OpenAI erwägt Anpassungen der AGI-Klauseln und des Geschäftsmodells im Rahmen von Investitionsstrategien

OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, prüft strategische Anpassungen seiner Unternehmensstruktur, um zukünftige Investitionen zu ermöglichen. Wie die Financial Times berichtet, befindet sich das Unternehmen in Gesprächen mit Microsoft über die mögliche Aufhebung einer Klausel, die Microsoft den Zugriff auf die fortschrittlichsten KI-Modelle von OpenAI verwehrt, sobald diese als "Artificial General Intelligence" (AGI) eingestuft werden. Diese sogenannte "AGI-Klausel" sieht derzeit vor, dass Microsoft keinen Zugriff auf die Technologie erhält, sobald OpenAI eine AGI entwickelt. AGI wird dabei als "hochgradig autonomes System definiert, das Menschen bei den meisten wirtschaftlich wertvollen Arbeiten übertrifft". Cryptopolitan zufolge soll diese Klausel den Missbrauch der Technologie für kommerzielle Zwecke verhindern und die Kontrolle beim gemeinnützigen Vorstand von OpenAI belassen. Die Entscheidung darüber, wann der Status einer AGI erreicht ist, liegt ebenfalls beim Vorstand von OpenAI. Die Überlegungen zur Aufhebung der Klausel deuten auf OpenAIs Bestreben hin, die Beziehungen zu Microsoft und anderen potenziellen Investoren zu stärken. Die Änderung könnte OpenAI helfen, zusätzliches Kapital zu beschaffen und gleichzeitig die breite Anwendung und kommerzielle Nutzbarkeit seiner Technologien sicherzustellen. Yahoo Finance berichtet, dass OpenAI im Oktober 2024 eine Finanzierungsrunde in Höhe von 6,6 Milliarden US-Dollar abgeschlossen hat, wodurch das Unternehmen mit 157 Milliarden US-Dollar bewertet wurde. Die Diskussionen über die AGI-Klausel finden im Kontext einer umfassenderen Umstrukturierung von OpenAI statt. Wie Reuters bereits im September berichtete, arbeitet OpenAI an einem Plan, sein Kerngeschäft in eine gewinnorientierte "Benefit Corporation" umzuwandeln, die nicht mehr von seinem gemeinnützigen Vorstand geführt wird. Dieser Schritt könnte OpenAI mehr Flexibilität bei der Kapitalbeschaffung und der strategischen Ausrichtung ermöglichen. Die potenzielle Aufhebung der AGI-Klausel wirft jedoch auch ethische Fragen auf. Kritiker befürchten, dass der uneingeschränkte Zugriff von Microsoft und anderen Partnern auf AGI dazu führen könnte, dass Gewinnorientierung Sicherheits- und Gerechtigkeitsaspekte in den Hintergrund drängt. OpenAIs ursprüngliche Mission, die auf eine verantwortungsvolle und inklusive Entwicklung von KI abzielt, könnte dadurch gefährdet werden. Die Unternehmensführung von OpenAI versichert jedoch, dass die Umstrukturierung der Vereinbarungen nicht von ihrem Engagement für verantwortungsvolle KI ablenken wird. Laut Techent.net erwägt das Unternehmen den Übergang zu einem For-Profit-Modell, das es ihm ermöglichen soll, soziale Auswirkungen mit finanziellem Wachstum zu vereinbaren. OpenAIs Entscheidung, die Partnerschaftsbedingungen mit Microsoft zu überarbeiten, spiegelt die allgemeine Spannung zwischen Innovation, Governance und kommerziellem Erfolg im Bereich der KI wider. Wie das Unternehmen diese Prioritäten im weiteren Verlauf seiner Entwicklung ausbalanciert, wird die gesamte Branche beeinflussen. Quellen: - www.cryptopolitan.com/openai-agi-clauses-investment-push/ - Yahoo Finance: https://finance.yahoo.com/news/openai-seeks-unlock-investment-ditching-124646246.html - Reuters - Financial Times - Techent.net: https://techent.net/openai-investment-opportunities-removing-agi-clause-microsoft/ - LinkedIn: https://www.linkedin.com/pulse/gen-ai-business-weekly-newsletter-27-eugina-jordan-70cke