Der Kryptomarkt ist seit Dezember 2024 um 41% geschrumpft, Coinbase sieht die Gründe in makroökonomischen Faktoren und gesunkenen Risikokapitalinvestitionen. Trotz des "Kryptowinters" erwartet Coinbase eine mögliche Stabilisierung im zweiten und eine Erholung im dritten Quartal 2025, wobei Bitcoin aufgrund seiner relativen Stabilität an Bedeutung als Wertspeicher gewinnt.
Der Kryptomarkt hat in den vergangenen Monaten stark an Wert verloren. Einem aktuellen Marktbericht der Kryptobörse Coinbase zufolge ist die Marktkapitalisierung von Altcoins (alle Kryptowährungen außer Bitcoin) seit Dezember 2024 um 41% gesunken. Der Bericht, veröffentlicht am 15. April, beziffert den Rückgang von 1,6 Billionen US-Dollar im Dezember auf etwa 950 Milliarden US-Dollar Mitte April. Crypto.news berichtet sogar von einem Tiefststand von 906,9 Milliarden US-Dollar am 9. April. Auch Risikokapitalinvestitionen in Kryptoprojekte sind im Vergleich zu den Höchstständen der Jahre 2021 und 2022 um 50-60% zurückgegangen (Yahoo Finance). Coinbase interpretiert diese Entwicklungen als Anzeichen eines beginnenden "Kryptowinters". David Duong, Global Head of Research bei Coinbase, sieht die Gründe für die negative Marktstimmung in einer Kombination aus globalen Handelszöllen, anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit und dem Rückgang der Risikokapitalinvestitionen (CryptoTvplus). Diese Faktoren spiegeln laut Duong den allgemeinen makroökonomischen Druck wider, einschließlich fiskalpolitischer Straffung und Zöllen (Yahoo Finance).
Trotz der negativen Entwicklungen schließt Coinbase eine Markterholung nicht aus. Der Bericht deutet auf eine mögliche Stabilisierung Mitte bis Ende des zweiten Quartals 2025 hin, die den Weg für eine Erholung im dritten Quartal ebnen könnte. Coinbase betont, dass der herkömmliche Rückgang von 20%, der üblicherweise zur Definition von Bärenmärkten verwendet wird, im aktuellen Krypto-Umfeld weniger relevant sei. Stattdessen empfiehlt das Unternehmen, differenziertere Kennzahlen wie risikobereinigte Renditen und den 200-Tage-Durchschnitt zur Beurteilung von Marktveränderungen heranzuziehen (Yahoo Finance). Auch Cointelegraph zitiert den Bericht und hebt hervor, dass der 200-Tage-Durchschnitt sowohl für Bitcoin als auch für den Coinbase COIN50 Index, der die Top 50 Altcoins abbildet, unterschritten wurde. Dies deute auf eine anhaltende Marktschwäche hin.
Während Altcoins starke Verluste hinnehmen mussten, zeigt sich Bitcoin vergleichsweise stabil. Dennoch ist auch der Bitcoin-Preis unter seinen 200-Tage-Durchschnitt gefallen, ein wichtiger technischer Indikator für breitere Marktveränderungen (Yahoo Finance). Coinbase stellt fest, dass die Volatilität neuerer Sektoren wie Meme-Coins, DePIN (Decentralized Physical Infrastructure Networks) und KI-bezogene Token zur allgemeinen Marktinstabilität beiträgt. Diese Sektoren reagieren empfindlicher auf Preisschwankungen, wodurch Bitcoin als Indikator für die allgemeine Marktrichtung an Aussagekraft verliert (Yahoo Finance). Laut David Duong müsse man angesichts der zunehmenden Bedeutung von Bitcoin als "Store of Value" (Wertspeicher) neue Bewertungsmethoden für den breiteren Kryptomarkt entwickeln, die die wachsende Vielfalt des Sektors berücksichtigen (CryptoTvplus).
Obwohl der kurzfristige Ausblick verhalten bleibt, zeigt sich Coinbase optimistisch hinsichtlich einer Markterholung im weiteren Verlauf des Jahres 2025. Das Unternehmen rät Anlegern zu Flexibilität und Vorsicht, da die Marktbedingungen unsicher bleiben. Sollten sich die globalen Wirtschaftsfaktoren jedoch verbessern, erwartet Coinbase eine stärkere Marktentwicklung in der zweiten Jahreshälfte 2025 (Yahoo Finance). Wie 99bitcoins.com berichtet, empfiehlt Coinbase Investoren angesichts der schwächeren Liquidität und geringeren Risikobereitschaft einen vorsichtigen und flexiblen Ansatz.