Der ehemalige Finanzchef von Delphi Digital, Dylan Meissner, wurde wegen Veruntreuung von 4,6 Millionen US-Dollar zu vier Jahren Haft verurteilt. Er hatte Firmengelder veruntreut und die Buchhaltung manipuliert, um seine Taten zu verschleiern, nachdem ihm das Unternehmen bereits ein Darlehen gewährt hatte. Der Fall reiht sich ein in eine Reihe von Vergehen durch Mitarbeiter von Krypto-Unternehmen.
Dylan Meissner, der ehemalige Vizepräsident für Finanzen des Krypto-Forschungsunternehmens Delphi Digital, wurde wegen Veruntreuung von Firmengeldern zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Ein Gericht in Connecticut fällte das Urteil am Mittwoch, wie Cointelegraph berichtet. Neben der Haftstrafe muss Meissner 4,6 Millionen US-Dollar an Delphi Digital zurückzahlen. Dieser Betrag setzt sich aus dem veruntreuten Geld und einem nicht zurückgezahlten Darlehen zusammen.
Im Januar 2022 hatte Delphi Digital Meissner 50 Ether geliehen, die damals einen Wert von etwa 192.000 US-Dollar hatten. Meissner gab in seinem Schuldbekenntnis an, die Kryptowährung nutzen zu wollen, um einen erheblichen persönlichen Verlust auszugleichen, den er durch fehlgeschlagene Krypto-Investitionen erlitten hatte. Gerichtsdokumenten zufolge zahlte er das Darlehen jedoch nie zurück und veruntreute stattdessen zusätzlich fast 4,5 Millionen US-Dollar von Delphi. Um seine Taten zu verschleiern, manipulierte Meissner die Buchhaltung von Delphi Digital und leitete sogar Gelder um, die eigentlich als Bonuszahlungen für die Analysten des Unternehmens gedacht waren.
Anil Lulla, Mitbegründer und CEO von Delphi Digital, bestätigte gegenüber DL News den Diebstahl durch Meissner und betonte, dass dieser das Vertrauen des Unternehmens als Freund und Teammitglied missbraucht habe. Im November 2022 wurde Meissner entlassen, und im Juli 2024 bekannte er sich des Betrugs schuldig. In den Gerichtsdokumenten und Pressemitteilungen des Justizministeriums wurde Delphi Digital als "Kryptowährungs-Forschungsunternehmen" mit dem Namen "Firma A" bezeichnet. In Meissners Antrag zum Strafmaß nannte sein Anwalt das Unternehmen jedoch wiederholt "Delphi".
Lulla dankte seinem Team, das in dieser schwierigen Zeit zusammenhielt und dem Unternehmen half, weiterzumachen. Er zeigte sich erleichtert, dass Gerechtigkeit geübt wurde. Wie Cointelegraph und andere Medien berichten, ist dies nicht der erste Fall, in dem ein Mitarbeiter eines Krypto-Unternehmens seine Position für illegale Zwecke ausnutzt. Nate Chastain, ein ehemaliger Mitarbeiter des NFT-Marktplatzes OpenSea, wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, im ersten bekannten Fall von NFT-Insiderhandel. Auch Ishan Wahi, ein ehemaliger Mitarbeiter von Coinbase, wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil er seinen Bruder und einen Freund über bevorstehende Kryptowährungslistungen informierte.
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