Nur eine Woche nach dem ersten Antrag für einen Exchange Traded Fund (ETF) auf Basis von Ripple (XRP) durch Bitwise hat ein weiteres Unternehmen einen Vorstoß gewagt, einen solchen Fonds aufzulegen. Wie BTC-ECHO berichtet, reichte Canary Capital, ein australischer Vermögensverwalter mit Sitz in Sydney, am Dienstagnachmittag einen Antrag bei der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) ein, um die Genehmigung für ein entsprechendes Finanzprodukt zu erhalten.
Sollte der XRP-ETF genehmigt werden, würde Canary Capital seinen Kunden den Zugang zum XRP-Token ermöglichen, ohne dass diese das Krypto-Asset direkt kaufen müssten. Der börsengehandelte XRP-Fonds würde den Preis des Tokens anhand des CF-Ripple-Index der Chicago Mercantile Exchange (CME) nachbilden, einem Benchmark-Indexpreis für den Ripple-Token, der täglich berechnet wird.
Canary Capital verfolgt mit seinem Antrag das Ziel, die Komplexität der sicheren Verwahrung von XRP für Investoren zu reduzieren und gleichzeitig sowohl privaten als auch institutionellen Anlegern einen Zugang zum Ripple-Token über die traditionellen Finanzmärkte zu ermöglichen. Das Unternehmen zeigt sich optimistisch, was die zukünftige Entwicklung des regulatorischen Umfelds und die Nachfrage nach Krypto-Investments angeht: “Wir sehen ermutigende Anzeichen für ein fortschrittlicheres regulatorisches Umfeld in Verbindung mit einer wachsenden Nachfrage von Investoren nach einem Zugang zu Kryptowährungen jenseits von Bitcoin und Ethereum”, so das Unternehmen.
Trotz der positiven Nachrichten durch den zweiten ETF-Antrag innerhalb kürzester Zeit zeigt sich der XRP-Kurs bisher unbeeindruckt. Im Moment des Schreibens handelt XRP bei 0,529 US-Dollar und liegt damit 9,68 Prozent niedriger als in der Vorwoche. Um das Jahreshoch von 0,718 US-Dollar aus dem März wieder zu erreichen, wäre ein Kurswachstum von rund 35 Prozent notwendig.
Die Skepsis gegenüber einer baldigen Zulassung eines Ripple-ETFs ist groß. In einem X-Post äußerte die FoxBusiness-Reporterin Eleanor Terret ihre Zweifel und erklärte: “Um einen XRP-Spot-ETF zu haben, muss es zunächst einen Futures-ETF geben. Teil der Genehmigung der BTC-Spot-ETFs war die Entscheidung der SEC, dass der Bitcoin-Futures-Markt der CME ausreichen würde, um Betrug und Manipulation zu überwachen.”
Darüber hinaus bleibt der Ausgang des Rechtsstreits zwischen Ripple Labs und der SEC weiterhin ungewiss. Nachdem ein Gericht im Juli entschieden hatte, dass XRP im Normalfall kein illegales Wertpapier darstellt, ging die SEC Anfang Oktober in Berufung gegen dieses Urteil.