Die US-Börsenaufsicht SEC hat ihre Klage gegen Nova Labs, Entwickler des Helium-Netzwerks, fallen gelassen und damit die HNT-, IOT- und MOBILE-Token nicht als Wertpapiere eingestuft. Nova Labs zahlt dennoch eine Strafe von 200.000 US-Dollar wegen angeblicher Irreführung von Investoren, bestreitet aber ein Fehlverhalten. Die Entscheidung gilt als wichtiger Präzedenzfall für dezentrale Infrastrukturprojekte.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat ihre Klage gegen Nova Labs, den Entwickler des Helium-Netzwerks, zurückgezogen. Damit gelten die HNT-, IOT- und MOBILE-Token des Projekts nicht als Wertpapiere, wie 99bitcoins.com berichtet. Diese positive Nachricht für Helium spiegelt sich auch im Kursverlauf wider: Der HNT-Token legte in den letzten 24 Stunden um über 6% zu und notiert aktuell bei rund 2,89 US-Dollar, so FX Leaders.
Die ursprüngliche Klage gegen Nova Labs, eine der letzten Amtshandlungen des ehemaligen SEC-Vorsitzenden Gary Gensler vor seinem Rücktritt nach der Amtseinführung von Präsident Donald Trump, datiert aus dem Januar 2025. Die Abweisung der Klage "with prejudice" bedeutet, dass Nova Labs zukünftig nicht erneut mit ähnlichen Vorwürfen wegen Wertpapierverstößen konfrontiert werden kann. Helium selbst argumentierte in einem Blogbeitrag vom 10. April, dass der Verkauf von Hardware und die Verteilung von Token zur Förderung des Netzwerkwachstums diese nicht automatisch zu Wertpapieren mache.
Diese Entscheidung schafft einen wichtigen Präzedenzfall für dezentrale physische Infrastrukturnetzwerke (DePIN) und beseitigt rechtliche Unsicherheiten für ähnliche Projekte, die Krypto-Anreize für den Aufbau realer Infrastruktur nutzen.
Trotz des Erfolgs in der Token-Klassifizierung hat sich Nova Labs zur Zahlung einer Zivilstrafe in Höhe von 200.000 US-Dollar bereit erklärt, um Betrugsvorwürfe beizulegen, ohne Fehlverhalten einzugestehen oder zu leugnen. Die SEC hatte dem Unternehmen vorgeworfen, institutionelle Investoren im Rahmen einer Finanzierungsrunde in den Jahren 2021-2022, bei der 200 Millionen US-Dollar bei einer Bewertung von 1 Milliarde US-Dollar eingesammelt wurden, getäuscht zu haben. Konkret ging es um angeblich übertriebene Darstellungen von Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen wie Nestle, Salesforce und Lime. In dem Blogbeitrag von Helium, der die Abweisung der SEC-Klage verkündete, wurde diese Zahlung nicht erwähnt.
Helium betont, dass weltweit rund 375.000 aktive Hotspots existieren. Das Netzwerk ermöglicht es Nutzern, eigene WiFi-Netzwerke aufzubauen und zu betreiben, mit dem Ziel, eine dezentrale drahtlose Infrastruktur für mobile Konnektivität und IoT-Geräte (Internet of Things) zu schaffen. Trotz der rechtlichen Herausforderungen ist Helium weiterhin am Markt präsent und hat eine Marktkapitalisierung von rund 480 Millionen US-Dollar (Stand 10. April). Obwohl dies einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Höchststand von über 5 Milliarden US-Dollar im November 2021 darstellt, könnte die Klärung der regulatorischen Situation eine Grundlage für erneutes Wachstum bilden.
Der Fall Helium reiht sich ein in eine Serie von SEC-Entscheidungen unter der von Trump ernannten Führung. Seit Präsident Trumps Amtsantritt im Januar wurden Verfahren gegen mehrere bekannte Kryptowährungsunternehmen, darunter Coinbase, Binance, OpenSea, Kraken, Consensys und Uniswap, eingestellt. Besonders bemerkenswert ist der Zeitpunkt der Abweisung - am selben Tag, an dem Trumps Kandidat Paul Atkins nach seiner Bestätigung durch den Senat offiziell die Nachfolge von Gensler als SEC-Vorsitzender antrat. Obwohl Atkins allgemein als kryptofreundlich gilt, hat er die Entwicklung eines Rechtsrahmens für digitale Vermögenswerte als oberste Priorität erklärt.
Quellen: