Der Kryptomarkt stellt trotz seines Wachstums aktuell ein geringes Risiko für die globale Finanzstabilität dar, so die Einschätzung des Finanzstabilitätsrats von Botswana. Die EZB warnt jedoch vor zunehmenden systemischen Risiken durch die steigende Verflechtung mit dem traditionellen Finanzsystem und fordert strengere Regulierung und Transparenz, um die potenziellen Gefahren, wie hohe Volatilität und Leverage, einzudämmen. Obwohl der Marktanteil klein ist, wird eine kontinuierliche Beobachtung aufgrund des rasanten Wachstums und der steigenden Bedeutung für notwendig erachtet.
Der rapide wachsende Kryptomarkt hat die Aufmerksamkeit von Regulierungsbehörden weltweit erregt. Obwohl der Finanzstabilitätsrat von Botswana laut news.bitcoin.com die Risiken für die Finanzstabilität als begrenzt einstuft, ist eine kontinuierliche Beobachtung notwendig. Diese Einschätzung basiert auf dem relativ geringen Anteil des Kryptomarktes am globalen Finanzsystem.
Die Europäische Zentralbank (EZB) schätzte in ihrem Finanzstabilitätsbericht vom Mai 2022 den Anteil von Krypto-Assets am globalen Finanzsystem auf unter 1%. Trotz des deutlichen Wachstums seit Ende 2020 bleibt der Kryptomarkt im Vergleich zu etablierten Finanzmärkten klein. Die EZB warnt jedoch vor steigenden systemischen Risiken durch die zunehmende Verflechtung mit dem traditionellen Finanzsektor, den Einsatz von Leverage und die Kreditvergabe im Kryptobereich.
Claudia Buch, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, verglich im April 2023 die Entwicklung des Kryptomarktes, dessen Marktkapitalisierung etwa 0,2% der globalen Finanzanlagen ausmacht, mit der Verbriefung von Finanzanlagen in den 1990er Jahren. Auch diese begann klein und entwickelte sich zu einem bedeutenden Faktor im Finanzsystem. Buch betont die Notwendigkeit einer frühzeitigen Risikobewertung, da selbst scheinbar kleine Krisenherde zu Finanzkrisen führen können.
Die EZB klassifiziert Krypto-Assets aufgrund ihrer hohen Volatilität, ihrer Verwendung als Spekulationsobjekte und ihrer Rolle bei illegalen Aktivitäten als risikoreich. Trotzdem steigt die Nachfrage, getrieben von der Hoffnung auf schnelle Gewinne, den einzigartigen Eigenschaften von Krypto-Assets und dem von institutionellen Anlegern wahrgenommenen Diversifikationspotenzial.
Buch unterstreicht die Bedeutung der Regulierung für die Entwicklung des Kryptomarktes. Sie beeinflusst Marktstrukturen, Wettbewerb und die damit verbundenen Risiken. Die EZB fordert die Schließung regulatorischer und datenbezogener Lücken im Krypto-Asset-Ökosystem zur Minderung systemischer Risiken.
Die Interkonnektivität zwischen Kryptomarkt und traditionellem Finanzsystem ist ein zentraler Aspekt der Risikobewertung. Die EZB beobachtet zwar ein steigendes Interesse von Banken an Krypto-Assets im Jahr 2021, stellt aber bisher begrenzte Verbindungen zwischen beiden Bereichen fest. Buch argumentiert, dass die geringe Verknüpfung der Kryptowelt mit dem traditionellen Finanzsystem und der Realwirtschaft zwar die Finanzstabilität schützt, aber auch den tatsächlichen Mehrwert von Krypto-Assets begrenzt.
Die Transparenz des Kryptomarktes ist ein weiteres wichtiges Thema. Obwohl die Blockchain-Technologie Transparenz verspricht, reichen laut Buch öffentlich verfügbare Transaktionsdaten nicht für eine umfassende Risikoüberwachung und -bewertung aus. Sie fordert geeignete Melde-Standards zur Verbesserung der Informationsqualität und zur Reduzierung des Risikos von Preismanipulationen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Kryptomarkt trotz seines rasanten Wachstums einen vergleichsweise kleinen Teil des globalen Finanzsystems ausmacht. Die vom Finanzstabilitätsrat von Botswana festgestellten begrenzten Risiken für die Finanzstabilität dürfen nicht über die potenziellen Gefahren durch die zunehmende Verflechtung mit dem traditionellen Finanzsystem, die hohe Volatilität und den Einsatz von Leverage hinwegtäuschen. Angemessene Regulierung und die Schließung von Datenlücken sind unerlässlich, um diese Risiken zu minimieren und die Finanzstabilität zu gewährleisten.
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