Changpeng Zhao, Gründer von Binance, sieht die Zukunft des Krypto-Alltags in Wallets, die Börsen für die meisten Nutzer ersetzen sollen. Wallets könnten als zentrale Plattform für digitale Identitäten, Vermögensverwaltung und staatliche Dienstleistungen dienen, während Börsen sich auf professionelle Händler konzentrieren. Trust Wallet CEO Eowyn Chen bestätigt den Trend mit starkem Nutzerwachstum und betont das Potenzial von Wallets für breite Bevölkerungsschichten.
Changpeng Zhao, Gründer der Kryptobörse Binance, sieht in Krypto-Wallets das Potenzial, Börsen im alltäglichen Umgang mit Kryptowährungen abzulösen. In einer Diskussion auf X (ehemals Twitter) mit Eowyn Chen, CEO von Trust Wallet, skizzierte Zhao seine Vision: Börsen sollten primär professionellen Händlern und Liquiditätsanbietern vorbehalten sein, während Wallets als Schnittstelle für die tägliche Nutzung der Blockchain-Technologie dienen. Wie beincrypto.com berichtet, betonte Zhao, dass viele Nutzer Kryptobörsen fälschlicherweise als Wallet verwenden. Plattformen wie Binance oder Coinbase seien für den Handel konzipiert, während Apps wie Trust Wallet der sicheren Verwahrung von Kryptowerten dienen.
Zhao, der sich nach seinem Rücktritt als Binance CEO nun auf Investitionsmöglichkeiten mit YZI Labs (ehemals Binance Labs) und die Giggle Academy konzentriert, unterstrich die Bedeutung von Wallets als Zugangspunkt für digitale Identitäten und staatliche Dienstleistungen. Zahlreiche Regierungen erforschen Blockchain-Lösungen für sichere digitale Identitäten, und Wallets könnten hier eine zentrale Rolle spielen, indem sie sowohl Vermögenswerte als auch digitale Ausweise sicher speichern. "Wenn Regierungen Blockchain in Betracht ziehen, benötigen sie zunächst eine digitale und dezentrale ID-Lösung. Dafür braucht man eine Wallet", so Zhao laut beincrypto.com. Er verglich die Wallet mit einem Browser für das Internet und bezeichnete sie als Schlüsselinfrastruktur.
Eowyn Chen, CEO von Trust Wallet, hob das beachtliche Wachstum der Nutzerbasis von Trust Wallet hervor. Die Plattform zieht zunehmend Alltagsnutzer an, die nicht primär am spekulativen Handel interessiert sind. "Wir haben fast 200 Millionen Downloads, und das entspricht etwa 77 % der registrierten Finanznutzer", so Chen. Dies verdeutliche, dass dezentrale Wallets trotz der mit ihrer Nutzung verbundenen Herausforderungen bei den Nutzern Anklang finden.
Die Diskussion unterstreicht den Wandel in der Kryptoindustrie, in dem sich Wallets von einfachen Aufbewahrungsinstrumenten zu zentralen Plattformen für Vermögensverwaltung, digitale Identität und Zahlungsfunktionen entwickeln. Wallets unterstützen mittlerweile eine Vielzahl von Funktionen, darunter Überweisungen, Vermögensverwaltung und den Zugang zu DeFi-Diensten. Die Trennung von Wallet- und Börsenfunktionen könnte dem Ökosystem zugutekommen, indem verschiedene Nutzerprofile bedient werden. Wallet-Plattformen haben das Potenzial, ein breiteres Publikum mit alltäglichen Finanzbedürfnissen zu erreichen.
Die Debatte berührt auch die wachsende Bedeutung der digitalen Identität und von Bildungstools. Chen beschrieb ein Konzept, bei dem digitale Zertifikate und Identitätssysteme in Wallets integriert werden. Dies würde Nutzern den Zugriff auf Bildungsinhalte, staatliche Dienste und Finanzinstrumente über eine einzige Schnittstelle ermöglichen. Solche Innovationen könnten die alltägliche Nutzung von Kryptowährungen vereinfachen und den Weg für weitere Entwicklungen ebnen. Wie Wired berichtet, hat Binance unter Zhaos Nachfolger Richard Teng erhebliche Investitionen in sein Compliance-Programm getätigt und ist nun die am stärksten regulierte Börse weltweit mit 21 verschiedenen behördlichen Genehmigungen.
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