Südkorea testet blockchain-basierte digitale Personalausweise in neun Regionen und ermöglicht Einwohnern ab 17 Jahren die Teilnahme. Dies folgt auf die Einführung anderer digitaler Ausweise und ist Teil einer globalen Bewegung hin zu digitaler Identität, wobei Südkorea fortschrittliche Technologien zur Gewährleistung der Sicherheit einsetzt. Zusätzlich werden ab 2025 digitale Aufenthaltskarten für Ausländer eingeführt.
Südkorea digitalisiert sein seit 1968 bestehendes Personalausweissystem und führt in neun Regionen, darunter Sejong, Yeosu, Geochang und Yeongnam, einen digitalen Personalausweis mit erhöhter Sicherheit durch Blockchain-Technologie ein. Alle Einwohner ab 17 Jahren in diesen Regionen können daran teilnehmen. (CoinGeek, Biometric Update)
Dies folgt auf die Einführung von drei weiteren digitalen Ausweisen im Jahr 2021: einem mobilen Führerschein, der bereits weit verbreitet als digitale Identifikation akzeptiert wird, einem Registrierungsausweis für Veteranen und einem Ausweis für im Ausland lebende Koreaner. (Biometric Update)
Die zunehmende Digitalisierung staatlicher Dienstleistungen weltweit treibt die Verbreitung digitaler Ausweise voran. Gleichzeitig stellt die Cybersicherheit eine große Herausforderung dar. Die Verknüpfung der Identität mit nahezu allen Aspekten des Lebens erfordert einen starken Schutz, besonders im Hinblick auf die durch KI verstärkte Cyberkriminalität.
Südkorea setzt laut lokalen Berichten auf fortschrittliche Verschlüsselung und Blockchain-Technologie, um die Sicherheit der digitalen Ausweise zu gewährleisten. Welche Blockchain und in welchem Umfang sie eingesetzt wird, ist noch unklar. Seoul hatte zuvor Anwendungen auf dem lokalen Blockchain-Netzwerk ICON entwickelt, jedoch nur für kleinere Aufgaben wie die Ausstellung von Dokumenten. (Cryptonews, Cryptostudent.io, Identity Week, Biometric Update)
Zusätzlich werden ab dem 10. Januar 2025 digitale Aufenthaltskarten für Ausländer eingeführt, die die gleiche Rechtsgültigkeit wie physische Karten haben und für öffentliche und private Dienstleistungen genutzt werden können. Das Ministerium für Inneres und Sicherheit arbeitet mit Banken zusammen, um die Nutzung der digitalen Karten für Fintech-Dienste zu ermöglichen. (The Paypers, ID Tech Wire)
Ausländer mit Aufenthaltskarten, die vor dem 1. Januar 2025 ausgestellt wurden, müssen sich bei einer Einwanderungsbehörde anmelden. Karten ab 2025 verfügen über einen integrierten Chip zur einfachen Einrichtung der digitalen Identität per App.
Südkorea reiht sich damit in eine Reihe von Ländern ein, die digitale Identitäten fördern. Katar hat kürzlich seine "Nationale Strategie für digitale Authentifizierung und Vertrauensdienste für 2024-2026" gestartet, die eine einheitliche digitale ID vorsieht. In Afghanistan wurden bereits über 15 Millionen digitale Ausweise (e-Tazkiras) ausgestellt. Nigeria strebt bis Ende 2026 eine 100%ige Registrierung mit 180 Millionen digitalen Ausweisen an. Laut GlobalData könnten digitale Ausweise das BIP eines Landes um bis zu 13% steigern und die Unternehmensausgaben um Billionen von Dollar senken. (GlobalData)