Zunehmende Spekulationen über Bitcoin-Käufe durch Nationalstaaten heizen die Diskussion um ein "digitales Wettrüsten" an, wobei ein möglicher Kauf durch die USA als Katalysator für weitere Länder gesehen wird. Experten wie Obi Nwosu analysieren die geopolitischen Implikationen und die Machtverschiebungen, die mit der Kontrolle über Bitcoin einhergehen könnten, während gleichzeitig die enormen Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs diskutiert werden. Der jüngste Kursanstieg befeuert die Gerüchte zusätzlich, obwohl die Identität der Käufer und der Umfang der Käufe unklar bleiben.
Die Spekulationen um die Bildung strategischer Bitcoin-Reserven durch Nationalstaaten haben in den letzten Tagen deutlich zugenommen. Wie unter anderem Trading Heights auf Binance berichtet, befeuern Gerüchte über geplante Bitcoin-Käufe durch Regierungen die Diskussionen. Sollte sich die These bewahrheiten, dass die USA eine Vorreiterrolle einnehmen und erhebliche Mengen an Bitcoin erwerben, könnte dies einen weltweiten Wettlauf um die digitale Währung auslösen, ähnlich einem "digitalen Wettrüsten".
Die möglichen Auswirkungen eines solchen Szenarios auf den Bitcoin-Kurs sind enorm. Eine stark steigende Nachfrage durch Nationalstaaten könnte den Preis auf bisher ungekannte Höhen treiben. Wie 99bitcoins.com berichtet, wird die Situation von vielen Marktbeobachtern mit Spannung verfolgt.
Obi Nwosu, CEO der britischen Bitcoin-Börse Coinfloor, analysiert in einem Artikel für BTC Times die geopolitischen Implikationen von Bitcoin als potenzielle Reservewährung. Er vergleicht die Situation mit dem Kalten Krieg und dem atomaren Wettrüsten. Nwosu argumentiert, dass die Kontrolle über die Bitcoin-Blockchain, beispielsweise durch die Beherrschung von mehr als 50% der Hashrate, einem Staat enorme Macht verleihen könnte. Allerdings sieht er auch Schutzmechanismen, die ein solches Szenario unwahrscheinlich machen. So würde ein einseitiges Machtstreben anderer Akteure dazu zwingen, ebenfalls in Bitcoin-Mining zu investieren, um ein Gleichgewicht der Kräfte zu erhalten. Nwosu erwartet daher eher ein "deadlocked competition", einen festgefahrenen Wettbewerb um Bitcoin, als eine einseitige Dominanz.
Auch stock3 berichtet über die jüngsten Entwicklungen und die Spekulationen um nationale Bitcoin-Reserven. Der Artikel zitiert einen Tweet von David Bailey, einem Berater von Donald Trump für Bitcoin-Fragen, der behauptet, ein Nationalstaat habe Bitcoin in erheblichem Umfang erworben und gehöre nun zu den fünf größten Haltern der Kryptowährung. Die Identität des Landes bleibt jedoch im Dunkeln. Stock3 betont die Vorteile von Bitcoin als Reservewährung, insbesondere die begrenzte Gesamtmenge von 21 Millionen Einheiten, die im Gegensatz zu Fiatwährungen eine Inflation unmöglich macht. Der Artikel erwähnt auch frühere Gerüchte über Bitcoin-Investitionen durch Katar und die Rolle von El Salvador und Bhutan im Umgang mit der Kryptowährung.
Die Diskussion um Bitcoin als strategische Reserve und die möglichen Folgen eines "digitalen Wettrüstens" wird durch die jüngsten Kursentwicklungen zusätzlich angeheizt. Der erstmalige Anstieg des Bitcoin-Kurses über 80.000 US-Dollar am Sonntag befeuert die Spekulationen. Ob tatsächlich Käufe von Nationalstaaten hinter dem Kursanstieg stehen, ist unklar. Die Erwartungshaltung nach dem Wahlsieg von Donald Trump, der sich positiv zu Bitcoin geäußert hatte, ist jedoch hoch.
Quellen: