Die nigerianische Behörde EFCC hat 792 Personen wegen Krypto-Liebesbetrugs festgenommen, darunter viele ausländische Staatsbürger. Die Betrüger lockten Opfer über Social Media und Dating-Apps mit falschen Liebesbeziehungen und Krypto-Investitionen, eine Masche bekannt als "Pig Butchering". Die Behörden arbeiten international zusammen, um die Hintermänner der organisierten Kriminalität zu identifizieren.
Die nigerianische Behörde zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität (EFCC) hat 792 Personen im Rahmen einer groß angelegten Aktion gegen Krypto-Liebesbetrug festgenommen. Wie 99bitcoins.com berichtet, erfolgte die Razzia am 10. Dezember in einem Gebäude in Lagos, das als Zentrum der betrügerischen Aktivitäten gilt. Unter den Festgenommenen befinden sich 148 chinesische und 40 philippinische Staatsbürger.
Die Betrüger köderten ihre Opfer, hauptsächlich aus den USA, Kanada, Mexiko und europäischen Ländern, über soziale Medien und Messaging-Plattformen wie WhatsApp und Instagram. Sie täuschten romantisches Interesse vor oder präsentierten scheinbar lukrative Investitionsmöglichkeiten im Kryptowährungsbereich. TRT Afrika berichtet, dass die Täter zunächst über einen längeren Zeitraum das Vertrauen ihrer Opfer gewannen, bevor sie diese unter Druck setzten, Geld in gefälschte Krypto-Projekte und andere nicht existente Investitionen zu überweisen. Einem EFCC-Sprecher zufolge, zitiert von Punchng.com, rekrutierten die ausländischen Drahtzieher nigerianische Komplizen, um online nach Opfern zu suchen. Sobald das Vertrauen potenzieller Opfer gewonnen war, übernahmen die ausländischen Betrüger die Aufgabe, die Opfer finanziell auszubeuten. Die nigerianischen Komplizen erhielten laut Punchng.com weder formelle Verträge noch wurden sie über Firmenkonten bezahlt. Stattdessen erfolgten die Zahlungen in bar oder über private Bankkonten.
Diese Betrugsmasche, bekannt als "Pig Butchering" (dt. etwa "Ausschlachten des Schweins"), hat in den letzten Jahren stark zugenommen, da Cyberkriminelle soziale Medien und Dating-Apps nutzen, um Opfer zu finden. Icoholder.com berichtet, dass die Betrüger den Opfern hohe Renditen auf Krypto-Investitionen versprachen. Sobald die Opfer investierten, wurden sie mit gefälschten Gewinnberichten dazu verleitet, noch größere Summen zu investieren. Versuchten die Opfer dann, ihr Geld abzuheben, wurden weitere Gebühren verlangt, und das Geld wurde nie ausgezahlt.
Ken Gamble, Mitbegründer von IFW Global, einer Firma für Cyberkriminalitätsermittlungen, die eng mit der EFCC zusammenarbeitet, betonte laut icoholder.com die Rolle chinesischer organisierter Kriminalitätsgruppen bei der Ausweitung solcher Betrügereien. Diese Gruppen verlagern ihre Operationen in Regionen mit schwächerer Durchsetzung der Cybersicherheitsvorschriften, wie Afrika, den Nahen Osten und Osteuropa, nachdem ähnliche Systeme in Südostasien erfolgreich waren. Die nigerianischen Behörden arbeiten laut icoholder.com unermüdlich daran, diese Operationen zu zerschlagen.
Die Razzia in Lagos ist Teil einer verstärkten Kampagne der nigerianischen Behörden gegen Online-Betrug. Wie Reuters berichtet, beschlagnahmten die Beamten Computer, Telefone und Fahrzeuge. Die EFCC arbeitet mit internationalen Partnern zusammen, um mögliche Verbindungen zur organisierten Kriminalität zu untersuchen. Die Verdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft und sollen bald angeklagt werden.