Die SEC steht in der Kritik, Ripple (XRP) ungleich strenger zu regulieren als FTX vor dessen Zusammenbruch. Während die SEC XRP als Wertpapier einstuft und Ripple wegen unregulierten Verkaufs verklagt, wurde FTX trotz rasantem Wachstum zunächst weniger kontrolliert, was nach dem FTX-Kollaps Fragen zur Konsistenz der Behörde aufwirft. Die unterschiedliche Behandlung sorgt für Diskussionen über Wettbewerbsverzerrung und die zukünftige Regulierung von Kryptowährungen.
Die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) sieht sich zunehmender Kritik aus der Krypto-Community ausgesetzt. Stein des Anstoßes ist die vermeintlich ungleiche Behandlung von Ripple Labs, dem Unternehmen hinter der Kryptowährung XRP, im Vergleich zu anderen Akteuren wie Sam Bankman-Fried, dem Gründer der kollabierten Krypto-Börse FTX. Kritiker werfen der SEC vor, sich unverhältnismäßig stark auf Ripple zu konzentrieren, während andere, wie Cryptopolitan berichtet, weniger Beachtung fanden.
Im Zentrum des Rechtsstreits zwischen der SEC und Ripple steht die Frage nach der Klassifizierung von XRP. Die SEC betrachtet XRP als Wertpapier und argumentiert, Ripple habe durch den Verkauf von XRP ohne vorherige Registrierung gegen Wertpapiergesetze verstoßen. Ripple hingegen beharrt darauf, dass XRP eine Währung ist und somit nicht unter die Aufsicht der SEC fällt. Dieser langwierige Rechtsstreit hat erhebliche Auswirkungen auf den XRP-Kurs und die gesamte Krypto-Branche.
Im Gegensatz dazu schien die SEC – zumindest aus öffentlicher Sicht – Sam Bankman-Fried und FTX zunächst mit weniger Skepsis zu begegnen. FTX konnte ein rasantes Wachstum verzeichnen und sich zu einer der größten Krypto-Börsen entwickeln, bevor das Unternehmen im November 2022 implodierte. Der Zusammenbruch von FTX verursachte Milliardenverluste für Investoren und erschütterte das Vertrauen in die Kryptowelt. Sam Bankman-Fried wurde mittlerweile wegen Betrugs und weiterer Finanzdelikte angeklagt.
Die unterschiedliche Vorgehensweise der SEC gegenüber Ripple und FTX wirft Fragen nach der Konsistenz der Regulierungsbehörde auf. Kritiker bemängeln eine übermäßige Fokussierung auf etablierte Unternehmen wie Ripple, während neue und schnell wachsende Akteure wie FTX weniger streng überwacht wurden. Diese vermeintliche Ungleichbehandlung, so die Kritik, könnte zu Wettbewerbsverzerrungen führen und das Wachstum der Krypto-Branche behindern. Andere argumentieren hingegen, dass die Komplexität der Regulierung im Krypto-Bereich und die Schwierigkeit, neue Geschäftsmodelle und Technologien adäquat zu beurteilen, eine Rolle spielen.
Die weiteren Entwicklungen im Fall Ripple und die Nachwirkungen des FTX-Zusammenbruchs werden die Diskussion über die Rolle der SEC im Krypto-Raum weiter befeuern. Es bleibt abzuwarten, wie die SEC die Regulierung von Kryptowährungen in Zukunft gestalten und ob sie ihre Strategie anpassen wird, um ähnliche Fälle wie FTX künftig zu verhindern.