Berichte über eine mögliche Lockerung der US-Chipsanktionen gegenüber China haben die Aktienkurse internationaler Chiphersteller steigen lassen, besonders jener, die unter den Restriktionen litten. Während die Sanktionen grundsätzlich bestehen bleiben, könnten sie laut Bloomberg weniger streng ausfallen, beispielsweise durch eine reduzierte Nutzung der "Entity List". Die US-Regierung hat sich bisher nicht offiziell zu den Berichten geäußert.
Berichte über eine mögliche Lockerung der US-Exportbeschränkungen für Halbleiter und KI-Chips nach China haben zu einem Kursanstieg bei internationalen Chipherstellern geführt, insbesondere bei jenen, die unter den Sanktionen gegen die chinesische Technologiebranche gelitten haben (Cryptopolitan, Tech Times).
Obwohl die Sanktionen bestehen bleiben, sollen sie laut Bloomberg weniger streng ausfallen. Die US-Regierung erwägt demnach, weniger Unternehmen auf die "Entity List" zu setzen, eine schwarze Liste für Exporte, die insbesondere den chinesischen Technologieriesen Huawei betrifft. Weder das US-Handelsministerium noch das Bureau of Industry and Security haben sich bisher zu den Berichten geäußert.
CNBC zufolge reagierten die Aktienmärkte prompt auf den Bloomberg-Bericht. ASML legte in Europa um 3,6 Prozent zu, während Tokyo Electron in Japan ein Plus von 6 Prozent verzeichnete (Investing.com). Der sogenannte "Chipkrieg" zwischen den USA und China schwelt bereits seit Jahren und hat Unternehmen wie Huawei stark beeinträchtigt. Auch NVIDIA war von den Exportbeschränkungen betroffen und bietet eine abgespeckte Version seiner Grafikprozessoren für den chinesischen Markt an.
Anfang des Jahres gerieten Huawei und der Zulieferer seines neuesten 7nm-Chipsatzes in die Schlagzeilen, da das US-Handelsministerium vermutete, dass bei der Entwicklung amerikanische Technologie verwendet wurde. Huawei ist eines der bekanntesten Unternehmen, denen die Verwendung von US-Chipdesigns untersagt ist. Auch TSMC, einer der größten globalen Chiphersteller, wurde vom US-Handelsministerium untersucht, da der Verdacht bestand, Huawei bei der Beschaffung von KI-Chips zu unterstützen. China hat daraufhin seine Bemühungen zur Entwicklung eigener Chipsätze verstärkt.
Die Taipei Times berichtet von Diskussionen innerhalb der US-Regierung über die Einführung von Obergrenzen für den Verkauf von fortschrittlichen KI-Chips von Nvidia und anderen US-Unternehmen. Diese Obergrenzen sollen länderspezifisch festgelegt werden und die KI-Fähigkeiten einiger Nationen einschränken. Die Überlegungen befinden sich noch im Anfangsstadium.
Nvidia arbeitet Berichten zufolge an einer Version seiner neuen Flaggschiff-KI-Chips für den chinesischen Markt (AIwire, HPCwire). Die neuen Chips sollen im zweiten Quartal 2025 auf den Markt kommen. Nvidia steht dabei vor der Herausforderung, die US-Vorschriften einzuhalten und gleichzeitig die Bedürfnisse der chinesischen Kunden zu befriedigen.
Wired berichtet ebenfalls über geplante neue Beschränkungen der Biden-Administration für den Zugang Chinas zu fortschrittlicher KI-Technologie. Die Maßnahmen könnten Sanktionen gegen chinesische Unternehmen und Beschränkungen für Chipfabriken umfassen.
In einem anderen Fall verklagt ByteDance einen ehemaligen Praktikanten wegen angeblicher Sabotage der KI-Infrastruktur (Communications Today).