Acht Jahre nach dem Bitfinex-Hack von 2016, bei dem 120.000 Bitcoin (damals 71 Millionen US-Dollar wert) gestohlen wurden, fordert die US-Staatsanwaltschaft fünf Jahre Haft für den Haupttäter Ilya Lichtenstein. Lichtenstein bekannte sich schuldig und soll die Gelder unter anderem für NFTs und Gold ausgegeben haben, während seine Frau, Heather Morgan, eine mildere Strafe von 18 Monaten erwartet. Die Staatsanwaltschaft erhofft sich von der Strafhöhe eine abschreckende Wirkung auf andere Cyberkriminelle.
Im Jahr 2016 wurde die Kryptowährungsbörse Bitfinex Opfer eines Hackerangriffs, bei dem rund 120.000 Bitcoin entwendet wurden. Nun, acht Jahre später, fordert die US-Staatsanwaltschaft eine fünfjährige Haftstrafe für den Haupttäter, Ilya Lichtenstein. Wie Cointelegraph berichtet, wurde der Antrag am 15. Oktober beim US-Bezirksgericht für den District of Columbia eingereicht. Zum Zeitpunkt des Hacks entsprachen die gestohlenen Bitcoin einem Wert von 71 Millionen US-Dollar. Aufgrund des Kursanstiegs von Bitcoin beläuft sich der Wert der Beute heute auf mehrere Milliarden US-Dollar.
Lichtenstein bekannte sich im vergangenen Jahr schuldig, nachdem er 2022 zusammen mit seiner Frau Heather Morgan festgenommen worden war. Morgan, die unter dem Künstlernamen "Razzlekhan" als Rapperin tätig ist, wird eine geringere Haftstrafe von 18 Monaten empfohlen. Laut Bloomberg gaben die Staatsanwälte an, dass Morgan erst 2020 von dem Hack erfahren und anschließend mit den Behörden kooperiert habe. Sie unterstützte Lichtenstein bei der Verschleierung der gestohlenen Gelder. Die Staatsanwaltschaft argumentiert jedoch, dass Lichtenstein, der den Hack plante und ausführte, eine härtere Strafe verdient. Eine längere Haftstrafe solle als Abschreckung für andere junge Cyberkriminelle dienen, die die Auswirkungen solcher Verbrechen bagatellisieren, so die Argumentation der Staatsanwaltschaft, wie Coindesk berichtet.
Nach dem Hack transferierte Lichtenstein die gestohlenen Bitcoin in ein selbstverwaltetes Wallet und wusch 25.000 Bitcoin über Darknet-Märkte und unregulierte virtuelle Börsen wie Bitcoin Fog, Helix und ChipMixer. Wie Crypto.news berichtet, nutzte er die Gelder unter anderem für den Kauf von NFTs, Gold und Walmart-Geschenkkarten. Die Urteilsverkündung für Lichtenstein ist für den 14. November angesetzt, die für Morgan einen Tag später.
Der Fall Lichtenstein zeigt die Herausforderungen bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität im Bereich der Kryptowährungen auf. Die zunehmende Professionalisierung der Täter und die Komplexität der verwendeten Methoden erfordern eine stetige Anpassung der Ermittlungsstrategien. Die Forderung der Staatsanwaltschaft nach einer fünfjährigen Haftstrafe unterstreicht die Schwere des Delikts und soll ein klares Signal an potenzielle Nachahmer senden.
Quellen: