Die Ethereum-Community ist gespalten über die zunehmende Nutzung von Bitcoin für Ethereum-ähnliche Anwendungen wie NFTs und dezentrale Börsen. Ähnlich den Bitcoin Blocksize-Wars führt die steigende Nachfrage nach Blockspeicherplatz zu höheren Gebühren und der Sorge um die Nutzbarkeit, was eine ähnliche Zerreißprobe wie bei Bitcoin hervorrufen könnte. Die Debatte dreht sich um die zukünftige Ausrichtung und den Zweck der jeweiligen Blockchains.
Die Ethereum-Community steht vor einer Zerreißprobe. Ähnlich den Blocksize-Wars bei Bitcoin zwischen 2015 und 2017, über die 99bitcoins.com berichtet, entbrennt nun auch bei Ethereum ein Streit über die zukünftige Ausrichtung. Damals ging es bei Bitcoin um die Frage der Skalierung des Netzwerks und entwickelte sich zu einer Grundsatzdiskussion über den eigentlichen Zweck von Bitcoin. Nun sorgt die zunehmende Nutzung von Bitcoin für Ethereum-ähnliche Anwendungen für Spannungen.
Wie bei Coindesk beschrieben, entwickeln Programmierer Ethereum-ähnliche Programme und Systeme auf der Bitcoin-Blockchain. Angefangen mit NFTs, die von Bitcoin-Anhängern als "Inschriften" bezeichnet werden, hat sich dies mittlerweile zu einem ganzen Ökosystem von Token und Meme-Coins entwickelt. Ein Beispiel hierfür ist die von dem pseudonymen Entwickler Punk3700 auf Bitcoin implementierte Version von Uniswap, der größten dezentralen Krypto-Börse auf Ethereum. Solche Entwicklungen stoßen bei vielen Bitcoin-Maximalisten auf Ablehnung, die andere Kryptowährungsprojekte bestenfalls als irrelevant, schlimmstenfalls als Bedrohung für den Erfolg von Bitcoin ansehen.
Die zunehmende Nutzung von Bitcoin für nicht-monetäre Anwendungen führt zu einer höheren Nachfrage nach Blockspeicherplatz und damit zu steigenden Transaktionsgebühren. Dies weckt Bedenken hinsichtlich der Nutzbarkeit von Bitcoin als Zahlungsmittel, insbesondere für Menschen in Entwicklungsländern, die Bitcoin für Überweisungen oder kleinere BTC-Käufe verwenden. Hohe Gebühren könnten sie von der Nutzung ausschließen.
Die Blocksize-Debatte bei Bitcoin spaltete die Community in zwei Lager: die Big Blocker, die für eine Erhöhung der Blockgröße zur Ermöglichung von mehr Transaktionen plädierten, und die Small Blocker, die einen konservativeren Ansatz verfolgten. Die Big Blocker argumentierten, dass größere Blöcke die Kapazität erhöhen und die Gebühren senken würden. Die Small Blocker befürchteten hingegen eine Zentralisierung der Kontrolle über das Bitcoin-Netzwerk durch größere Blöcke. 99bitcoins.com berichtet, dass diese Auseinandersetzung zu heftigen Debatten und sogar zu Drohungen gegen Entwickler führte.
Die aktuellen Entwicklungen bei Ethereum lassen die Frage aufkommen, ob sich die Geschichte wiederholt. Die steigende Nutzung von Ethereum für dezentrale Anwendungen (dApps) und NFTs führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Netzwerkressourcen und somit zu höheren Transaktionsgebühren. Dies könnte ähnliche Spannungen innerhalb der Ethereum-Community hervorrufen, wie sie bereits bei Bitcoin zu beobachten waren.
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