Der steigende Energiebedarf von KI-Systemen fördert das Wachstum von Geothermie-Startups, da Tech-Giganten wie Google und Meta nach nachhaltigen Energiequellen für ihre Rechenzentren suchen. Trotz hoher Anfangsinvestitionen und bürokratischer Hürden verzeichnet die Branche Wachstum, wobei KI auch zur Optimierung von Geothermiekraftwerken und Exploration eingesetzt wird. Die Konkurrenz durch Erdgas bleibt jedoch eine Herausforderung für die weitere Entwicklung der Geothermie.
Der steigende Energiebedarf von KI-Systemen kurbelt die Nachfrage nach sauberer Energie an und treibt damit das Wachstum von Startups im Bereich der Geothermie voran. Wie die Economic Times berichtet, suchen Tech-Giganten wie Google und Meta nach umweltfreundlichen Energiequellen für ihre Rechenzentren, was das Interesse an Geothermie stark erhöht (Economic Times). Dieser Trend wird durch den wachsenden Bedarf an Rechenleistung für Künstliche Intelligenz zusätzlich verstärkt.
Geothermie bietet gegenüber anderen erneuerbaren Energien den Vorteil der konstanten Verfügbarkeit, unabhängig von Wetterbedingungen. Im Gegensatz zu wetterabhängigen Energiequellen wie Wind und Sonne stellt sie somit eine attraktive Alternative dar. Dennoch stehen die Startups vor Herausforderungen, darunter hohe Anfangsinvestitionen für Bohrungen und langwierige Genehmigungsverfahren. Cryptopolitan zufolge haben diese Hürden zu einer gewissen Ernüchterung geführt, die sich in den bisher vergleichsweise geringen Investitionen widerspiegelt (Cryptopolitan). Seit 2020 wurden schätzungsweise etwas mehr als 700 Millionen US-Dollar in Geothermieprojekte investiert.
Trotz der bestehenden Herausforderungen verzeichnet die Branche ein beachtliches Wachstum. In den vergangenen zwei Jahren sind über 60 Startups im Geothermie-Sektor entstanden, so Bryant Jones, Geschäftsführer von Geothermal Rising (Economic Times). Insbesondere Texas entwickelt sich zu einem Zentrum für geothermische Exploration und Entwicklung, begünstigt durch vorhandene Ressourcen, vereinfachte Genehmigungsverfahren und regulatorische Stabilität. Eine Studie zeigt, dass von den 22 zwischen 2016 und 2022 in den USA gegründeten Geothermie-Startups zehn ihren Sitz in Texas haben (Economic Times).
KI spielt eine Schlüsselrolle bei der Optimierung von Geothermiekraftwerken. Das niederländische Forschungsinstitut TNO demonstrierte, wie KI zur Prozessverbesserung und zur Vorhersage potenzieller Störungen eingesetzt werden kann (TNO). Durch die Analyse von Echtzeitdaten können Anpassungen vorgenommen und Ausfallzeiten minimiert werden. KI findet auch Anwendung in der Exploration und Standortauswahl, im Reservoirmanagement und zur Leistungssteigerung von Geothermiekraftwerken (Datategy).
Die Kooperation zwischen Sage Geosystems und Meta Platforms zur Ausweitung der Geothermienutzung in den USA unterstreicht das zunehmende Interesse an dieser Energiequelle (Data Centre Magazine). Diese Zusammenarbeit hat das Ziel, bis zu 150 MW neue geothermische Grundlastleistung für Metas Rechenzentren bereitzustellen. Die erste Projektphase soll 2027 in Betrieb gehen.
Obwohl KI die Entwicklung der Geothermie vorantreibt, besteht weiterhin Konkurrenz durch Erdgas, das von großen Ölkonzernen gefördert wird (Economic Times). Die Zukunft der Geothermie hängt somit auch von der Entwicklung des Erdgasmarktes und den energiepolitischen Entscheidungen ab. Andrew Beebe, Geschäftsführer von Obvious Ventures, sieht in KI das Potenzial, die Grenzen des Machbaren in der Klimatechnologie zu erweitern und neue Wege zur Erschließung sauberer Energie zu finden (Latitude Media). Er hebt die Bedeutung von KI für die Geothermie-Exploration und die Entwicklung neuer wissenschaftlicher Ansätze hervor.
Quellen: