MicroStrategys aggressive Bitcoin-Strategie, die auf dem Kauf großer Mengen der Kryptowährung basiert, wird als riskant bewertet und könnte zu Liquidationsschwierigkeiten führen, insbesondere falls der Bitcoin-Kurs fällt oder Anleihegläubiger ihre Wandelschuldverschreibungen nicht in Aktien umwandeln. Zusätzliche Risiken bestehen durch mögliche Nachahmer, staatliche Regulierungen und die Vernachlässigung des Kerngeschäfts, während der ehemalige CEO Michael Saylor die Strategie weiterhin verteidigt.
Die aggressive Bitcoin-Strategie von MicroStrategy, die den Kauf großer Mengen der Kryptowährung beinhaltet, wird von einigen Analysten als riskant eingestuft und könnte das Unternehmen sogar in Liquidationsschwierigkeiten bringen. Ein starker Kursverfall von Bitcoin könnte MicroStrategy zwingen, einen erheblichen Teil seiner Bestände zu verkaufen, um Schulden zu decken, wie Cryptopolitan berichtet.
Der Analyst Willy Woo, zitiert von Benzinga, sieht die größte Gefahr in den von MicroStrategy ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen. Sollten die Anleihegläubiger diese nicht in Aktien umwandeln, bevor sie fällig werden, müsste MicroStrategy Bitcoin verkaufen, um seine Verpflichtungen zu erfüllen. Laut Woo wäre dies der Fall, wenn der Aktienkurs von MicroStrategy in den kommenden fünf bis sieben Jahren nicht um etwa 40% steigt.
Woo weist auch auf weitere potenzielle Risiken hin, die über die Wandelschuldverschreibungen hinausgehen. Dazu gehören die Nachahmung der Strategie durch andere Unternehmen, was den Nettoinventarwert (NAV) von MicroStrategy schmälern könnte. Auch ein Eingreifen der US-Börsenaufsicht SEC, das zukünftige Bitcoin-Käufe einschränkt, oder gar eine staatliche Beschlagnahmung der Bitcoin-Bestände durch die US-Regierung sind laut Woo denkbare Szenarien.
Die Finanzierung des Bitcoin-Kaufs durch zinslose Wandelanleihen wird von einigen Experten kritisch betrachtet. Mitrade berichtet, dass MicroStrategy sein Kerngeschäft, die Analysesoftware, vernachlässigt und sich stattdessen auf den Aufbau eines umfangreichen Bitcoin-Portfolios konzentriert hat. Dieser Fokuswechsel führte zwar zu einem starken Aktienkursanstieg, birgt aber gleichzeitig ein erhebliches Absturzrisiko.
Michael Saylor, der ehemalige CEO von MicroStrategy, verteidigt die Unternehmensstrategie. Er argumentiert, dass MicroStrategy Bitcoin für institutionelle Anleger zugänglich macht, vergleichbar mit Ölraffinerien, die Rohöl zu Benzin verarbeiten. Diese Argumentation überzeugt jedoch nicht alle. Kritiker sehen in dem Geschäftsmodell von MicroStrategy ein Schneeballsystem, das kollabieren könnte, sobald keine günstigen Kredite mehr verfügbar sind.
Wie Ambcrypto berichtet, hat MicroStrategy in den letzten vier Tagen 30 Milliarden Dollar an Marktwert eingebüßt. Dies verdeutlicht die Volatilität der Strategie und die starke Abhängigkeit vom Bitcoin-Kurs. Ob die Bitcoin-Wette von MicroStrategy langfristig erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten.
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