Die Malediven und Estland haben eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit im Technologiebereich unterzeichnet, mit Fokus auf KI, erneuerbare Energien und Blockchain-Anwendungen im öffentlichen Sektor. Der Venture-Capital-Fonds Sigma Capital lanciert gleichzeitig einen 100-Millionen-Dollar-Fonds zur Förderung von Web3-Startups, insbesondere in den Bereichen Blockchain-Infrastruktur und dezentrale Finanzen (DeFi). Beide Initiativen zeigen das wachsende Interesse an neuen Technologien, trotz vorsichtiger Herangehensweise an digitale Währungen.
Die Malediven und Estland haben eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet, um gemeinsam die Möglichkeiten neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), erneuerbare Energien und Blockchain im öffentlichen Sektor zu erforschen und deren Verbreitung zu fördern, wie Coingeek berichtet.
Die Vereinbarung zur verstärkten Zusammenarbeit entstand im Rahmen des Besuchs des maledivischen Präsidenten Mohammed Muizzu in Estland, wo er sich mit seinem estnischen Amtskollegen Alar Karis traf. Eine Delegation von Technologieexperten, Wissenschaftlern und Regulierungsbehörden begleitete Präsident Muizzu. Die MoU zielt darauf ab, die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu stärken.
Die Absichtserklärung verdeutlicht die gemeinsamen Bestrebungen beider Länder, die Digitalisierung ihrer Wirtschaften voranzutreiben. Im Fokus stehen dabei Blockchain und andere Web3-Lösungen, insbesondere für Unternehmens- und Regierungsanwendungen. Experten erwarten Pilotprojekte, die die Blockchain-Technologie nutzen, um die Transparenz und Effizienz staatlicher Prozesse zu verbessern. Es wird spekuliert, dass die Malediven die estnische Expertise nutzen könnten, um eine Blockchain-basierte Identitätsplattform für ihre Bürger zu entwickeln, obwohl dies nicht explizit in der Vereinbarung erwähnt wird.
Obwohl beide Länder die Vorteile der Blockchain für verbesserte Abwicklungsprozesse anerkennen, gehen sie vorsichtig mit der Einführung von Web3-Technologien im Zahlungsverkehr, einschließlich digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs), um. Sie sind sich der potenziellen Risiken einer übermäßigen "Kryptoisierung" ihrer Wirtschaften durch digitale Vermögenswerte und Stablecoins bewusst.
Die Verbesserung der Cybersicherheit ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Vereinbarung, wobei beide Länder auf KI setzen. Die maledivische Delegation zeigte besonderes Interesse an der Integration von KI in alle Wirtschaftsbereiche, nach dem Vorbild Estlands. Darüber hinaus möchten die Malediven von den Erfolgen Estlands im Bildungsbereich lernen und ihr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel verstärken.
Wie Coingeek berichtet, verliefen frühere Experimente mit neuen Technologien für beide Nationen nicht reibungslos. Die maledivische Währungsbehörde (MMA) hatte mit nicht lizenzierten Anbietern virtueller Vermögenswerte (VASPs) und Betrug mit digitalen Vermögenswerten in sozialen Medien zu kämpfen. Estland hat die Geschäftstätigkeit von fast 400 Unternehmen für digitale Vermögenswerte eingestellt, da diese die geltenden Vorschriften nicht einhielten. Während diese strenge Regulierung Kritik aus der Branche hervorrief, sehen einige darin einen notwendigen Schritt zum Schutz der Bevölkerung vor Betrug.
Der Web3-Venture-Capital-Fonds Sigma Capital hat die Einrichtung eines 100-Millionen-Dollar-Fonds angekündigt, der das Wachstum von Early-Stage-Unternehmen im Bereich neuer Technologien fördern soll. Der Sigma Capital Fund I wird laut dem VC-Unternehmen seinen umfassenden Marktzugang und seine globalen Partnerschaften nutzen, um seine Ziele zu erreichen. Vineet Budki, ehemaliger CEO von Cypher Capital, wird den Fonds leiten und seine umfangreiche Erfahrung einbringen. Während seiner Zeit bei Cypher Capital leitete Budki über 300 Investitionen im Web3-Bereich, darunter in Casper Labs, Mocaverse und Sei Network.
Der neue Fonds von Sigma Capital wird in Web3-Projekte der Frühphase in den Bereichen Blockchain-Infrastruktur und Dezentrale Finanzen (DeFi) investieren. Unternehmen, die Projekte in den Bereichen Blockchain-Gaming, Tokenisierung von Real-World Assets (RWA) und Metaverse entwickeln, haben gute Chancen auf eine Finanzierung. Die Pressemitteilung erwähnte auch die Verwaltung liquider Token, nannte jedoch keine spezifischen digitalen Vermögenswerte. Der Fonds wird mittels hochverzinslicher DeFi-Strategien in andere Fonds investieren und gleichzeitig nach Möglichkeiten suchen, "konsistente Renditen zu generieren". Bis zu 100 Early-Stage-Unternehmen sollen über drei Jahre finanziert werden. Gleichzeitig sollen im gleichen Zeitraum 10 Fund-to-Fund-Allokationen abgeschlossen werden, was auf eine globale Ausrichtung hindeutet.
Obwohl die globale Strategie von Sigma Capital noch nicht vollständig geklärt ist, unterstreicht die Fondsgründung die wachsende Bedeutung der Vereinigten Arabischen Emirate als globales Web3-Zentrum. Frühere Bemühungen um eine umfassende Regulierung des Sektors haben sich für Branchendienstleister und Verbraucher als vielversprechend erwiesen. Zahlreiche globale Digital-Asset-Börsen haben sich in den VAE niedergelassen, und Experten beobachten eine Verlagerung weg von der Abhängigkeit vom Öl hin zu einem Tourismus- und Digital-Asset-Zentrum.
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