Trotz des gesetzlichen Zahlungsmittelstatus von Bitcoin in El Salvador spielen Kryptowährungen bei Überweisungen eine untergeordnete Rolle und machen nur 1% des Gesamtvolumens aus. Traditionelle Banken und spezialisierte Überweisungsunternehmen dominieren weiterhin den Markt, während die Volatilität von Bitcoin die breite Nutzung im Überweisungsverkehr erschwert. Obwohl Bitcoin Vorteile wie finanzielle Inklusion bietet, bleibt die Dollarisierung die bevorzugte Methode für Überweisungen nach El Salvador.
Obwohl Bitcoin in El Salvador seit 2021 ein gesetzliches Zahlungsmittel ist und Präsident Nayib Bukele dessen Verwendung aktiv fördert, bleiben Kryptowährungen für Überweisungen in das Land weiterhin marginal. Bitcoin.com berichtet, dass das Volumen der Krypto-Überweisungen zwischen Januar und August 2024 zwar um 2,5% gestiegen ist, aber dennoch nur 1% des gesamten Überweisungsvolumens aus dem Ausland ausmacht.
Diese Zahlen werden von der Zentralreservebank El Salvadors bestätigt. Laut Bitcoin.com dominieren weiterhin traditionelle Banken und spezialisierte Überweisungsunternehmen den Markt. Banken wickelten in diesem Zeitraum 38,3% aller Überweisungen ab, während auf spezialisierte Unternehmen fast 58% des Gesamtwerts der an Salvadorianer gesendeten Überweisungen entfielen. Bitcoin.com berichtet weiter, dass der Anteil der Krypto-Überweisungen im gleichen Zeitraum lediglich 1,1% des Gesamtvolumens erreichte, was 57,4 Millionen US-Dollar von insgesamt 5,46 Milliarden US-Dollar entspricht.
Diese Entwicklung widerspricht den Erwartungen von Präsident Bukele, der die Nutzung von Kryptowährungen für Überweisungen aufgrund der potenziell niedrigeren Gebühren und der einfacheren Handhabung stark befürwortet hatte. Bruegel wies in einem Kommentar vom 14. September 2021 auf die Volatilität von Bitcoin als Herausforderung hin. Die starken Kursschwankungen erschweren die Verwendung für alltägliche Transaktionen und langfristige Finanzplanung. Dies unterscheidet sich deutlich von der Dollarisierung, die El Salvador seit 2001 praktiziert. Der US-Dollar bietet Stabilität und Vorhersehbarkeit, während der Bitcoin-Kurs stark schwanken kann.
Trotz der geringen Akzeptanz von Kryptowährungen für Überweisungen betont Präsident Bukele laut Bitcoin.com andere Vorteile, die die Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel mit sich gebracht hat. So ermöglicht Bitcoin beispielsweise den Zugang zum Finanzsystem für Menschen ohne Bankkonto, was besonders in Entwicklungsländern mit schwacher Finanzinfrastruktur von Vorteil sein kann. Digital Bytes hebt in einem Artikel vom 11. Dezember 2024 hervor, dass Bitcoin gerade in Ländern mit Hyperinflation, wie Venezuela oder Simbabwe, eine Möglichkeit bieten kann, Ersparnisse vor Wertverlust zu schützen.
Die Erfahrungen in El Salvador zeigen, dass die Einführung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel komplex ist und mit diversen Herausforderungen verbunden ist. Die Akzeptanz im Überweisungsbereich bleibt gering, und die Volatilität des Bitcoin-Kurses stellt ein Hindernis für die breite Nutzung dar. Obwohl Bitcoin Vorteile wie finanzielle Inklusion und Unabhängigkeit von traditionellen Banken bietet, scheint die Dollarisierung weiterhin die bevorzugte Methode für Überweisungen nach El Salvador zu sein.
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