Unternehmen, die in europäischen Ländern tätig sind, zu überwachen. In ihren Prüfungen und Untersuchungen analysiert die Kommission, ob Verstöße gegen die Wettbewerbsregeln vorliegen. Werden wettbewerbswidrige Praktiken festgestellt, kann sie Fusionen oder Übernahmen blockieren.
Wie TechCrunch berichtet, wurde die Übernahme auch vom US-Justizministerium geprüft. Die Genehmigung der EU stellt jedoch einen wichtigen Schritt für Nvidia dar und könnte den Weg für weitere Konsolidierungen im KI-Markt ebnen.
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