Googles neuer Quantenprozessor "Willow" hat die Diskussion über die Sicherheit von Bitcoin wiederbelebt, obwohl er aktuell noch keine direkte Bedrohung darstellt. Während "Willow" beeindruckende Rechenleistungen erzielt, ist die für das Knacken der Bitcoin-Verschlüsselung notwendige Quantencomputer-Technologie noch Zukunftsmusik, und die Krypto-Community arbeitet bereits an quantenresistenten Lösungen. Langfristig könnte die Entwicklung im Quantencomputing jedoch die Anpassung der Bitcoin-Protokolle erfordern.
Mit der Vorstellung seines Quantenprozessors "Willow" hat Google die Diskussion um die Sicherheit von Kryptowährungen wie Bitcoin neu entfacht. "Willow" bewältigte eine Rechenaufgabe, die Supercomputer Schätzungen zufolge 10 Billiarden Jahre beschäftigen würde, in nur fünf Minuten (BTC-ECHO). Besonders bemerkenswert ist die effektive Quantenfehlerkorrektur, die "Willow" ermöglicht und die Entwicklung leistungsstärkerer Quantencomputer beschleunigen könnte. Dies wirft die Frage auf, ob Bitcoin ausreichend gegen diese potenzielle Gefahr gewappnet ist.
Quantencomputer nutzen quantenmechanische Prinzipien für komplexe Berechnungen und können Aufgaben in Bereichen wie Optimierung, Kryptografie und Simulationen deutlich schneller lösen als klassische Computer. Ihre Stärke liegt in der Fähigkeit, mehrere Zustände gleichzeitig zu verarbeiten, anders als klassische Computer, die nur mit 0 oder 1 arbeiten (cvj.ch). Googles "Willow"-Chip, mit weniger als 105 Qubits, ist zwar noch weit entfernt davon, die Bitcoin-Verschlüsselung zu knacken, für die Schätzungen zufolge über 13 Millionen Qubits benötigt würden. Die rasante Entwicklung im Quantencomputing gibt jedoch Anlass zur Wachsamkeit.
Bitcoins Sicherheit basiert auf kryptografischen Hash-Funktionen wie SHA-256, die Transaktionen sichern und neue Blöcke durch das Lösen komplexer mathematischer Probleme generieren. Quantencomputer könnten diese Algorithmen theoretisch brechen und so den privaten Schlüssel einer Adresse knacken (BeInCrypto). Auch Satoshi Nakamotos Wallet mit über einer Million Bitcoin wäre dadurch gefährdet. Experten betonen jedoch, dass die derzeitige Quantencomputertechnologie noch nicht diese Leistungsfähigkeit erreicht hat. Die Krypto-Community arbeitet bereits an quantenresistenten Lösungen, um die langfristige Sicherheit von Bitcoin zu gewährleisten.
Neben der Gefahr für Bitcoin-Wallets besteht auch ein Risiko für das Mining. Quantencomputer könnten die Proof-of-Work-Rätsel erheblich schneller lösen als herkömmliche Miner und so einen 51%-Angriff ermöglichen, der einer einzelnen Entität die Kontrolle über die Mehrheit der Mining-Leistung und damit die Manipulation der Netzwerkregeln ermöglichen würde (cvj.ch). Die Entwicklung der benötigten Quantencomputerleistung wird aufgrund technischer Herausforderungen aber voraussichtlich noch Jahre dauern. Die derzeitige kurze Laufzeit von Quantencomputern (wenige Sekunden) begrenzt zudem ihre unmittelbare Bedrohung für Bitcoin.
Googles "Willow" hat ein 30 Jahre altes Problem im Quantencomputing gelöst, indem es mehrere physische Qubits zu einem stabileren logischen Qubit kombiniert, was längere Berechnungen und höhere Leistung ermöglicht (Die Welt). Dies hat in der Krypto-Szene für Aufsehen gesorgt, da Bitcoins Sicherheit auf der Annahme beruht, dass die Verschlüsselung mit klassischen Computern nicht in kurzer Zeit geknackt werden kann. Experten betonen jedoch, dass "Willow" noch weit davon entfernt ist, Bitcoin zu gefährden. Die Entwicklung quantensicherer Algorithmen und die Anpassungsfähigkeit des Bitcoin-Netzwerks bieten Möglichkeiten, sich langfristig zu schützen.
Die Bedrohung durch Quantencomputer betrifft nicht nur Bitcoin, sondern die gesamte digitale Infrastruktur und praktisch alle heutigen kryptografischen Verfahren (Blocktrainer.de). Bitcoin ist aufgrund seiner Prominenz lediglich ein besonders sichtbares Beispiel. Die dezentrale Natur des Bitcoin-Netzwerks ermöglicht jedoch Protokollanpassungen und Sicherheitsupgrades.
Die Bitcoin-Industrie schätzt die Bedrohung durch Quantencomputer derzeit als gering ein (Tippinpoint.ch). Die für das Knacken der Bitcoin-Verschlüsselung benötigte Rechenleistung liegt weit über den Fähigkeiten aktueller Quantencomputer. Bitcoin verfügt über eingebaute Verteidigungsmechanismen wie die Schwierigkeitsanpassung beim Mining. Die Möglichkeit, die Verschlüsselung auf quantenresistente Algorithmen umzustellen, bietet zusätzlichen Schutz.
Auch Fuchsbriefe.de berichtet über die potenzielle Gefahr von Quantencomputern für Bitcoin und hebt hervor, dass Quantencomputer theoretisch die kryptografischen Algorithmen brechen könnten, die Bitcoin schützen. Ob "Willow" bereits eine konkrete Bedrohung darstellt, bleibt offen.
Quellen: