Der Schweizer Bitcoin-Broker Relai expandiert und hat eine neue Web-App für größere Investoren und Geschäftskunden gestartet, um den europäischen Markt zu erschließen. Trotz des schwierigen Marktumfelds verzeichnet Relai starkes Wachstum und konnte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern, da immer mehr Nutzer langfristig in Bitcoin sparen.
Der Schweizer Bitcoin-only-Broker Relai hat am 25. Oktober eine eigene Web-App gestartet. Dies geht aus Informationen hervor, die BTC-ECHO vorliegen. Mit der neuen Plattform zielt das 2020 gegründete Bitcoin-Startup insbesondere auf OTC- und Geschäftskunden ab. „Anleger oder Unternehmen, die mehr als 100.000 CHF/EUR investieren wollen, müssen nicht mehr die App nutzen, sondern können über eine Web-App eine Markt- oder Limit-Order erstellen”, heißt es in der Pressemitteilung. „Unser Ziel ist es, den gesamten europäischen Kontinent für Bitcoin zu sensibilisieren und an Bord zu holen. Unternehmen sind in dieser Hinsicht ein riesiges und unterschätztes Kundensegment. Mehr als 25 Millionen europäische KMU halten rund 3 Billionen Euro in ihren Rücklagen”, so Relai-CEO Julian Liniger. Die Einführung der Web-App sei der erste große Schritt in den Marketing- und Produktbemühungen von Relai für die europäische Expansion. Im zweiten Schritt bemüht man sich um die MiCA-Lizenz, um Bitcoin in Europa zur Verfügung zu stellen. Relai ist ein schweizerischer Bitcoin Broker, der vor allem für seine Sparplan-Funktion in der BTC Community geschätzt wird. In 2023 verzeichnete das Unternehmen ein Wachstum von 300 Prozent. Wie die Web-App funktioniert, erklärt Relai in diesem Video:
Relai ist nicht das einzige Unternehmen in der Kryptobranche, das auf Expansion setzt. So plant auch die Krypto-Börse Kraken die Einführung einer eigenen Blockchain namens „Ink”. Ein Testnet wird noch in diesem Jahr erwartet, der offizielle Launch soll dann Anfang nächsten Jahres erfolgen. Das berichtet BTC-ECHO auf LinkedIn.
Dass der Kryptomarkt trotz der aktuellen Baisse weiter wächst, zeigen auch die Zahlen des Schweizer Bitcoin-Startups Relai. Wie MoneyToday berichtet, hat das Unternehmen im August 2023 neue Umsatzrekorde erzielt. So soll der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 170 Prozent gestiegen sein. Nach eigenen Angaben wachsen die Einnahmen monatlich um 20 Prozent. Mit einem erreichten Handelsvolumen von über 100 Millionen US-Dollar per Ende August hat Relai das Jahresergebnis von 2022 bereits jetzt übertroffen. Die beiden Gründer Julian Liniger und Adem Bilican halten fest, dass Nutzerinnen und Nutzer trotz eines schwierigen makroökonomischen Umfelds, steigender Zinssätze und eines in letzter Zeit eher fallenden Bitcoin-Kurses aggressiver denn je Bitcoin kaufen würden. Die durchschnittliche Auftragsgrösse pro Trade beziffert das FinTech mit 300 US-Dollar. Diese eher tiefe „Portionierung“ ist dem Umstand geschuldet, dass Relai nicht risikoaffine Day-Trader im Visier hat, sondern langfristig orientierte Bitcoin-Sparer, die mit regelmässigen überschaubaren Beträgen ihre Bitcoin-Bestände nach und nach vergrössern. Das 2019 gegründete Unternehmen liefert zu seiner Entwicklung und zum Status quo aktuell einige Zahlen:
Relai bleibt seinen ehrgeizigen Zielen auf der Spur, die Mitgründer und CEO Julian Liniger nach der letzten Finanzierungsrunde über 4.5 Millionen US-Dollar im Mai 2023 mit folgenden Worten umschrieben hat: „Unser Team ist hungrig auf das, was vor uns liegt, und wir haben einen glasklaren Plan, den wir in den kommenden Monaten umsetzen werden. Mit dem Kapital und dem grossartigen Netzwerk unserer Investoren, sind wir bereit, Bitcoin zu 400 Millionen Menschen und 25 Millionen KMUs in Europa zu bringen.“ Das FinTech plant weiterhin die Integration von Bitcoin Lightning-Funktionalitäten. Im Rahmen der europäischen Expansion bemüht sich das Unternehmen aktuell um eine Lizenz für Digital Asset Service Providers (DASP) in Frankreich. Zudem will Relai mit einem White-Label-Angebot anderen FinTechs den Weg ebnen, die ihren Kundinnen und Kunden den Handel von Fiat zu Bitcoin anbieten wollen.
In einem Interview mit Moneycab spricht Julian Liniger, CEO von Relai, über die Anfänge des Unternehmens, die Herausforderungen des Kryptomarktes und die Zukunftspläne von Relai. „Langfristig ist die Schweiz mit ca. 9 Millionen Einwohnern ein zu kleiner Markt für ein B2C Fintech Startup, da ist die EU mit seinen über 400 Millionen Einwohnern doch deutlich interessanter.”, so Liniger.
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